Kinder: Gefährlich(er) geworden ist's nur im Pkw (+ 13,9 %). Langenhagen, Region Hannover, und anderswo. - Der "Statistik-Guru" erklärt ...

Bild anklicken zum Vergrößern!! Das Mitfahren im Pkw ist für Kinder um 13,9 % gefährlicher geworden! Damit ist das Autofahren für Kinder gefährlicher geworden als selber mit dem Rad zu fahren! Ergebnis des Kinderunfallatlas der Bundesanstalt für Straßenwesen M326, erschienen am 5. April 2022. Datenquelle: https://www.bast.de/DE/Publikationen/Berichte/unterreihe-m/2022-2021/m326.html - Bundesanstalt für Straßenwesen bast
  • Bild anklicken zum Vergrößern!! Das Mitfahren im Pkw ist für Kinder um 13,9 % gefährlicher geworden! Damit ist das Autofahren für Kinder gefährlicher geworden als selber mit dem Rad zu fahren! Ergebnis des Kinderunfallatlas der Bundesanstalt für Straßenwesen M326, erschienen am 5. April 2022. Datenquelle: https://www.bast.de/DE/Publikationen/Berichte/unterreihe-m/2022-2021/m326.html - Bundesanstalt für Straßenwesen bast
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Es ginge ungefährlicher für Kinder, wenn ...!

Auszüge aus dem Kinderunfallatlas der bast, erschienen am 5.4.2022:
Im Auto mitzufahren ist für Kinder gefährlicher geworden (+ 13,9 %) als selber mit dem Rad zu fahren (- 26,3 %) ...

So (un-)gefährlich ist der Straßenverkehr für Kinder

Mit Special:
- Stadt Langenhagen
- Landeshauptstadt Hannover
- Region Hannover
- Bundesland Niedersachsen

Kinder im Straßenverkehr zu schützen ist eine herausragende aller am Verkehr Beteiligten: der Planenden, der Ordnungskräfte sowie insbesondere ALLER am Verkehr Teilnehmenden: Leider werden im Straßenverkehr immer noch zu viele Kinder getötet / verletzt.

Resumée

  • Es verunglücken mehr Kinder in den Autos ihrer Eltern und von anderen Personen als auf dem Rad.
  • Gut, dass die BASt die richtigen Schlüsse zieht:
    - Kinder sollten eigenständig mobil sein,
    - anstatt in Elterntaxi kutschiert zu werden. 
  • Und: Geh- u Radwege gehören ausgebaut.

Quelle.

Kinder im Straßenverkehr:
Besonderer Schutz, eigentlich, aber ...

Dabei müssen alle(!) anderen VerkehrsteilnehmerInnen die Kinder im Straßenverkehr besonders schützen!
Siehe z.B. StVO § 3:
"(2a) Wer ein Fahrzeug führt, muss sich gegenüber Kindern, hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, dass eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist."


Dritter bast-Kinderunfallatlas gerade erschienen

Ein wesentliches Hilfsmittel dabei ist der Kinderunfallatlas der Bundesanstalt für Straßenwesen (bast), dessen letzte Ausgabe gerade erschien, am 5. April 2022. Er als hervorragend geeignet als Basis für die Einschätzung der Istsituation / für die Einleitung dringlicher Maßnahmen.


Kinder als Verkehrsopfer

  1. in der Region Hannover
  2. in der Landeshauptstadt Hannover
  3. im Bundesland Niedersachsen


Dieser Beitragsteilgibt einen Überblick über die Unfälle mit Kindern im direkten Umkreis des Zentralen ADFC-Stützpunktes Langenhagen, und darüber hinaus: Interessierte aus anderen Gebiete/Regionen können gerne den Kontakt zum "Statistik-Guru" aufnehmen, siehe ganz unten in diesem Beitrag.

1. Region Hannover
"++"
Grün, vergleichsweise sehr gering, unterstes Viertel

Die Region Hannover zählt zu den Gebieten mit einer weit unter dem bundesweiten Durchschnitt liegenden Verunglücktenbelastung (getötet, schwer verletzt) von Kindern bis 14 Jahre.
Region Hannover:
Hier klicken für Direktsprung zum Diagramm im aktuellen pdf-Kinderunfallatlas
.
Hinweis
Verlinkte Datei = 113 MB, der Download dauert etwas ...
 
2. Landeshauptstadt Hannover
"– –"
Rot, vergleichsweise sehr hoch, oberstes Viertel

Die Landeshauptstadt Hannover zählt zu den Metropolen in Deutschland mit einer weit über dem bundesweiten Durchschnitt liegenden Verunglücktenbelastung (getötet, schwer verletzt) von Kindern bis 14 Jahre. Stadt Hannover:
Hier klicken für Direktsprung zum Diagramm im aktuellen pdf-Kinderunfallatlas
.
Hinweis
Verlinkte Datei = 113 MB, der Download dauert etwas ...

2. Bundesland Niedersachsen
"++"
Grün, vergleichsweise sehr gering, unterstes Viertel

Das Bundesland Niedersachsen zählt zu Ländern in Deutschland mit einer weit unter dem bundesweiten Durchschnitt liegenden Verunglücktenbelastung (getötet, schwer verletzt) von Kindern bis 14 Jahre.
Bundesland Niedersachsen:
Hier klicken für Direktsprung zum Diagramm im aktuellen pdf-Kinderunfallatlas
.
Hinweis
Verlinkte Datei = 113 MB, der Download dauert etwas ...

