Fototipps: Langzeitbelichtung mit Blitz
Bald beginnt wieder die fünfte Jahreszeit - auch in Hannover, der Karnevalshochburg im Norden Deutschlands. Passend dazu habe ich einmal ein Foto herausgesucht, das auf einer Karnevalssitzung der Funkenartillerie Blau-Weiß Hannover-Döhren entstand. Die Mädels der Schautanzgruppe tanzten mit Leuchtstäben. Den Eindruck, den die Zuschauer hatten, wollte ich auch im Foto festhalten.
Weil die Fotoszene nach meinem Geschmack bei myheimat etwas zu kurz kommt, will ich ab und zu mit Beiträgen zu Fotothemen den Fokus auch mal auf dieses schöne Hobby richten. Heute soll die Kombination von Blitz und Langzeitbelichtung das Thema sein.
Fotografieren wir mit Blitz, so handelt es sich in der Regel immer um eine doppelte Belichtung. Denn zum einen wirkt das Blitzlicht auf den Film bzw. auf unseren Sensor, zum anderen aber auch das (restliche) Umgebungslicht. Verwenden wir die Vollautomatik an der Kamera, so spielt das Restlicht zumeist allerdings keine bildentscheidende Rolle. Die Automatik stellt voll auf das Blitzlicht ab, die Zeit-Blendenkombination blendet das Umgebungslicht weitestgehend aus. So entstehen dann die typischen Blitzfotos, die wir alle von Partys und Familienfeiern her kennen. Bei vielen Kameras hilft es schon, zur Zeitautomatik (meist Buchstabe „A“ auf den Wählrad) zu wechseln und die gewünschte Blende von Hand einzustellen. Dann „weiß“ die Kamera, dass wir gestalterisch eingreifen wollen und berücksichtigt auch das Umgebungslicht mit
Heute soll aber von einer besonderen Form der Blitzaufnahme die Rede sein. Es geht um den Einsatz des Blitzes in Kombination mit einer längeren Belichtungszeit. Je länger die Belichtungszeit, umso mehr Einfluss hat das vorhandene Umgebungslicht auf das Bildergebnis. Je länger die Belichtungszeit, umso eher treten aber bei bewegten Motiven dann auch Bewegungsunschärfen auf. Diesen Umstand können wir uns zu Nutze machen. So auch beim Beispielsfoto. Die sehr kurzen Leuchtzeiten unseres Blitzes frieren die Bewegungen unsere Models scharf ein, die lange Belichtungszeit führt aber dazu, dass die bewegten Leuchtstäbe Lichtspuren auf dem Foto hinterlassen und damit die tänzerischen Bewegungen nachzeichnen. Um zusätzliche Verwacklungsunschärfen zu vermeiden, sollte ein Stativ verwendet werden. Doch zwingend ist das nicht: auch Verwacklungsunschärfen im Hintergrund neben den durch den Blitz scharf erfassten Hauptmotiv können ganz reizvoll sein. Einfach mal ausprobieren, vielleicht sogar die Kamera mal bewusst während der Belichtung bewegen.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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