Wenn es in der Lunchbox krabbelt: Waldschaben ersetzen die Pommes, Tausendfüßer das Schnitzel
Wir sollten uns an den Gedanken gewöhnen, dass unsere Hauptnahrung in Zukunft aus dem Insektenreich kommt. In der Lunchbox mit den Luftlöchern im Deckel krabbelt, kratzt, summt und zirpt es. Und wenn der Kollege von „Schmetterlingen im Bauch“ redet, kommt er direkt aus der Werkskantine. Um den (Fleisch-)Hunger dieser Welt zu stillen, führt an den sechs-oder achtbeinigen Leckerlis langfristig kein Weg vorbei. Zumindest behauptet das die Welternährungsorganisation FAO.
Unser Essen liegt (kriecht, krabbelt, flattert oder windet sich) ja quasi vor der eigenen Haustüre. Dann ist es vorbei mit von wegen „der frühe Vogel fängt den Wurm“. Den fangen wir dann selbst. Muss der Vogel halt sehen, wo er bleibt. Den Nachtisch kann man sich notfalls von der Windschutzscheibe des Autos kratzen. Und abends vor der Glotze gibt es auch keine fettigen Chips mehr. Wir greifen in ein Schächtelchen mit gerösteten Kartoffelkäfern. Wer es einen Tick größer mag, ist mit einem gerösteten westafrikanischen Kaiserskorpion oder einer asiatischen Vogelspinne gut bedient. Die haben zwar ihren Preis, aber besser, die Viehcher liegen geröstet, erstarrt und appetitlich auf dem Teller, als dass sie unkontrolliert in der Wohnung herumhuschen.
Sollte der Nahkauf unseres Vertrauens schon geschlossen haben, im Zoofachhandel gibt es genügend Auswahl: Rosenkäferlarven, Heimchen, Argentinische Waldschaben, Dendro-Rotwürmer, Salinenkugelflöhe und Tubifex-Schlammröhrenwürmer. Hier kann der Kerbtier-Kenner aus dem Vollen schöpfen und hat die Qual der Wahl. Auf jeden Erdbewohner kommen heute schon 40 Millionen Insekten. Das ist eine riesige Ressource. Willkommen im entomologischen Gourmetparadies. Wasserwanzen, Tausendfüßer, Käfer, Schaben und Ameisen sind der Schlüssel zum Überleben der Menschheit. Allerdings habe ich Zweifel, dass dieser Schlüssel bei uns daheim ins Schloss passt. Trotzdem einige Rezept-Tipps und Menüvorschläge: http://www.rotorman.de/schmetterlinge-im-bauch-uns...
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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