Konnexion AI WEIWEI - Sammler SIGG - Galerist MEILE und documenta-Institution (Kassel, BUERGELiade)
"Urs Meile - Fall Ai Weiwei" - titelt das Kunstmagazin "art" zur Freilassung Ai Weiweis - mit Maulkorb. Siehe GZ-Parallel-Artikel (1). "ICH WÜRDE NICHT VON EINER FREILASSUNG SPRECHEN" - So der Schweizer Galerist Urs Meile, der Filialen in Luzern und Peking unterhält. Er arbeitet seit 14 Jahren eng mit Ai Weiwei zusammen; beeinflusste die documenta-Ausstellung in Kassel (d12, 2007 - (2)). Im art-Interview spricht MEILE über die aktuelle Situation nach Ais Entlassung aus der Haft, die mit diversen Auflagen verbunden ist - mit Ralf SCHLÜTER ebenda.
"Herr Meile, Sie arbeiten als Galerist seit 1997 mit Ai Weiwei zusammen" (...) - http://www.art-magazin.de/szene/43494/urs_meile_fa...
Zu AI WEIWEIs FREIHEIT mit MAULKORB
FREI: Nach SOLIDARITÄT der Welt-Kulturschaffenden!? Gerade jetzt verdient Ai Weiwei eine SOLIDARITÄT, „die ihn nicht nur in seiner Zeichenhaftigkeit, sondern in seiner sehr ins Einzelne gehenden Beschäftigung mit der disparaten chinesischen Realität ernst nimmt“ (FAZ). AI WEIWEI habe die Verhaftungs-Zeit gut überstanden: Unter strenger Beobachtung der Behörden steht Ai Weiwei nun – mit MAULKORB. Der chinesische (Anti)Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei darf ein Jahr lang Peking nicht verlassen, keine Auskunft über seine Behandlung durch die chinesischen Behörden geben. "Keine Interviews", solange Ai gegen Kaution auf sein Verfahren wartet. Das chinesische Außenministerium wies Vermutungen zurück, die Entscheidung sei auf internationalen Druck hin gefallen. Ministerpräsident Wen Jiabao reist nach Berlin; dort finden am Montag und Dienstag die ersten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen statt, die beide Seiten bei dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Peking im vergangenen Jahr vereinbart hatten. Man darf hoffen, dass MERKEL mehr fordert, als die Vorwürfe gegen Ai nun „in einer rechtsstaatlichen und transparenten Weise“ aufzuklären (FAZ). Siehe mehr: "FREI: Nach SOLIDARITÄT der Welt-Kulturschaffenden hat AI WEIWEI die Verhaftungs-Zeit gut überstanden" - in Gießener Zeitung: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/52...
KUNST-FREIHEIT: nur für den KUNST –MARKT ???
Sich „für die Freiheit und die Freiheit der Kunst stark machen“, fordert im Ressort KUNST (ZEIT) der Ai Weiwei vertretende Berliner Galerist: Alexander OCHS. Ai sei in China unbekannt, so ein Kommentator. Eine Festsellung, die von mir angestellte Recherchen dazu stützt; siehe web-Artikel – „Fall Ai Weiwei“. Ai wird von A.O. in einer Galerie in Peking vertreten, „die kaum von Chinesen, eher von in Peking lebenden Ausländern besucht wird und in China unbekannt ist“. Galeristen wie Tim Neuger und Burkhard Riemschneider, die aus Westberlin kamen, stützten mit Aktionen natürlich AI WEIWEI. Ihre Galerie „neugerriemschneider“ in der Linienstarße verleiht einer ehemaligen Fabrikremise zwischen Linien- und Auguststraße in Berlin die „hohen Weihen“ der „Kunst“. „bild“ berichtete. Mit der Galerie neugerriemschneider habe sich Ai in Berlin einen Galeristen ausgesucht, der professionelle PR beherrscht, für Ais Antikunst-Strategien. Unterstützt wird Ai vom d12-BUERGELiade-Macher (Institution documenta). R. M. Buergel, die den in Peking verhafteten Künstler Ai Weiwei 2007 zur documenta 12 (Kassel) eingeladen hatten. R.M.B.forderte die Schließung der deutschen Ausstellung zur Epoche der Aufklärung im Nationalmuseum in Peking. Die FREIHEIT der KUNST auf dem KUNSTMARKT (!) – jedoch nicht im Sinne der Kunstfreiheitsgarantie (GG Art. 5 Abs. 3), wollen die Kunst-Markt-Szene bestimmenden Macher (Kuratoren, Händler/Galeristen, „Kunst“-Sammler …). Dazu schrieb ich 4 documenta-Bücher und zahlreiche web-Artikel. Siehe auch zum „Fall documenta“; mal googeln… Ai Weiwei wurde im Westen bekannt dadurch, dass er 1001 Chinesen für ein umstrittenes „Kunst“-Projekt nach Kassel einfliegen ließ: finanziert durch Stiftungen (Leister Foundation / Erlenmeyer) mit 3 Mio. Euro - eingefädelt durch den Luzerner Galeristen URS MEILE.
