Burg Hatzfeld
Steinmetzzeichen auf Basis für eine stützenden Säule

Steinmetzzeichen 2025
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Steinmetzzeichen auf einer Sandsteinbasis für eine Säule auf Burg Hatzfeld
Bei der Sanierung - und Forschungsarbeit kam eine Sandsteinbasis die vermutlich eine stützenden Säule für einen Rauchfang  war, zu Tage. Bei einer Nachuntersuchung im Jahr 1993 von dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Außenstelle Marburg wurde dieser Bereich wie folgt beschrieben:
Bereich A. 
Es handelt sich um eine Fläche von ca. 6,5 x 4,5 m die nördlich durch einen Mauerzug und östlich durch ein, an einer alten Schürfkante angelegtes Profil begrenzt ist. Die folgenden Befunde befanden sich in freigelegtem Zustand.
Bei Befund 1 handelt es sich vermutlich um die Bodenplatte einer Herdstelle. Die Oberfläche des schiefrigen Materials zeigte im nördlichen Bereich deutliche Abplatzungen durch Feuereinwirkung und war stark geschwärzt. Im südwestlichen Bereich wird sie durch Reste einer Steinsetzung aus Sandsteinen eingefasst. Kleinere Fugen sind mit senkrecht stehenden Schieferstücken und länglichen Flussgeröllen ausgefüllt. Der südliche Abschluss wird durch 3 Sandsteine gebildet. Sie dürften eine Stufe darstellen, da ihre oberen Kanten rund abgetreten scheinen. Südwestlich befindet sich ein sehr sorgfältig zugearbeiteter Sandstein, der vermutlich eine Säulenbasis ist. An seiner Oberfläche waren deutliche Spuren von angehefteten Mörtelresten zu erkennen.
Ein Steinmetzzeichen befindet sich an seiner westlichen Seite im oberen Drittel. Ein nördlich angrenzender Stein der Sandsteinplattenlage nimmt Bezug auf ihn durch eine winklig ausgearbeitete Ecke. Hier fanden die Mitglieder des Burgvereins eine Silbermünze aus dem Jahre 1540.
Da die Freigelegten Außenmauern nun dringend vorrangig befestigt und saniert werden mussten, wurde der Bereich zunächst nicht weiter bearbeitet.
Im Jahr 2024 kam einem Mitglied diese Steinmetzzeichen wieder in Erinnerung und machte Bilder davon.
Er nahm Kontakt mit Frau Dr. Meiborg im Landesamt für Denkmalpflege auf, um eine evt. Datierung des Steinmetzzeichens in Erfahrung zu bringen. Sie hat ihn an das  Institut für Bauforschung im Marburg verwiesen. Herr Klein konnte dann eine Einschätzung abgeben.
Vielen Dank für die zusätzlichen Fotos - ich würde danach eher einer früheren Datierung um und vor 1500 zuneigen. Es handelt sich offenbar um die Basis für eine stützende Säule des Rauchfanges; wie dies ausgesehen haben kann, zeigt Ihnen das beigefügte Beispiel von Schloss Biedenkopf, in dieser Form auch 15. Jahrhundert.
Weitere Recherchen im Internet:
Bei Steinmetzzeichen handelt es sich um Markierungen der Steinmetze bzw. Künstler an  Skulpturen und Bauwerken ab dem Mittelalter, vor allem in der Gotik. Jeder Steinmetz hatte sein eigenes Zeichen.  Sie dienten einerseits als Nachweis, wer gearbeitet hat, anderseits für die Abrechnungen.
Das gefundene Zeichen scheint Spätgotisch zu sein, also in die Epoche der Zeit von ca. 1430 - 1500 .
Dies passt auch zu dem Fund der Münze und von Herrn Klein verglichene Säule aus Biedenkopf.

Steinmetzzeichen 2025
Lage des Sandsteins im Jahr 2010
Befundplan von der Nachuntersuchung 1993
Im Jahre 1991
Vergleichsäule Schloß Biedenkopf
1991
Bürgerreporter:in:

Rainer Mengel aus Hatzfeld (Eder)

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