Abstract:
Kinderunfallatlas 2022 der bast M326

Dieser Bericht umfasst 167 Seiten:
- gedruckt € 22,50, Gewicht 502 g
- pdf 113 MB kostenfrei im elektronischen Archiv ELBA,
- Herausgeber: bast Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch Gladbach

Aufgabenstellung
Die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Eine genaue Lokalisierung der Unfälle, an denen Kinder beteiligt waren, offenbart jedoch regionale Unterschiede. Die BASt untersuchte deshalb die räumliche Verkehrsunfallsituation von Kindern im Alter von 0 bis 14 Jahren, die als Fußgänger, Radfahrer oder Pkw-Insassen verunglückt sind. Nach den beiden vorherigen Veröffentlichungen zu den Zeiträumen 2001–2005 sowie 2006–2010 bezieht sich der dritte Kinderunfallatlas auf die Zeitspanne von 2015–2019.

Untersuchungsmethode
Für die Untersuchung wurden die zentralen Unfall- und Mobilitätskenngrößen von verunfallten Kindern nach den Vergleichsebenen Bund, Bundesländer, Kreise/kreisfreie Städte und Gemeinden aufbereitet und kartografisch visualisiert. Neben den Kenngrößen „Verunglücktenbelastung“ und „Veränderungsrate der Verunglücktenbelastung“ wurden erstmalig auch regionalisierte Daten zur Verkehrsleistung und somit auch zur Verunglücktenrate identifiziert. Als weitere grundlegende Neuerung gegenüber den vorherigen Ausgaben wurde den Gemeindeanalysen die Regionalstatistische Raumtypologie (RegioStaR 7) des BMVI von 2018 zugrunde gelegt. Auf Bundesländer- und Kreisebene erfolgte zudem eine Schwerpunktsetzung auf Kinderunfälle mit schwerem Personenschaden. Singuläre Großunfallereignisse wurden tabellarisch ausgewiesen und touristische Schwerpunktgebiete kartografisch dargestellt. Zur Interpretation der Unfall- und Mobilitätskenngrößen auf Bundesebene wurden Hintergrundinformationen zu gesamtgesellschaftlichen und verkehrsbezogenen Entwicklungen im Zeitraum 2001 bis 2019 herangezogen.

Ergebnisse
Die bundesweite Analyse ergab für die Teilgruppe der getöteten und schwer verletzten Kinder folgende Verunglücktenbelastungswerte (VB) für den Zeitraum 2015 bis 2019: Je 100.000 altersgleicher Einwohner verunglückten die meisten Kinder als Fußgänger (VB 14,7), dann als Insassen eines Pkw (VB 11,6) und als Radfahrer (VB 10,4). Im Vergleich zum zweiten Kinderunfallatlas 2006–2010 reduzierte sich die Verunglücktenbelastung bei Kindern als Fußgänger und Radfahrer um minus 24,6 Prozent beziehungsweise minus 26,3 Prozent. Bei Kindern als Pkw-Insassen zeigte sich dagegen eine Zunahme um 13,9 Prozent. Die steigende Verkehrsleistung für Kinder als Mitfahrer des motorisierten Individualverkehrs (MIV) bei zugleich sinkender Fußgängerverkehrsleistung jüngerer Kinder könnte mit diesem Trend im Zusammenhang stehen. Wichtige Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Jahreszeit, Wochentag und Tageszeit korrespondierten weitestgehend mit der Anzahl der zurückgelegten Wege. Die Verkehrsleistung pro Kind und Tag betrug im Bundesdurchschnitt einen Kilometer zu Fuß, 1,1 Kilometer mit dem Fahrrad und 17,3 Kilometer als MIV-Mitfahrer.

Die Analysen des regionalen Unfallgeschehens ergaben eine vergleichsweise hohe Verunglücktenbelastung für Kinder als Fußgänger in dicht besiedelten Gebieten. In ländlichen Gegenden beziehungsweise in kleinstädtischen Räumen ist die Verunglücktenbelastung für Kinder als Pkw-Insassen besonders hoch. Kinder als Radfahrer sind in zentralen Städten ländlicher Regionen am meisten gefährdet. Die Verkehrsleistung für Kinder als Fußgänger ist in den Stadtstaaten sowie in kreisfreien Städten tendenziell höher als in den meisten Flächenländern und Landkreisen. Auch in vielen ostdeutschen Gebieten ist die Fußgängerverkehrsleistung hoch. Hohe Radfahrerverkehrsleistungen zeigen sich primär in der nördlichen Hälfte sowie im äußersten Süden Deutschlands. Als Mitfahrer in Autos sind Kinder vor allem im Norden und Nordosten Deutschlands sowie in Baden-Württemberg und Hessen viel unterwegs.

Folgerungen
Die Berücksichtigung regionaler Unfallspezifika kann dazu beitragen, die örtliche wie auch die großräumige Verkehrssicherheit noch effektiver zu gestalten. Der aktuelle Kinderunfallatlas verschafft Verantwortlichen aus den Bereichen Politik, Verwaltung und Polizei einen umfassenden Überblick zur Entwicklung des Unfallgeschehens. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, effektive Verkehrssicherheitsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Als mögliche Ansätze kommen die Schulwegsicherung von Grundschülern als Fußgänger und von älteren Kindern als Radfahrer sowie die Etablierung von Radfahrtrainings für 10- bis 14-Jährige in Betracht. Forciert werden sollte zudem die gezielte Ansprache von Eltern, um die selbstständige Verkehrsteilnahme von Kindern zu fördern und nicht durch Pkw-Fahrten zu ersetzen.

"Statistik-Guru"

- Prof. Dr.-Ing. Reinhard Spörer
- 📥 Statistik.Guru@Spoerer.Info
- 📞 +49 151 240 799 75

Bürgerreporter:in:

Reinhard's BLOG: Viel, sicher(er) radfahren! aus Langenhagen

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