Geschichte der Augsburger Straße

Das Bild (ca. aus dem Jahr 1910) zeigt den 
damaligen Gutshof Strasser, mit der 
„Tavernwirtschaft“ in der Mitte, der dahinter 
liegenden Brauerei und der „Strasser-Villa“ 
rechts. Die „Strasser-Villa“ hat übrigens Georg 
Strasser (das ist der Sohn von Joseph Strasser) 
1922 für seine Tochter Theresia in seinem 
Gemüsegarten erbauen lassen.
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  • Das Bild (ca. aus dem Jahr 1910) zeigt den
    damaligen Gutshof Strasser, mit der
    „Tavernwirtschaft“ in der Mitte, der dahinter
    liegenden Brauerei und der „Strasser-Villa“
    rechts. Die „Strasser-Villa“ hat übrigens Georg
    Strasser (das ist der Sohn von Joseph Strasser)
    1922 für seine Tochter Theresia in seinem
    Gemüsegarten erbauen lassen.
  • hochgeladen von Peter Metzger

Die die heutige Augsburger Straße in Gersthofen verläuft zwischen Rathaus und St. Emmeram auf der römischen Via Claudia und war später Bestandteil der Gersthofer "Hauptstraße". 
Seit dem Jahr 1932 ist die Augsburger Straße Bestandteil der Reichsstraße 2 und später der Bundesstraße 2, eine der längsten und der ältesten Bundesstraßen Deutschlands, die von Mittenwald im Süden bis nach Gartz an der deutsch-polnischen Grenze führt und unter anderem München und Berlin (Brandenburger Tor) berührt.
Früher führte die Straße auch direkt durch die Innenstadt von Gersthofen, und zwar auf der
Donauwörther und der Augsburger Straße. Entsprechend des für die damalige Zeit hohen
Verkehrsaufkommens war die Straße drei bzw. vierspurig ausgebaut.
Nachdem die Umgehungsstraße im Gersthofer Westen 1981 eröffnet war und wenige Jahre später auch das Autobahnkreuz gebaut war, wurde die bisherige B2 zu einer Gemeindestraße und zurück gebaut. Auch die Tankstellen verschwanden fast alle: Mittlerweile gibt es nur noch die RAN-Tankstelle in der Augsburger Straße.
Die ersten Gebäude an der Augsburger Straße waren das heutige "Alte Rathaus" und die Gaststätte Strasser. Beides zusammen waren früher der "Gutshof Strasser", also die ehemalige Tavernwirtschaft mit Brauerei, so wie sie es früher in beinahe jedem Dorf eine gab.
Der Name "Strasser" stammt daher, dass Anfang des 19. Jahrhunderts die damalige Wirtsfamilie Schmid ein Findelkind vor dem Haus fand und es, da selbst kinderlos, als Pflegekind annahm. Und da es auf der Straße gefunden wurde, wurde es "Joseph Straßer" genannt. Dieser übernahm den Gutshof und die Wirtschaft, die fortan "Zum Strasser" genannt wurde.
Die Brauerei musste ihren Betrieb 1934 einstellen, die Stadt Gersthofen übernahm 1941, also
während des Krieges das Anwesen.
Nach dem Krieg wurde im Jahr 1949 das Gebäude zum Rathaus umgebaut (bis dahin war das Rathaus in der Jakobsschule am Kirchplatz untergebracht). Das Gasthaus wurde in "Zum goldenen Adler" umbenannt, die Gersthofer sagten aber weiterhin "Zum Strasser" dazu.
Im Jahr 1978 wurde das Wirtshaus wegen Baufälligkeit komplett abgebrochen und durch ein
äußerlich fast gleiches ersetzt. Dort war dann zu zunächst ein "Wienerwald" untergebracht, sogar mit einem Straßenverkauf zur Bahnhofstraße hin. Der Name wurde wiederum in "Strasser" zurück benannt.
Das Rathaus selbst wurde in den Jahren 1993 bis 1995 stark erweitert. Wo früher beispielsweise der alte Seiteneingang war, steht nun ein zweiter Gebäudeflügel davor.
Ein weiteres Gebäude ist die ehemalige "Raiffeisenbank Gersthofen" (mittlerweile ja „VR-Bank Handels- und Gewerbebank eG“). Diese kann auch auf eine relativ lange Geschichte zurückblicken. Gegründet in Gersthofen im Jahr 1882 als „Spar- und Darlehnskassenverein“ wurde das Geschäft ursprünglich in einem Pfarrstadel abgewickelt.
Am jetzigen Standort in der Augsburger Straße 10 wurde 1930 ein erstes Bankgebäude erbaut, das bereits sieben Jahre später (!!!) wieder durch einen Neubau ersetzt wurde. Wie bereits der erste Gersthofer Bahnhof war die Front dieses Gebäudes von einem klassizistischen Treppengiebel geprägt. Später erfolgte noch 1957 ein Umbau, bis dem Gebäude schließlich 1980 bei einer weiteren Umgestaltung das jetzige Gesicht gegeben wurde.

Bürgerreporter:in:

Peter Metzger aus Gersthofen

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