Erasmus
Erasmus an der Anna-Pröll-Mittelschule - ein Interview

Gabriele Bubmann (links im Bild) mit mit ihren Kolleginnen Ines Dollinger und Heike Körfer sowie Gersthofer Teilnehmerinnen des Erasmus-Projekts in Island 2022
  • Gabriele Bubmann (links im Bild) mit mit ihren Kolleginnen Ines Dollinger und Heike Körfer sowie Gersthofer Teilnehmerinnen des Erasmus-Projekts in Island 2022
  • hochgeladen von Melina Drüssler

Bubmann und Erasmus – an unserer Schule ein „winning team“! Was hat Sie vor Jahren bewogen, Erasmus bei uns zu installieren?
Die Entscheidung an einem Erasmus-Programm teilzunehmen, liegt schon mehr als 10 Jahre zurück. Mir gefiel gleich die Idee, Kontakte zu anderen Schulen und Kollegen zu knüpfen, zu sehen, wie in anderen Ländern gearbeitet wird und Impulse mit an unsere Schule zu bringen.
An unserer Schule ist aber Erasmus nicht gleich Bubmann, ein großes Team bringt sich ein, um für unsere Schüler großartige Projekte zu verwirklichen.

Mit welchen Ländern arbeiten Sie zusammen?
Da sind über die Jahre nun schon einige geworden, mit denen unsere Schule Kontakte knüpfen konnte: Zypern, Türkei, Bulgarien, Griechenland, Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Litauen, Dänemark, Lettland, Schottland, England und Island.

Welche Themen bewegen Sie und die anderen Teilnehmer?
Zuerst ist es die inhaltliche gemeinsame Arbeit zu bestimmten Themen: Berufsorientierung, Migration, Ökologie, Innovation waren bisher die hauptsächlichen Themen der großen KA2 Projekte, also der Projekte, bei denen Schüler involviert sind und zu denen an den Schulen in Vorbereitung und Nachbereitung eines Treffens, aber auch während des Treffens gearbeitet wird.
Insbesondere ist es aber der persönliche Kontakt mit den anderen, am Projekt beteiligten Kollegen und Schülern. Die Gastgeber versuchen immer einen möglichst intensiven Einblick in das Gastland und die Gastkultur zu geben.
In den KA1 Projekten, Projekten, die nur für Lehrer gedacht sind, standen bei uns hauptsächlich die Verbesserung der Sprachkompetenz im Vordergrund. Hier besuchten Kollegen Sprachschulen im englisch-sprachigen Ausland, um ihr Sprechvermögen zu verbessern. Aber auch hier ergab sich immer wieder ein Einblick in das Gastland und die Gastkultur.

Welche persönlichen Erkenntnisse nehmen Sie aus den Projekten mit?
Alle Kollegen in allen Ländern, versuchen ihr Bestes zu geben um die ihnen anvertrauten Schüler möglichst gut für das Leben vorzubereiten. Dies gelingt in den verschiedenen Ländern, durch unterschiedliche Traditionen, Gesetzgebung, Klima aber auch finanzielle Ausstattung sehr unterschiedlich. Wir können alle voneinander lernen – in südlichen Schulen Temperament, Spontanität und Improvisation in nördlichen Schulen Organisation und soziales Denken. Allen Schulen gemeinsam ist aber eine unglaubliche Gastfreundschaft und Offenheit.
Wir arbeiten gerne immer wieder mit den gleichen, bewährten Schulen zu verschiedenen Projekten. Dadurch haben sich über die Jahre Freundschaften ergeben, die auch außerhalb von Erasmus gepflegt werden.

Welche Bedeutung hat Erasmus Ihrer Meinung nach für unsere Schülerinnen und Schüler?

Das Kennenlernen anderer Menschen, Kulturen und Landschaften, die Erfahrung, dass man sich auf und über den Besuch freut, dass man freundlich und willkommen aufgenommen wird, das Ausprobieren der Sprechfähigkeit in Englisch und die Erfahrung, sich „etwas getraut“ zu haben, über den eigenen Schatten gesprungen zu sein, die eigene Komfortzone verlassen zu haben, ist für unsere Schülerinnen und Schüler unglaublich wertvoll. Sie wachsen während eines Austausches über sich hinaus und merken, dass jeder fast überall Ausländer ist. Ihre Einstellung gegenüber dem Fremden ändert sich und Ängste und Vorbehalte werden überwunden. Ein Austausch ist ein kleiner Puzzlestein für das friedliche Zusammenwachsen Europas.

Im Dezember kommen wieder Erasmus-Teilnehmer an unsere Schule. An welchem Projekt werden Sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten?
In diesem Projekt geht es um Kulturökologie, also inwieweit menschliche Kulturformen durch die Auseinandersetzung mit der natürlichen Umwelt geprägt werden und umgekehrt ihre natürliche Umwelt prägen. Ein weites Feld also, in dem wir hier in Gersthofen und im süddeutschen Raum besonders viel finden. Wir werden gemeinsam ein ebook erstellen und zu bestimmten Klima- und Naturschutzansätzen arbeiten. Als Ausflüge sind Augsburg, München und das Allgäu mit Neuschwanstein geplant. Natürlich dürfen Anfang Dezember die Christkindlesmärkte nicht fehlen, was ein besonderer Wunsch der teilnehmenden Nationen war. Wir sind mittendrin, uns ein ansprechendes Programm zu überlegen!

Bürgerreporter:in:

Melina Drüssler aus Gersthofen

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