Sonderausstellung im Kalisalzmuseum zum Internationalen Museumstag

20. Mai 2012
11:00 Uhr
Kalisalzmuseum, 30952 Ronnen Ronnenberg-Empelde
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7Bilder

Am 20 Mai 2012 findet der diesjährige Internationale Museumstag statt. Das Motto lautet "Welt im Wandel - Museen im Wandel".
Im Niedersächsischen Museum für Kali- und Salzbergbau findet zu dem Thema "Arbeit und Freizeit im niedersächsischen Kalirevier" eine Sonderausstellung statt, die ihres Umfangs wegen im Foyer des Verwaltungsgebäudes An der Halde 8 in Empelde aufgebaut wird. Sie dokumentiert in großformatigen Bildern und informativen Texten den Wandel im Salz- und Kalibergbau rund um Hannover. Den Einführungsvortrag hält um 11:00 Uhr Dr. Peter Schulze vom Verein "Bildung und Wissen".
Die Anfänge des Kalibergbaus liegen weit über 100 Jahre zurück, eine Zeit ohne Radio, Fernseher, Telefon und Unterhaltungsindustrie. Kaum vorstellbar hart war die Arbeit unter Tage und die Woche hatte sechs volle Arbeitstage! Nur nach Schichtende (bei drei Schichten) und am Sonntag war Freizeit. Mobilität war allerhöchstens auf das Fahrrad beschränkt, normalerweise ging man zu Fuß, oft kilometerweit. Also war - ein modernes Wort - Naherholung angesagt. Was wurde geboten? Die heutige Jugend wäre entsetzt, denn Partys, Disco, Kino: alles Fehlanzeige. Stattdessen Kirche, Kneipe, Klub, bzw. Verein. Fußball kam in Mode und die ersten Sportvereine, es gründeten sich die ersten Freiwilligen Feuerwehren und Gesangvereine. Uniformen waren ein "Muss" in der Kaiserzeit. In Traditiionsvereinen hat sich das bis heute gehalten.
Das Industriezeitalter leitete einen gewaltigen sozialen Wandel ein, das einen neuen Beruf hervorbrachte: den Arbeiter.
Museen bewahren (im Original) Relikte dieser Zeit; am Anfang gab es noch einen Gegenwartsbezug: auf Bildern erkannte man Verwandte, Freunde, die alte Arbeitsstätte oder das Werkzeug. Heute arbeitet in Niedersachsen nur noch ein einziges Kalibergwerk und ein Salzbergwerk - für die meisten von uns ist der Bergbau "Geschichte", und dem müssen sich Museen stellen. Sie müssen nicht nur bewahren, forschen und dokumentieren, sondern vor allem erklären, wie und auf welchen Grundlagen die moderne Welt entstanden ist. Die Sonderausstellung soll einen Beitrag hierzu leisten.
Das Museum in Empelde ist jeden Sonntag von 10 - 14 Uhr geöffnet; die Sonderausstellung läuft bis Ende Juli.

Bürgerreporter:in:

Peter-Michael Köhler aus Ronnenberg

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