Das Publikum mit guter Musik verwöhnen...

Die beiden "Macher": Xavier und Gabriele Deiser
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  • hochgeladen von Gerhard Fritsch

In der Reihe von Veranstaltungen, die bisher die Gersthofer Musikfreunde erfreuten, sticht ein musikalisches Ereignis besonders hervor: das Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen des Musikzentrums Gersthofens. Das Konzert in der Stadthalle war ein großer Erfolg und hinterließ bei vielen Zuhörern einen bleibenden Eindruck. Besonders das Umsetzen von Melodien aus vielen Stilrichtungen, speziell aus Klassik und Musical auf das Keyboard, rief bei Publikum und erfahrenen Musikinterpreten Anerkennung und Bewunderung hervor. Das Instrument „Keyboard“, von Liebhabern klassischer Musik oft milde belächelt, wurde in diesem Konzert eindrucksvoll für Interpretationen aus dem klassischen Musikbereich zur Geltung gebracht. Das überwältigende positive Echo zu diesem Konzert weckte die Neugier des Pressemanns. Was sind die Zutaten für einen solchen Erfolg? Er bat die Leiterin des Musikzentrums Gersthofen und gleichzeitige Konzert-Veranstalterin, Gabriele Deiser, um ein Interview.

Gleich die erste Frage: Hat sie mit so einem Erfolg gerechnet? „Jein. Wir haben zwar ein niveauvolles Programm zusammen gestellt, das von Schülern und Lehrkräften vorgetragen wurde. Dazu noch Profis eingeladen, die die elektronische Orgel Keyboard und das Clavimova (elektronisches Klavier) exzellent beherrschen. Aber dass das Publikum sich zu „Standing Ovations“ hinreißen ließ haben wir nicht erwartet.“ Ihr ist am Ende des Abends nicht nur ein Stein, sondern ein ganzer Steinbruch vom Herzen gefallen. Verständlich, wenn in die 9-monatige Vorbereitungszeit so viel Kraft von der gesamten Familie Deiser investiert wurde. Was war denn am schwierigsten? „Die meiste Zeit verbrachte ich mit dem Entwerfen der Keyboard-Arrangements, um die Solis unserer Schüler/Schülerinnen und Lehrkräften begleiten zu können." Sie schlug sich nächtelang mit ihren eigenen, aufwändig gearbeiteten Eigenkompositionen herum. Dabei wurde sie kräftig von ihrem Mann Xavier unterstützt. Dankbar: “Ohne ihn hätte es das Konzert nicht gegeben.“

Das war aber nur eine Seite der Medaille. Sie war stets präsent und steuerte im Hintergrund mit Hilfe ihrer beiden Töchter Franziska und Kathrin den Ablauf der einzelnen Darbietungen, beruhigte die nervösen Akteure. Und dann kam ihr Auftritt, im Programm als vorletzter Punkt angekündigt. Großes Nervenflattern. Gabriele Deiser spielte die „Toccata et Fuge“ von J. S. Bach, natürlich mit eigener Keyboard-Handschrift. Ihr Vortrag dauerte etwa sieben Minuten; dabei legte sie ihr gesamtes Können in die Waagschale. Am Ende war sie schweißgebadet. Die Reaktion des Publikums: Überwältigend. Sie erinnert sich: „Die Zuhörer waren wie aus dem Häuschen. Es gab zwei mal „Standing Ovations.“ Deiser war so überrascht und bewegt, dass sie mit den Tränen kämpfte. George Fleury, international als einer der besten Orgelspieler anerkannt, war von ihrem Vortrag begeistert. Er hätte nie gedacht, dass ein anspruchsvolles Stück mit dem Keyboard so meisterlich vertont werden könne, ohne dessen Charakter zu verletzen. Musiklehrerin Deiser ist besonders stolz auf dieses Kompliment aus berufenem Munde. Fleury, der nach ihrem Vortrag auftrat, tat sein Übriges um ein Wechselbad der Gefühle mit bekannten Stücken -das Publikum konnte mit singen- oder moderner Filmmusik auszulösen. Seine Vorstellung der Titelmelodie aus dem Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ mit der Filmmusik von Ennjo Morricone ließ eine Gänsehaut bei den Zuhörern aufkommen.

Sie ist immer noch bewegt, wenn sie von dem Jubiläumskonzert erzählt. Fast überflüssig daher die Frage, ob sich der Aufwand überhaupt gelohnt hat. Ein eindeutiges „Ja“. Zurück zu den „Zutaten“ für eine solche Erfolgsgeschichte. Kurzes Nachdenken. „Zu aller erst junge Menschen, die sich für Musik begeistern und dies durch gute Beherrschung ihrer Instrumente zum Ausdruck bringen.“ Damit verbunden ein guter Kontakt zu Eltern und Schülern, der für die beliebte „Chefin“ kein Problem ist. Das „gute Händchen“ wird auch bei der Auswahl der Programmpunkte gebraucht, ebenso bei den Verbindungen zur Musikszene, um hervorragende Künstler für die Veranstaltung zu gewinnen. Und natürlich organisatorisches Geschick bei der Planung. Es muss alles unter einem Hut gebracht werden. Keyboard-Profi Deiser: „Ich glaube es ist uns gelungen, die Besucher unseres Konzerts mit guter Musik zu verwöhnen und gleichzeitig dem Instrument „Keyboard“ zu einer Art „Sternstunde“ zu verhelfen. Sprach's und setzte sich wieder an ihr, na was wohl, Keyboard. Schließlich gibt es heuer noch ein Benefizkonzert mit der Sängerin Melanie Möller zugunsten des Bayerischen Roten Kreuzes. Es findet am 13. Oktober 2012 im BRK-Haus an der Schubertstraße, Gersthofen, statt.

Bürgerreporter:in:

Gerhard Fritsch aus Gersthofen

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