Blick in die Gärten
Der Mozartgarten ist eine Naturoase und Biotop in Herzen Gersthofens
Die Bürgerreporterin von myHeimat, (Claudia Wegele), hat eine Serie von Beiträgen gestartet, die sich dem Thema "Klimaschutz im eigenen Garten" widmet. In dieser Serie werden verschiedene Gärten vorgestellt, die wahre Blütenparadiese für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten sind und so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Der erste Streifzug führte im Juli in den Garten von Peter Smolek, der eine grüne Oase für Vögel, Insekten, Tiere und eine beeindruckende Blütenpracht geschaffen hat.
Anfang September luden Claudia Wegele und Katjana Brucoli (Vorsitzende) vom Bund Naturschutz Gersthofen zu einer weiteren Gartenbesichtigung in den Mozartgarten neben der Mozartschule ein. Die Redaktion von myheimat folgte der Einladung in den Garten von Lothar Berger, der diesen als Hausmeister der Mozartschule privat bewirtschaftet. Die Führung durch den Bund Naturschutz legte eine Naturoase und ein Biotop mitten im Herzen Gersthofens frei. Ebenfalls eingeladen waren weitere Mitglieder der Gruppe Bund Naturschutz Gersthofen, die sich auf eine weitere Müllsammelaktion im September vorbereiteten, sowie der Liedermacher Gustl Mair, der am Schluss der Veranstaltung zu Kaffee und Kuchen einige Naturlieder aus seinem Repertoire zum Besten gab.
Das Video zur Gartenführung meiner myheimat Kollegin Anna Pichelmeier finden Sie unter Link (Instagram).
Rückzugsort für Tiere und Erholungsraum für den Mensch
Der Mozartgarten ist ein Biotop von atemberaubender Pracht, in dem sich verschiedenste Tiere und Insekten, sogar Hühner und eine Schildkröte namens Bernd (24), wohlfühlen. Das Geheimnis liegt in der täglichen Pflege die dem Garten zu Teil wird und seiner ökologischen Bewirtschaftung. Pflanzen, Tiere und Mensch gehen dabei eine Symbiose ein.
Der in dem großen Garten anfallende Kompost wird seit einigen Jahren nicht mehr weggebracht, sondern zerkleinert und im Garten ausgebracht. In kleineren und größeren Haufen wird das Kompost im Unterholz im Gestrüpp oder an den Bäumen gesammelt. Durch die Zerkleinerung verrottet die Biomasse in etwa mit der gleichen Geschwindigkeit wie sie neu entsteht. Die so entstandenen Komposthaufen erfüllen mehrere wichtige Funktionen im Garten. Sie spenden den Blumen, Sträuchern und Bäumen wertvolle Nährstoffe, die früher in Form von Dünger zugekauft und ausgebracht werden mussten. Sie helfen beim speichern von Feuchtigkeit und machen so die Pflanzen resistent gegen Trockenheit und Dürre – das hilft beim Wassersparen, da viel weniger gegossen werden muss. Die dritte und ebenso wichtige Funktion ist, die Haufen dienen den Tieren als Rückzugsorte.
Die in Deutschland heimischen und vom Aussterben bedrohten Grasfrösche und Erdkröten, zahlreiche Eidechsen und Insekten sowie vereinzelte Fledermäuse finden sich im Mozartgarten. Tagsüber verstecken sie sich die Tiere im Unterholz und abends bevölkern sie den Garten. Die Erdkröten beispielsweise helfen die Salat- und Kräuterbeete vor Schnecken zu schützen.
Damit bildet der Mozartgarten zusammen mit seinen pflanzlichen, tierischen und menschlichen Bewohnern einen intakten Kreislauf von dem alle am Ende profitieren.
Wertvoller Schulungsgarten für die Kinder
Im Garten an der Mozartschule können die Kinder die Natur hautnah und zum Anfassen, Riechen und Schmecken kennenlernen. Die Hühner im Mozartgarten sind zutraulich und ohne Scheu – Kinder und meine myheimat Kollegin Anna Pichelmeier können die Tiere auf den Arm nehmen, berühren und streicheln. Dabei ist die Scheu der Menschen hier oft größer, als die der Tiere. Denn die Hühner suchen hier aktiv die Nähe des Menschen, denn dieser verspricht ihnen Sicherheit vor Räubern.
Die Kids haben hier auch die Möglichkeit zahlreiche heimische Kräuter, Früchte und Pflanzen in den verschiedenen Stadien des Wachstums zu beobachten und vor allem auszuprobieren. Sehr zur Freude der Schüler, des Elternbeirats und der Mitglieder des Bund Naturschutz, wie Katjana Brucoli versicherte. Sie und ihre Kolleginnen waren schon oft hier im Garten, doch bei jedem Besuch entdecken sie etwas Neues und sind von der Vielfalt und Schönheit begeistert.
Begleitet werden die Besucher des Gartens vom allgegenwärtigen Summen der Insekten, die in Scharen die Luft bevölkern. Angelockt vom reichhaltigen Buffet der Blüten und Pflanzen lassen es sich die Wildbienen und andere Insekten gut gehen – und das ganz ohne Aufdringlichkeit gegenüber den Menschen.
Die Garten-Tour wird fortgesetzt
In den kommenden Monaten werden weitere Gärten in Gersthofen in dieser Serie vorgestellt. Die Idee dazu stammt von der Stadt Gersthofen, die betont, dass jeder im kleinen Maßstab etwas für den Klimaschutz tun kann. Gärten leisten einen äußerst wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Luftschutz in den Stadtvierteln, insbesondere Bäume in Gärten spielen eine elementare Rolle. Für weitere Beiträge zu Naturgärten wenden Sie sich an myheimat Bürgerreporterin Claudia Wegele.
Aufruf zur aktiven Teilnahme am Klimaschutz
Die Stadt Gersthofen ruft in ihrem Flyer dazu auf, aktiv anzupacken, anstatt nur darüber zu reden. Jeder Tag zählt – 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Bürgermeister Michael Wörle betont in seinem Beitrag im Flyer "Klimaschutz & Nachhaltigkeit", wie wichtig es ist, dass alle Bürgerinnen und Bürger sich für eine lebenswerte Stadt einsetzen.
Engagement für Müllsammeln und Naturgärten
Zusätzlich zum Gartenprojekt engagieren sich Bürger in Gersthofen in der Aktion "Einfach freiwillig Müllsammeln".
Machen auch Sie mit! Wer sich beteiligen will kann sich an den Bund Naturschutz Gersthofen wenden (Link).
Bürgerreporter:in:Florian Handl aus Augsburg |
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