Kein Witz: Tasmanien investiert 47 Millionen US-Dollar in die Ausrottung von 50 Rotfüchsen
Blicken wir mal über den deutschen Tellerrand hinaus. Tasmanien, 16.472 Luftkilometer von uns entfernt, gilt derzeit weltweit als das gefährlichste Pflaster für europäische Füchse. Die Regierung der zu Australien gehörenden Insel investiert 47 Millionen US-Dollar, um den Reineke auszurotten. Kein Witz. Dagegen sind die zwei Millionen Euro Kopfgeld, die Mecklenburg-Vorpommern für die Tötung von Wildschwein-Frischlingen ausgelobt hat, Peanuts. Die eingeschleppten Beutegreifer würden das Eiland übervölkern, das Niederwild dezimieren und das ökologische Gleichgewicht massiv stören, heißt es. Diese Leier kommt einem irgendwie bekannt vor.
Die Süddeutsche Zeitung sprach von einer regelrechten Invasion. Gut: Es ist halt alles relativ. Der aktuelle Bestand an Füchsen, die das beschauliche Flecken am A… der Welt heimsuchen, wird von den lokalen Behörden auf 50 bis 200 Exemplare geschätzt. Das ist kein Tippfehler. Lebend gesehen hat den roten Räuber hier aber noch niemand. Man jagt also ein Phantom. Hintergrund der von viel Hysterie beflügelten Verfolgung: Die Wildhunde würden dem Tasmanischen Teufel das Leben zur Hölle machen und ihn verdrängen.
Diese Beutel-Satans haben es in „Tassie“ von der gnadenlos bejagten Bestie zu „everybody’s darling“ gebracht. Eine Krebsseuche dezimiert deren Population seit Jahren aber drastisch. Weil die Behörden die Epidemie nicht in den Griff kriegen, braucht man, um Handlungsfähigkeit zu zeigen, einen Sündenbock. Für diese Hauptrolle kann es nur einen geben: den Vulpes vulpes. Eine auf einem ziemlich miesen Drehbuch basierende Horrorkomödie mit unfreiwilligen real-satirischen Einschlägen. Zur Filmkritik geht es hier: http://www.rotorman.de/tasmanien-blaettert-fuer-di...
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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