Kol-La 2013: ein Festival der guten Laune

Kol-La 2013: voller Erfolg vor vollem Haus
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Es war so weit: Kol-La rief zur 1. Faschingssitzung 2013. Die Stadthalle ausverkauft wie immer. Pünktlich um 19:30 Uhr eröffnete der TSV -Spielmannszug in bewährter Manier den Reigen. Gefolgt von den Musikern der Gersthofer Blasharmoniker, diesmal im Biene Maja Outfit, war im Nu die Bühne dicht bevölkert. Spielmannszug und Blasharmoniker bliesen die Besucher für die kommenden Stunden „wach“.

Anschließend stieg Manfred Lamprecht in die Bütt. Um es gleich vorab zu sagen: gäbe es in Gersthofen nicht eine gewisse „Bodenvertiefung“, man hätte sie erfinden müssen. Einem roten Faden gleich zog sie sich, samt Vorgeschichte, durch fast sämtliche Redebeiträge. Beinahe alle Stadtväter bekamen ihr Fett ab, manche schwammen schon in einer Fettbrühe. Pressesprecher Lamprecht listete scharfzüngig das Verhalten der Stadtpolitiker auf - nur einer hatte Schonzeit: Ex-Bürgermeister Siegfried Deffner. „Man darf als Politiker nicht dünnhäutig sein“, stellte Bürgermeister Jürgen Schantin lakonisch auf eine Frage des myheimat-Mannes fest. Anmerkung: Eigentlich könnte Gersthofen ja zufrieden sein. Kann unsere „Wohlfühlstadt“ doch im selben Atemzug wie Berlin, Stuttgart und Hamburg bezüglich der Durchführung fragwürdiger Großprojekte, genannt werden...

Von der „großen“ Politik losgelöst, konnte man sich köstlich über die „Blastonschrammelklopfer amüsieren. Wie bringt man ein Alphorn auf die Bühne? Und was serviert man Gästen: Saure Zipfel, Pressak? Sehr gekonnt die Mischung von Vokal und Rap-Elementen. Wozu noch Musikinstrumente? Ins gleiche Horn stieß eine „Feuerwehrkapelle Schunkelrunde“. Nicht unbedingt zur Brandbekämpfung geeignet, aber zum Loslösen der Lachmuskeln. Witzig der Beitrag über einen Kurs der VHS, der sich mit der „Bierologie“ befasst. Dieter Willutzky, begleitet von der schnellen Kapelle, beklagte, dass „er auf die Bühne muss, egal wie es ihm geht“. Dafür sang er recht ordentlich... Und weil wir gerade bei der Arbeit sind: Erhard Puscher, verkörpertes Denkmal der Arbeit, klärte als Ossi das Publikum auf : „ wann hat's auch der letzte Depp kapiert, wir werden von zwei Ossies regiert“. Wo er recht hat, hat er recht....Mit zum festen Kol-La-Bestand gehören „Engel und Teufel“ sowie „Auguste und Gerfriedchen“ . Beide sind aufmerksame Beobachter der Vorgänge in Augsburg und Gersthofen und geben diese pointiert zum Besten. Teufel Oliver Reiser mit Gemischtwaren-Laden und Engel Reinhold Dempf mit Einkaufswagen; unschwer zu erraten dass es um das City-Center ging. Auguste und Gerfriedchen schlugen sich wacker die Schwachstellen ihrer Heimatkommunen um die Ohren. Ein Streitgespräch, das man nicht missen möchte. Die „Stadtretter“ um Asterix hatten ebenfalls Probleme mit dem (nicht)gallischen Dorf Gersthofen. Wer soll Häuptling Schantinix auf das Schild heben? Miraculix konnte mit seinem Zaubertrank absonderliche Wirkungen erzielen. Vielleicht ein Gesöff für unsere Stadtväter...?

Kommen wir zum Showteil: hier tanzten und wirbelten die verschiedenen Gruppen um die Wette. Tanz, Akrobatik und Komik wechselten in bunter Folge ab. Dazu noch passende Kulissen und gute Bühnentechnik ließen die Darbietungen der optisch „sehenswerten“ Tänzerinnen (und Tänzer) zu einem Augenschmaus werden. Das Lechana-Ballett hatte die schwierige Aufgabe des Programmanfangs zu übernehmen. Was ihm aber tadellos gelang, zusammen mit dem Faschingsprinzenpaar Lisa I. und Michael III. Das Paar legte einen perfekten Rock'n Roll hin. „Cristallica“ entführte nach Spanien und zeigte feurige Tänze. Die Gruppe gehört bereits zum festen Kol-La-Inventar – zu recht, kann man nur sagen. Die Mädchen des TSV Firnhaberau zeigten „zwei Gesichter“. Gut geschminkt und mit venezianischen Masken versehen zeigten sie einen wahren Rausch von Tanz und zugleich Anmut. Die „Lucky Petticoats“ luden zu einer Zeitreise ein. Für jede Epoche wurde ein charakteristischer Tanz gezeigt. Sie tanzten hinreißend und es fiel schwer, ruhig sitzen zu bleiben. Sehr beeindruckend der „Uhrenmann“, der die Zeit vorgab. Die Mädchen von „Delicious“ gaben mit männlicher Unterstützung durch ihre Songs Hilfestellung bei der Wahl eines geeigneten Urlaubszieles. Das Publikum „reiste“ begeistert mit. Der nun glaubte, es gäbe keine Steigerung mehr, wurde eines Besseren belehrt. Die Mädchen des Kol-La-Balletts -sie kommen aus der Rhythmischen Sportgymnastik des TSV Gersthofen- zeigten in ihrer „Country und Western“-Show einen tänzerischen Höhepunkt. Sie wirbelten, flogen und hüpften über die Bühne und zeigten dabei noch Charme und gute Laune. Ein fulminanter Abschluss des Abends.

Halt nicht ganz: Erfahrene Programmarrangeure heben ein „Zuckerl“ für den Schluss auf. Das Zuckerl entpuppte sich als Herbert Lenz. Er kam als Seniorin, die in Gersthofen nach Einkaufsmöglichkeiten suchte. Außerdem schilderte er seine Erfahrungen mit Ärzten und Computern. „Zuckerl“ Lenz ging dabei nicht unbedingt zuckersüß vor; er bediente sich seiner kräftigen und blumigen Ausdrucksweise. Das Publikum war begeistert. Er versteht es auch trefflich, nächst sitzende Besucher in seine Späße mit einzubeziehen.

Es gäbe noch viel zu berichten; leider reicht der Platz nicht aus. Vom Kol-La-Männchen Elias Rogg, dem Sitzungspräsidium unter der Leitung von Karl-Heinz Wagner, über die Saalmusik bis zum Bühnendienst, alle haben mitgeholfen, dass die Kol-La-Sitzung 2013 auch diesmal ein voller Erfolg wird. Es wurden wieder fünf Stunden Heiterkeit und Frohsinn beschert. Was will man mehr...?

Bürgerreporter:in:

Gerhard Fritsch aus Gersthofen

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