Vergabeverfahren gestartet
Neue Klärschlamm-Verwertungsanlage im Industriepark Gersthofen geplant
Die MVV plant im Industriepark Gersthofen eine Anlage zur thermischen Behandlung von Klärschlämmen. Nun startet das Unternehmen mit den Ausschreibungen und dem Vergabeverfahren.
Die im Industriepark Gersthofen geplante Klärschlamm-Monoverwertungsanlage dient der Entsorgung von Klärschlämmen kommunaler Kläranlagen aus der Region. Darüber hinaus ist es in einem späteren Schritt möglich, aus der Restasche Phosphor zurückzugewinnen. „Der Ausstoß von Kohlendioxid aus der Klärschlammverbrennung ist klimaneutral zu bewerten, weil der Brennstoff überwiegend biogenen Ursprungs ist“, sagt MVV-Geschäftsführer Dr. Markus Partik. Neben dem durch den Gesetzgeber geforderten Phosphor-Recycling hebt Dr. Partik auch die sichere Entsorgungsmöglichkeit für die Kommunen der Region hervor, die ihren Klärschlamm künftig kaum noch auf anderem Wege entsorgen können werden: „Wir gewinnen einen wertvollen Rohstoff und schonen gleichzeitig die Umwelt.“
Wenn Klärschlämme in der Landwirtschaft ausgebracht werden, besteht ein erhöhtes Risiko für die Verunreinigung der Böden durch Schwermetalle, nicht abbaubares Mikroplastik, oder auch Rückstände aus Medikamenten und Haushaltsprodukten. Der Gesetzgeber sieht daher vor, dass künftig nur noch schadstoffarme Klärschlämme in der Landwirtschaft verwendet werden dürfen. Auch die Mitverbrennung von Klärschlamm in Kohlekraftwerken ist nur noch für eine begrenzte Übergangsfrist möglich.
Klimafreundliche Gewinnung von Energie und Rohstoffen
Mit der geplanten Anlage zur thermischen Verwertung von Klärschlamm wird MVV den gesetzlichen Anforderungen an eine umweltgerechte und ressourcenschonende Behandlung von Klärschlamm gerecht. Die Anlage ist auf 85.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm pro Jahr ausgelegt, so dass Betreibern kommunaler Kläranlagen in der Region eine dauerhafte Entsorgungssicherheit geboten wird.
Mithilfe modernster Technik werden die Klärschlämme getrocknet und die enthaltenen Schadstoffe eliminiert. Die dabei gewonnene Energie wird in das Wärme- und Stromverbundsystem des Industrieparks Gersthofen eingespeist. Zudem lässt sich aus der Restasche der wertvolle Rohstoff Phosphor zurückgewinnen, der zum Beispiel für die Düngemittelherstellung benötigt wird. „Die Anlage hilft, die Umwelt zu schützen, erhöht die Entsorgungssicherheit und dient gleichzeitig der Gewinnung von Energie und Rohstoffen“, fasst Dr. Markus Partik die Vorteile der thermischen Verwertung von Klärschlamm zusammen.
Baubeginn für die Anlage ist im Jahr 2026, die Inbetriebnahme ist aus heutiger Sicht für Anfang 2029 geplant.
(Text: MVV Gersthofen)
Bürgerreporter:in:Florian Handl aus Augsburg |
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