Interview mit Stefanie Saule
Stefanie Saule ist Musiklehrerin an der Sing- und Musikschule Gersthofen. Dort unterrichtet sie Akkordeon.
Was bedeutet Musik für Sie persönlich?
Für mich ist Musik der Hauptbestandteil meines Lebens. Beruflich natürlich, aber auch privat. Ob ich für mich selber in die Tasten greife oder für andere, Musik passt einfach in - fast - allen Lebenslagen.
Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Eigentlich wollte ich als Kind ein Schlagzeug haben. Das hatte ich bei einem Verwandtenbesuch entdeckt. Meine Eltern waren davon aber nicht so begeistert. Sie meinten, ich solle mir doch ein anderes Instrument aussuchen.
Wieso es dann das kleine rote Kunststoff-Akkordeon aus dem „Quelle“-Katalog wurde, weiß ich nicht. Weihnachten lag das Ding auf jeden Fall unterm Christbaum. Drei Monate später bekam ich meinen ersten Akkordeonunterricht - mit einem richtigen Akkordeon.
Welchen Komponisten der Vergangenheit halten Sie für den „Größten“?
Einer der Größten ist für mich zweifellos Johann Sebastian Bach. Er war in so vielen Bereichen der Musik ein Vorreiter, ein Pionier, und hat die Musikentwicklung nachhaltig beeinflusst. Viele Musiker und Komponisten bedienten und bedienen sich auch heute noch der Errungenschaften dieses Orgel- und Klaviervirtuosen.
Welche Musikstücke gefallen Ihnen besonders?
„Der Winter“ von Vivaldi. Das kann ich mir auch im Sommer anhören. Oder „Dione“, ein Satz aus dem Werk „Die Monde des Saturns“ des zeitgenössischen Komponisten Stefan Hippe. Die Klänge darin sind so „schräg“, da würde ich mich am liebsten „reinlegen“. Ihr Musikinstrument ist das Akkordeon. Wie alt muss jemand sein, um bei der Musikschule das Akkordeon auszuprobieren?
Sinnvoll ist es ab einem Alter von circa sechs Jahren. Früher ist es schwierig, denn auch einkleines Akkordeon bringt schon einige Kilogramm auf die Waage. Nach oben im Alter gibt es keine Grenzen.
Musik setzt Potenziale frei. Das wissen ehrgeizige Eltern, denen der Englischkurs, der Musik- und Reitunterricht nicht früh genug beginnen kann. Gibt es für Sie Grenzen elterlichen Ehrgeizes?
Natürlich muss man immer abwägen, ob es Sinn macht, ein Kind frühzeitig ans Instrument zu setzen. Erst müssen die körperlichen Voraussetzungen gegeben sein. Für einen sinnvollen Unterricht muss sich das Kind auch eine gewisse Zeit auf eine Sache wirklich konzentrieren können. Auf Musik verzichten muss aber dennoch niemand. Dafür gibt es an unserer Musikschule ein großes Angebot an frühzeitiger musikalischer Förderung.
Welche zukünftigen Schwerpunkte möchten Sie in Ihrer Arbeit setzen?
Ich möchte die „Akkordeonabteilung“ der Sing- und Musikschule Gersthofen weiter ausbauen und vielen Kindern und Jugendlichen zeigen, dass das Akkordeon keineswegs „verstaubt“ ist, wie manche Zeitgenossen meinen. Weiterhin ist es mir ein Anliegen, dass die Schüler auch die Möglichkeit haben, miteinander Musik zu machen, um dadurch zu erleben und zu erkennen, was so alles in jedem Einzelnen an positiver Kraft steckt.
Was sind Ihre Stärken. was Ihre Schwächen?
Stärke: Ich glaube, dass ich sehr gut Zuhören kann. Schwäche: Ich kann nur schwer Nein sagen.
Was nervt Sie am meisten?
Dass mir zuweilen die 24 Stunden des Tages zu kurz sind.
Ihre Hobbys?
Ab in die Berge!
Steckbrief: Stefanie Saule
Sie wurde am 19. November 1980 in Augsburg geboren. Nach dem Schulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung als Schreinergesellin. Von 2002 bis 2006 studierte sie Musik mit Hauptfach Akkordeon am Richard-Strauss-Konservatorium in München. Daran schloss sich eine rund vierjährige Tätigkeit als Musikerin beim Klexs-Kindertheater in Augsburg an.
Seit 2002 ist sie auch Mitglied im Landesjugend-Akkordeonorchester Bayern. Mit diesem Klangkörper ging sie auf Konzertreisen nach Russland, Island, Ukraine, Ungarn und Brasilien. Mit dem Orchester „Erste Bayerische FilmFoniker“ macht sie Filmmusik lebendig. 2006 wurde sie mit dem Akkordeonorchester „Accordimento“ der Sing- und Musikschule Gersthofen Bayerischer Meister.
Bürgerreporter:in:Siegfried Rupprecht aus Gersthofen |
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