Landtagswahlen in Bayern
Gersthofener Wahlhelferin im Interview

Sandra Hötzendorfer aus Gersthofen ist seit zehn Jahren Wahlhelferin. | Foto: Sandra Hötzendorfer
  • Sandra Hötzendorfer aus Gersthofen ist seit zehn Jahren Wahlhelferin.
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Die Wahl zum 19. Landtag in Bayern wird am 8. Oktober 2023 stattfinden. Ein unerlässliches Amt für die Landtagswahlen sind die Vielzahl an ehrenamtlichen Wahlhelfer und Wahlhelferinnen. Zwischen 100.000 und 150.000 von ihnen werden bei landesweiten Wahlen und Abstimmungen benötigt.

Ihr Einsatz steht für die Verwirklichung der lebendigen Demokratie, die von der aktiven Partizipation der deutschen Bürger und Bürgerinnen abhängig ist. Ein Wahlehrenamt übernehmen zu können, sei "für alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger eine ehrenvolle Aufgabe", verweist das Bayerische Staatsministerium. Ohne sie sei es nicht möglich, Wahlen und Abstimmungen durchzuführen, die das Fundament unserer demokratischen Staatsform bilden.

Sandra Hötzendorfer, aus Gersthofen, ist sich dieser erbahren Rolle bewusst. Wir haben uns mit ihr unterhalten.

Hallo Frau Hötzendorfer. Wieso sind Sie Wahlhelferin?

Das ist eine witzige Geschichte. Ich bin einmal bei dunkelorange über die Ampel gefahren und hab gesehen, wie im Rückspiegel das Auto hinter mir über glattrot gefahren ist. Das war aber leider die Polizei, die mich daraufhin angehalten hat. Natürlich musste ich dann eine Strafe zahlen. Dasselbe ist mir beim Überholen eines Radfahrers bei durchgezogener Linie passiert. Zack, kam mir wieder die Polizei entgegen. Zu dieser Zeit hat Gersthofen Wahlhelfer gesucht. Um meine Verkehrsdelikte wieder reinzuwaschen, dachte ich mir, melde ich mich für diesen Job, da es mich sowieso schon immer interessiert hat, was bei Wahlen im Hintergrund stattfindet. Ich würde also sagen, dass ich dieses Amt in mein Leben gerufen habe, um meine Verkehrssünden zu mildern.

Warum ist dieses Amt so wichtig für unsere Demokratie?

Es ist ein Privileg, dass wir überhaupt wählen dürfen, in manchen Ländern ist das ja gar nicht möglich. Und ohne dieses Amt wäre eine Wahl schwer umzusetzen. Wenn sich keine Leute dafür finden, stirbt dieses Wahlprivileg aus. Man muss sich eben engagieren und dafür einsetzen. Außerdem ist das Auszählen super spannend und ein echtes Spiegelbild der Gesellschaft.

Waren Sie schon häufiger dabei oder ist das Ihr erstes Mal?

Das ist jetzt das zehnte Jahr in dem ich dabei bin und meine zweite Landtagswahl. Gersthofen ist da super organisiert, denn wir arbeiten in zwei Schichten. Dadurch kann man sich besser den Tag aufteilen und schauen, wann es für einen selbst am besten passt. Essen und Trinken gibt es auch vor Ort und dann noch mit den richtigen Leuten, macht es wirklich Spaß.

Was ist Ihre schönste/lustigste Anekdote als Wahlhelferin?

Während Coronazeiten ist uns einer mal begegnet, mit Imkerhut, einer FFP2-Maske und davor eine Plexiglas-Wand. Er hatte totale Angst vor einer möglichen Ansteckung und hat gleich gefragt, wie viele Leute vor Ort sind und ob er denn anstelle in einer Wahlkabine, vor dem Fenster wählen könnte. Dann musste ich ihm erklären, dass das nicht ginge und er war total verwirrt. Er hatte so eine lustige Art an sich, dass wir alle nur Lachen konnten. Aber generell ist jede Begegnung mit den Menschen schön, denn sie sind alle freundlich und nett.

Vielen Dank, für das schöne Interview!

Bürgerreporter:in:

Anna Pichlmeier aus Augsburg

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