SG 1871 Augsburg/Gersthofen - Niederlage besiegelt Abstiegsrunde

SG 1871 Augsburg/Gersthofen

Trotz geschlossener Mannschaftsleistung musste man sich der HSG Lauingen-Wittislingen mit 27:30 geschlagen geben und findet sich somit in der Abstiegsrunde wieder.
Nachdem die Begegnung gegen die Lauinger zuvor verschoben worden war und man lange auf das erste Aufeinandertreffen warten musste, waren die Jungs um Trainer Lukas Schmölz voll motiviert im Hinblick auf die Begegnung, da diese gleichermaßen den Showdown der Vorrunde darstellen sollte. In Die fehlenden Akteure aus dem Match gegen Königsbrunn waren alle wieder mit an Bord und man konnte während der Woche gut trainieren. Alles in allem gute Voraussetzungen, um vielleicht doch noch ein Wunder herbeizuführen.
Die Lauinger waren bereits vor den Gersthofern in der Halle, was in Anbetracht der winterlichen Straßenbedingungen sinnvoll war. Schon in der Kabine war ein, in dieser Saison bisher seltenes Feuer zu spüren. Folglich begaben sich die SGler sichtlich fokussiert auf das Parkett, um die vom Trainergespann geforderte Einstellung zu präsentieren und körperlich sowie geistig von Anfang an präsent zu sein.
Die ersten Spielminuten machten deutlich, dass man hellwach sein musste und technische Fehler unbedingt zu vermeiden waren, denn der blitzschnelle Linksaußen der Gäste brachte die noch nicht formierte Defensive sogleich in ernsthafte Schwierigkeiten und erzielte in der fünften Spielminute das 1:3. Auf Seiten der Hausherren war erkennbar, dass man sich unter der Woche vermehrt auf das Angriffsspiel konzentriert hatte und Lukas Nachbauer tankte sich in der Anfangsphase ein ums andere Mal durch die Abwehr der Lauinger und schloss erfolgreich ab, sodass nach knapp acht Minuten ein 4:4-Zwischenstand von der Anzeigetafel leuchtete. Beide Teams schenkten sich in diesem Spielabschnitt redlich wenig und so war die Partie bis zur 14. Spielminute ausgeglichen gestaltet, ehe die SGler mit 9:7 einen kleinen Vorsprung erspielen konnten, da man nun auch in der Defensive besser Zugriff auf die Angreifer fand und das Verschieben gut funktionierte. Das Spiel wurde nun etwas ruppiger und die Schiedsrichter ließen dies geschehen, ohne nennenswert zu unterbrechen, einzig eine kleine Ringkampfeinlage in der 21. Spielminute wurde mit Zweiminutenstrafen für beide Teams geahndet. Nach dieser kurzen Hochphase der SGler, welche sich leider nicht durch weitere Treffer belohnten und einige Fehlwürfe verzeichneten, fand die HSG zurück ins Spiel und drehte den Spielstand zum Pausenstand von 13:14.
Die Halbzeitansprache von Lukas Schmölz war klar und deutlich, nur mit einer kämpferischen Einstellung und der nötigen Coolness konnte man heute gegen diesen harten Gegner die Oberhand gewinnen. Wichtig dafür waren die ersten Minuten der zweiten Halbzeit, welche nicht gerade zu den bisherigen Stärken zählten. Er forderte von seinen Männern die funktionierenden Spielzüge zu Ende zu spielen, um die großen Lücken in der Lauinger Verteidigung in Zählbares zu verwandeln.

Doch wie so oft in dieser Saison wollte den Gersthofern nach der Pause zunächst nicht viel gelingen. Im Angriff fehlte die nötige Durchschlagskraft und man verrannte sich zusehends im Eins-gegen-Eins, ohne zum Tor durchbrechen zu können. In der Defensive fehlten nun die körperliche Präsenz und Wachheit, um die fortwährend ähnlich gestalteten Spielzüge der Gäste, welche oft auf die Rechtsaußenposition abzulegen versuchten, zu stören. So konnte es geschehen, dass sich die Gastmannschaft binnen weniger Minuten mit vier Toren absetzen konnte. Die geschickt herausgespielte Überzahlsituation führte dazu, dass man mehrmals in Unterzahl agieren musste und somit leichtes Spiel für die Gäste bot. Bis zur 39. Spielminute blieb dieser Rückstand konstant, ehe man binnen weniger Minuten mit planvoll und geduldig vorgetragenen Aktionen den Anschluss zum 19:20 herstellen konnte. Trotz einer Zweiminuten-Strafe gegen Markus Walter ließ man die Gäste nicht wieder davonziehen. Die Lauinger verloren jedoch nicht den Kopf und spielten ihre Spielzüge munter durch, wodurch sie den Vorsprung konstant halten konnten. In der Offensive fehlte den Gastgebern der Spielwitz und man vergab zudem etliche gute Torgelegenheiten. Daher gelang es nicht den Rückstand zu verringern, obwohl nun wieder mehr Präsenz am eigenen Kreis zeigte. Die Vorentscheidung in dieser guten Partie war bereits fünf Minuten vor Spielende gefallen, da man sich erneut in Unterzahl erwehren musste und vor dem gegnerischen Tor eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ. Die HSGler spielten ihre Angriffe geduldig herunter und nahmen durch geschickte Aktionen Zeit von der Uhr, sodass die SGler nicht mehr herankommen konnten. Unnötig und leider für den Akteur selbst nicht ganz nachvollziehbar war die rote Karte gegen Lukas Nachbauer zwölf Sekunden vor dem Abpfiff, welche jedoch keine unmittelbaren weiteren Folgen hatte. Den Schlusspunkt setzten die Hausherren mit dem Tor zum Endstand von 27:30 in einer kämpferisch ordentlichen Partie, bei der das Quäntchen Glück letztlich fehlte.

Der Verbleib in der Abstiegsrunde der Bezirksoberliga Schwaben ist nun faktisch besiegelt und es gilt sich nun erhobenen Hauptes aus dieser doch sehr unterbrechungsreichen Staffelrunde zu verabschieden. Gelegenheit dazu ist im direkten Rückspiel gegen die HSG Lauingen-Wittislingen, welches bereits am kommenden Freitag, 08.04.2022 um 20:00 Uhr in der Lauinger Stadthalle angepfiffen wird. Möglicherweise kann man zumindest Markus Walter (49 Tore) zur Torjägerkanone verhelfen, welcher lediglich ein Tor hinter dem Haunstetter Dominik Albrecht (50 Tore) liegt.
Für die SG spielten:
Müller, Wiedemann (beide Tor), Kranz A. (3), Lindloff, Erhard (1), Reisner, Voit (1), Schmölz (3), Walter Markus (7), Nachbauer (7), Walter Maximilian (2), Bauer (1), Feistle (2), Walter Manuel

Bürgerreporter:in:

Michael Reithmeir aus Gersthofen

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