Das URS-MEILE-art-Interview spricht BÄNDE…
ZITAT-Anfang:
Art: Ist denn das Interesse im Kunstmarkt seit der Verhaftung stärker geworden? U.M.: Ja, die Nachfrage ist enorm gestiegen, vor allem bei einem nicht qualifizierten Publikum. Viele Leute, die sonst nicht zu eigentlichen Kunstszene gehören, interessieren sich nun für Ais Arbeiten. Einfach aus einer gewissen Aktualität heraus. Art: Sind die Preise gestiegen? U.M.: Bei uns in der Galerie nicht, und auch nicht bei anderen Stellen, die wir kennen. Keiner hat jetzt ein Interesse an einer Preisexplosion. Es gibt gute internationale Sammlungen, die Interesse an einer Arbeit von ihm haben, das wäre es schädlich, jetzt die Preise zu verdoppeln. (Zitat-Ende)
In der NZZ schrieb ich: Beuys-Nachfahre Weiwei ((~**) – neue Readymades:
In der BRD erfährt Weiwei schon seit der documenta 12 (2007) einen unglaublichen Medien-Hype. Offensichtlich ist, dass der Systemkritiker in Skulpturen neue Symmetrien, Ornamentierung liebt. Ai (~**) arbeitet in der Tradition der „Kunst“-Ästhetik des Joseph Beuys - Anti-Kunst, soziale Plastik, erweiterter Kunstbegriff. „So Sorry“ des „ungekrönten Kaisers“ chinesischer Gegenwartskunst“ (Sonna) transportiert in den skulptural ausgerichteten Tisch-Mutations-Arbeiten eine zu entdeckende, aufklärerische Mission: ars evolutoria, d.h. Gestaltwandel durch Asymmetrisation und Symmetrisation. Hier blitzen Gedanken auf, die den Zeitgeist treffen. Uli Sigg – der Sammlerfreund und Förderer Weiweis – sowie Galerist Urs Meile (s. NZZ-Parallel-Artikel) werden die 9000 bunten Rucksäcke schon in den Kunstmarkt schleusen. Sonnas Fazit, Ai Weiwei oszilliere als ‚lebendes Readymade’ „zwischen Readymade und Minimal Art“, stimmt.
Ais „Mäzene“: Sammler, Galeristen, institutionelle Kunstvermittler
Am 21. November 2009, Neue Zürcher Zeitung, wurde ebenda getitelt „Konfusionismus - Der Sammler Ueli Sigg über den Künstler Ai Weiwei – ein Porträt.
HIERZU kommentierte ich ebenda:
Ai Weiweis Erfolg in Kassel und München:
Wer heute als Künstler Erfolg haben will, braucht „Mäzene“: Sammler, Galeristen, institutionelle Kunstvermittler etc. Chris Dercon übernahm 2003 die künstlerische Leitung als Direktor am Haus der Kunst München und wurde hier vor allem durch künstlerische Programme im Rahmen des „kritischen Rückbaus“ des Hauses bekannt. Bauliche Entnazifizierungs-Veränderungen im HdK machte Dercon rückgängig. Der vom Freistaat Bayern ausgezeichnete HdK-Chef brachte die bislang größte Einzelausstellung Ai Weiweis (~**) nach München („So Sorry“). Herrn Sigg, den weltweit einflussreichsten Sammler moderner chinesischer Kunst, lernte Dercon 2000 kennen und über Sigg und die Baseler Architekten Herzog&de Meuron lernte Dercon Ai Weiwei als Freund kennen. Weiwei sei der „wichtigste Künstler Chinas“ heißt es in den Medien in monotonem Gleichklang. Sigg, Buergel und Dercon haben ihr Ziel erreicht; neue Anti-Kunst-Ästhetik wurde am Markt durchgesetzt.
