10 Jahre Krisenintervention in Augsburg
Sie bringen Licht ins Dunkel
Im Medienzentrum in Lechhausen wurde das 10 jährige Bestehen des Kriseninterventionsdienstes ( KID ) gefeiert.
Gerade in Zeiten, in denen der Familienrückhalt nicht mehr so groß ist, sei der KID wichtiger denn je, betonten Innenstaatssekretär Georg Schmid und BRK-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis. Während er jedoch vor einer Bürokratisierung warnte, forderte sie, dass die Krisenintervention noch besser ausgebaut werde - auch im Hinblick auf Attentate oder Terroranschläge. "Als Organisation sind wir darauf nicht vorbereitet."
Auch finanziell sind, so wurde beim Festakt deutlich, BRK und Malteser auf Hilfe von Bürgern angewiesen: Durch Spenden können die jährlich rund 10 000 bis 15 000 Euro an Kosten, die für Ausbildung und Supervision der ehrenamtlichen Mitarbeiter anfallen, getragen werden. Von dem Dienst profitieren nicht nur traumatisierte Menschen, sondern auch die Retter am Einsatzort: Die Polizisten, Sanitäter, Ärzte, Feuerwehrleute können ihrer Arbeit nachgehen, während sich das KID um die seelische Erste Hilfe kümmert, lobte Polizeichef Walter Böhm. "Wir bringen ein wenig Licht ins Dunkel", beschreibt KID-Mitarbeiter Alexander Wollrab seine Arbeit.
Was bedeutet Krisenintervention?
Die Krisenintervention (KIT) kümmert sich um die Akutbetreuung von trauma- tisierten Menschen. Sie wird u.a. eingesetzt zur Betreuung von Angehörigen bzw. Betroffenen nach tödlichen Verkehrs- oder Hausunfällen, nach Suizid (Selbst- tötung), nach plötzlichem Säuglingstod sowie nach Gewaltverbrechen. Ebenso gehört die Überbringung der Todesnachricht (in Zusammenarbeit mit der Polizei) dazu. Mögliche Einsatzindikationen sind auch die Betreuung von Einsatzkräften nach belastenden Einsätzen sowie die Unterstützung bei Großschadensereignissen. Auch bei laufenden Reanimationen (Wiederbelebungen) sowie zur Betreuung von Fahrzeugführern nach tödlichen Bahnunfällen kommt KIT zum Einsatz. Die Alarmierung erfolgt meist durch die vor Ort befindlichen Einsatzkräfte bzw. durch Polizei oder Rettungsleitstelle. Die Mitarbeiter, die meist ehrenamtlich tätig sind, verfügen in der Regel über notfallmedizinisches oder psychologisch/seelsorgerisches Fachwissen und werden für die KIT-Tätigkeit speziell ausgebildet.
Unter: www.maltester-augsburg.de, www.brk-augsburg.de stehen mehr Informationen zum Kriseninterventionsteam zur Verfügung!
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot,
der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.
(Immanuel Kant)
Bürgerreporter:in:Andrea Amador aus Gersthofen |
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