Erster Bürgermeister besucht Kenia:
Thema Bildung liegt dem neuen Präsidenten besonders am Herzen

Michale Wörle, Erster Bürgermeister Stadt Gersthofen, bei einem Treffen mit Èzekiel Machogu, Bildungsminister Kenia, drei Staatssekretären und weiteren Verantwortlichen im Bereich der Schulbildung. | Foto: Stadt Gersthofen
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  • Michale Wörle, Erster Bürgermeister Stadt Gersthofen, bei einem Treffen mit Èzekiel Machogu, Bildungsminister Kenia, drei Staatssekretären und weiteren Verantwortlichen im Bereich der Schulbildung.
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Der Arbeitsbesuch der Gersthofer Delegation vom 04.01. – 10.01.2023 in Kenia begann mit einem Besuch beim neuen Kenianischen Präsidenten, Dr. William Ruto, im State House in Nairobi. Die Delegation wurde geleitet von Michael Wörle, Erster Bürgermeister Stadt Gersthofen, und Klaus Schwenk, 1. Vereinsvorsitzender ProKapsogo e. V.
Bei den Gesprächen standen vor allem die Themen berufliche Bildung, Wasserversorgung, erneuerbare Energien und notwendige Maßnahmen im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels im Fokus.

Bildung im Fokus bei Gesprächen mit dem neuen Präsidenten

Im Themenkomplex Bildung ging es um das Modellprojekt der kommunalen Klimapartnerschaft zwischen Gersthofen und Baringo County. Das einzigartige hierbei ist, dass Projekte für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung, die Umsetzung von Solarprojekten sowie der Schul(aus)bau in Zusammenarbeit mit Berufsschulen vor Ort umgesetzt werden. In Verbindung mit der Onlineplattform hub4afrika.bayern stellt dies künftig eine einmalige Kombination an Entwicklungsmöglichkeiten für die von Arbeitslosigkeit geprägte Jugend Kenias dar. Das Treffen wurde vom stellvertretenden Deutschen Botschafter in Kenia, Thomas Wimmer, begleitet. Im Rahmen des Treffens wurde auch eine Einladung an den Präsidenten nach Deutschland ausgesprochen.


Die langjährige Projekterfahrung und Arbeit von ProKapsogo e.V. hat Vorbildcharakter für ganz Kenia

Vor allem der Verein ProKapsogo e. V. unterstützt die Region mit verschiedensten Hilfsprojekten seit inzwischen 15 Jahren. Auf Basis der langjährigen Projekterfahrung von ProKapsogo werden weitere Projekte identifiziert. Die KNCCI (Kenian National Chamber of Commerce and Industry) möchte künftig aktiv alle Aktivitäten bzgl. TVET (Technical and Vocational Education and Training) landesweit unterstützen. Die Ausbildung der Praktiker soll in den Betrieben stattfinden. Aktuellstes Projekt ist der Ausbau der solarbetriebenen Wasserversorgung, an der Deafblind School in Kabarnet und für den Ort, in Verbindung mit einem Ausbildungsprogramm. Lehrerausbildung, Austauschprogramme und Train-the-Trainer-Konzepte sollen auf- und ausgebaut werden.
Gerade die erprobte Einbindung der Berufsschulen und die Zusammenarbeit mit den Unternehmen in den Projekten vor Ort fand großes Interesse beim Präsidenten. Dies war auch der Grund, dass im Nachgang ein zweites Treffen mit dem Bildungsminister Èzekiel Machogu, den zuständigen Staatssekretären und Verantwortlichen rund um das Thema TVET stattfand. Die Botschaft und die AHK nahmen an dem Treffen ebenfalls teil.

Stadt Gersthofen plant bayerisch-kenianische Handelskonferenz

Bei den Treffen wurde eine vertiefte wirtschaftliche Zusammenarbeit aller Akteure aus Bayern und Kenia vereinbart. Eine Bayerisch-Kenianische Handelskonferenz (online) könnte noch im ersten Quartal 2023 stattfinden. Hierbei sollen die Schwerpunktthemen und Branchen für einen Delegationsbesuch in Bayern identifiziert werden.

Zusammenfassung, lessons learned

Die Zusammenarbeit und Unterstützung Kenias durch die Bundesrepublik (mit seinen Akteuren wie Ministerien, SKEW, AHK, Deutscher Städtetag, …) als stärkster ausländischer Partner ist vorbildhaft und existenziell für die Weiterentwicklung des Landes (Top Down). Schlüssel für den langfristigen Erfolg dieses hohen nationalen wie auch internationalen Mitteleinsatzes sind jedoch unbestritten regionale Projekte, wie dies beispielhaft in Baringo realisiert wird (Bottom Up). Die Zusammenarbeit bzgl. TVET zwischen den Countyregierungen mit dem Zugang zu den Schulen, den Unternehmen (KNCCI) und Deutschen Kommunen (Deutscher Städtetag) ist der Schlüssel zum Erfolg. Erfolgreich umgesetzte Projekte der Daseinsvorsorge (siehe solarautarkes Trinkwasserprojekt Tenges) sind beispielgebend für viele Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit (u.a. Trinkwasser, Abwasser, Müll, Erneuerbare Energien). Nur das Zusammenwirken der nationalen und der regionalen Umsetzungsstrategien und Maßnahmenbündel schaffen die Basis für eine nachhaltige Entwicklung und eine langfristige Partnerschaft zum Wohle aller Beteiligten in Kenia und Deutschland.

Text: Stadt Gersthofen

Bürgerreporter:in:

Vivien Negele aus Augsburg

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