VHS - Marburg-Biedenkopf: Bildungsreise der Senioren 6 Carrara

13. Mai 2011
Marmorsteinbrüche, Carrara
Carrara-Marmor Tagebau
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"Carrara" ist ein Wort der Kelten für Steinbruch - heute stellt man mit dem Wort
sofort eine Verbindung zu weißem Marmor her.

Bekannt ist Carrara aber nicht nur durch die Marmorvorkommen , sondern auch durch die Bildhauerakademie und den berühmten Bildhauer Michelangelo.

Marmor ist ein edles Gestein, das mehr als 50 % Karbonatminerale enthält und lange Epochen unter sehr hohem Druck und Temperatur gestanden hat.

Es gibt heute fast 50 Sorten von Carrara-Marmor in allen möglichen Farbabstufungen, also nicht nur den blütenweißen.

Das macht sich natürlich auch im Preis bemerkbar.

Während der normale Rohblock pro Kubikmeter etwa 15oo.- Euro kostet, muß man für den lupenrein weißen und feinkönigen Marmor (besonders geeignet für die Bildhauer) schon mehr als 10 000.- Euro pro Kubikmeter ausgeben.

Der Abbau des Marmors geht bis in die Zeit des 12. Jahrhunderts zurück.
In unmittelbarer Nähe der Stadt Carrara liegt der Berg Fantiseritti und in
dessen Gebiet gibt es etwa 30 Marmorsteinbrüche, die z.T. auch heute noch
im Tagebau betrieben werden.

Und in dieser Region liegt auch unser Ziel, "Galleria Ravaccione", wo man ein Marmormuseum im Freien, aber auch eine Abbaustätte unter Tage besichtigen kann.

Im Museum konnten wir die ganz alten Abbaumethoden kennen lernen, wo durch Hozkeile und Wasser mit deren Ausdehnungskraft und viel Geduld Marmorplatten dem Berg abgerungen wurden.

Aber auch die moderneren Trennmittel wie "Schräme" (Kettensäge) oder Seilsägen mit Diamanten bestückt wurden vorgestellt.
Außerdem konnte man viele bildhauerische Höchstleistungen wie Figuren und Skulpturen bewundern.

Per Kleinbus ging es dann durch einen Stollen in`s Innere des Berges.

Durch Zufall wurde anno dazumal die Abbaustätte im Berg gefunden.
Man wollte für einen besseren Transport des Marmors einen Tunnel durch den Berg graben und entdeckte auf halbem Weg abbauwürdige hohe Marmorqualitäten.

In der Folgezeit entstanden dann bis zu 15 m hohe Abbaukammern, wo die modernsten Werkzeuge zur Verfügung standen, die Bergleute aber oft angeseilt in halsbrecherischen Höhen arbeiten mußten.

Nach der Führung im Marmor-Bergwerk dann wieder an`s Tageslicht und anschließend die Heimfahrt nach unserem Urlaubsort Lido di Camaiore.

Zu Beginn der Tour hatten wir zunächst in Pietrasanta, einem Nachbarort von Carrara, den Dom und auf dem großen Vorplatz einige bildhauerische Kostbarkeiten besichtigt.

Die hier ansässigen Werkstätten der Bildhauerei haben internationalen Ruf.
Überall begegnet man den Werken und Duplikaten von Michelangelo.

Michelangelo Buonarotti war ein sehr berühmter Bildhauer, Maler und Dichter.
Er hatte in Carrara Kunst studiert und suchte sich oft in den naheliegenden Steinbrüchen die Marmorblöcke für seine Arbeiten aus.

Das berühmteste Meisterwerk die "Pieta" steht im Petersdom in Rom, deren Kuppel auch zu seiner kunstvollen Gestaltung gehörte.
Eine weitere große Standfigur "David" ist in Florenz zu sehen.

Bei der Besichtigung der Carrara-Steinbrüche mit dem Freilichtmuseum haben wir unvergessliche Eindrücke gesammelt.

Gruß Harry

Bürgerreporter:in:

Harry Clemens aus Breidenbach

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