Zivilcourage oder Amtsanmaßung: Bürger fordert Abwahl des Bürgermeisters
Mit Dr. Jens Mommsen hat am Montagabend kein Mandatsträger, sondern ein kommunalpolitisch interessierter Bürger die Abwahl von Bürgermeister Friedhelm Fischer gefordert. Mommsen appellierte in der Einwohnerfragestunde an den Rat der Stadt Langenhagen, einen Bürgerentscheid einzuleiten. Außerdem forderte er Fischer auf, von seinem Amt zurückzutreten.
Mommsen ist nach zahllosen Gesprächen mit Mitbürgern zu der Überzeugung gelangt, Fischer könne sich in Langenhagen nicht mehr auf die Mehrheit der Bevölkerung stützen. Aus der Sicht des Langenhageners soll Fischers Verwaltung, was diese vehement bestreitet, den eigenen Rat nur unzureichend auf risikoreiche Entscheidungen vorbereitet haben.
Die SPD hat sich tags darauf über den Abwahl-Appell empört. SPD-Chef Marco Brunotte sprach von einer gezielten Kampagne Einzelner. Er werde es nicht zulassen, dass Fischers erfolgreiches Wirken herabgewürdigt werde. "Mit welcher Berechtigung und Legitimation wirken hier Bürger auf gewählte Mandatsträger ein?" Nach Darstellung von FDP-Fraktionschef Bernd R. Speich entspricht Mommsens Bewertung doch dem Empfinden vieler Langenhagener.
Da kommt einer schon ins Grübeln, wie wohl andere Langenhagener über ihren Bürgermeister denken. Zeigen Herr Mommsen und Herr Tuchenhagen (siehe Leserbrief) Zivilcourage? Sprechen beide offen aus, wozu sich eine schweigende Mehrheit nicht traut? Oder soll hier nur einem aufrechten und tadellosen Sozialdemokraten ungerechtfertigterweise am Zeuge geflickt werden?
Bürgerreporter:in:Clemens Wlokas aus Springe |
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