Sammler Ueli SIGG - Galerist Urs MEILE
Werner Hahn (24. November 2009) in der NZZ:
Kunst-Sammler Sigg und Ai Weiwei
Zu Duchamp und dessen Anti-Kunst (Readymades) bekennt sich Ai Weiwei: Die „internationale Anerkennung“ verdankt der Regimekritiker dem Sammler Sigg, der den „Mythos Weiwei“ aufgebaut hat: Die großen Dimensionen „Fairytale“ (1001 Chinesen zur Buergel-documenta) und „Template“ (zerstörtes d12-Werk, im Haus der Kunst zu „So Sorry“ in München ausgestellt) wurden gefördert durch den Sammler Sigg. Für das documenta12-„Märchen“ zahlten die Stiftungen Leister Foundation und Erlenmeyer Stiftung 3 Mio. Euro - eingefädelt durch den Luzerner Galeristen Urs Meile. Unterstützt durch den Sammler und Ex-Botschafter Ueli Sigg aus der Schweiz. WWs Konzeptkunst mit symmetrisierenden Möbel-Transfigurationen sind der ars evolutoria zuzuordnen, die ich in Symmetriebüchern (deutsch 1989, englisch 1998) zur „Evolutionären Symmetrietheorie“ schon erörtert habe.
(Quelle: http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und... )
AI WEIWEI: BUERGELiade Auftritt zur d12 in Kassel: ein provozierter ‚Culture Crash’ - ein „sozial-politisches Readymade“...
Zum Meeting von Ai Weiwei, Urs Meile und Uli Sigg vor Ai Weiweis Skulptur Template auf der Documenta 12 (d12) 2007 BUERGELiade ein
Foto: Ulrike Münter siehe http://www.chinesische-gegenwartskunst.de/pages/ga...
MÜNTER ebenda "Dabei sein, bevor es vorbei ist? Vom Aufstieg und prognostizierten Ende des China-Kunst-Booms".
In Deutschland gehöre der in Berlin lebende Künstler, Kurator und Kunstkritiker Andreas SCHMID zu den Pionieren, die bereits in den 1980er Jahren in Chinas Kunstszene unterwegs waren. 1993 in BERLIN: „Damals konnte keiner ahnen, dass es zu einem solchen ‚Hype’ kommen würde“, so Andreas SCHMID. „Oftmals handelte es sich auch um schwer verkäufliche Werke: temporäre Installationen, Performance-Fotografien oder -Videos.
Das Besondere war die euphorische Aufbruchstimmung und das gesellschaftspolitische Engagement. Geld spielte dabei eine sehr geringe Rolle.“ Seit 1997 trieb die Faszination für Kunst aus China auch den Berliner Galeristen Alexander OCHS dazu, neben anderen Künstlern aus Asien schwerpunktmäßig chinesische zu vertreten. 2004 gründete er den „White Space“ in Peking."Alle wollen mit minimalem Gesichtsverlust herauskommen".
Siehe in DIE ZEIT heute: Alexander OCHS vertritt viele chinesische Künstler. Warum der Fall Ai Weiwei auch nach dessen Freilassung nicht erledigt ist, sagt der Berliner Galerist im Interview. Kritische Kommentare von werner hahn ebenda.
Der Schweizer Galerist Urs MEILE arbeitet in einem westlich-chinesischen Team. Mitte der 1990er Jahre reiste er zum ersten Mal nach China. Initiator der Exkursion war Meiles langjähriger Freund, der ehemalige Schweizer Botschafter in China Uli SIGG, dessen Sammlung chinesischer Gegenwartskunst mittlerweile mehr als 1600 Werke umfasst. Über Sigg lernte Meile auch seinen jetzigen Partner, den Künstler, Architekten und Kuratoren AI WEIWEI kennen. "„Ai Weiwei“, so Meile, „ist einer der Gründungsväter der chinesischen Gegenwartskunst." AI habe den BUERGELiade Auftritt zur d12 in Kassel einen provozierten ‚Culture Crash’ -ein „sozial-politisches Readymade“ genannt.
Literatur
(1) HAHN, Werner: FREI: Nach SOLIDARITÄT der Welt-Kulturschaffenden hat AI WEIWEI die Verhaftungs-Zeit gut überstanden. In: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/52...
(2) HAHN, Werner: http://www.art-and-science.de/11.htm / Buch HAHN, Werner: Documenta-Demokratisierung: Wege zu einer Hessischen documenta Akademie mit d12-Kritik.
/ Werner Hahn. - 1. Aufl. - Gladenbach : Art & Science, 2007.
Band mit 184 Seiten, 10 Abbildungen, 21 x 15 cm. Mit 1 Originalfarbdruck, handsigniert, nummeriert und datiert.
Bürgerreporter:in:W. H. aus Gladenbach |
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