Ballonmuseum Gersthofen feiert 10-jähriges Jubiläum
Große Feier im Ballonmuseum Gersthofen. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Neubaus Ballonmuseum mit Stadtbibliothek lud die Stadt Gersthofen zur Jubiläumsparty ein. Gleichzeitig wurde die Ausstellung „Schutzschilde“ der Künstlerin Agate Norek eröffnet. Kulturreferent Helmut Gieber, Erster Bürgermeister Jürgen Schantin, Europaparlaments-Mitglied Markus Ferber und der Direktor der Kunstsammlungen und Museen von Augsburg Dr. Christof Trebesch wiesen in ihren Festreden auf Entstehung und Bedeutung des Ballonmuseums hin. Gleichzeitig verknüpften sie den Museumsgedanken mit der Ausstellung „Schutzschilde“. Ferber sprach von einer „gelungenen Symbiose“ zwischen Ballonfahrt, mit der Grenzen überwunden werden können; gleichzeitig aber das Bedürfnis besteht, „Schutzschilde“ gegen Gewalt aufzubauen. Er lobt das Ballonmuseum als Begegnungsstätte für Menschen, die sich mit Kultur und Wissenschaft auseinandersetzen wollen. Schantin wies in seiner Rede auf die Entstehung des Museums hin, das nach einer Idee des damaligen Stadtbaumeisters Hermann Meichelböck realisiert wurde. Er bedankte sich bei dem Stadtrat, der immer die erforderlichen Mittel genehmigte. Kulturmanager Gieber erklärte, dass er nach 25 Jahren immer noch gerne seinen Job ausübe; er lobte dabei sein ausgezeichnetes Mitarbeiterteam. Er nutzte die Gelegenheit für einen Ausblick auf das kommende Programm im Ballonmuseum. Trebesch hielt die Laudatio auf Agata Norek. Er hob die starke Ausdruckskraft der ausgestellten Werke hervor, die nicht zuletzt auf persönliche Gewalterlebnissen beruhe. Die aus Polen stammende Künstlerin erklärte in ihrer Rede, sie wolle mit ihrem künstlerischen Schaffen die Gewalt gegen Frauen „enttabuisieren“. Es solle häusliche und sexuelle Gewalt in die Öffentlichkeit getragen werden. Sie will Frauen helfen, ihre leidvollen Erfahrungen durch individuell gestaltete „Schutzschilde“ zu verarbeiten, die Gegenstand dieser Ausstellung sind.
Die Jubiläumsfeier bot gute Gelegenheit den Pianisten Tom Gratza kennen zu lernen. Er spielte „locker vom Hocker“ leicht und beschwingt, was gut zum „luftigen“ Thema Ballonfahrt passte. Zu Beginn der Veranstaltung eine respektvolle Geste: die Gedenkminute, die dem frühen Tod des Leiters des Ballonmuseums Richard Ide gewidmet wurde. Alles in allem: ein gelungener Abend, der viel Raum für Technik und Kunst und gute Gespräche ließ. Ein kleiner Wermutstropfen war allerdings dabei: Es wurde dem Pionier des Ballonmuseums, Alfred Eckert, keine Aufmerksamkeit geschenkt. Der myheimat-Mann, der Eckert noch persönlich kennen lernen durfte, bedauert das.
Die sehenswerte Ausstellung „Schutzschilde“ ist noch bis zum 30. Juni 2013 zu sehen.
Bürgerreporter:in:Gerhard Fritsch aus Gersthofen |
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