Halali! Keine Jagd auf Füchse im Wetzlarer Stadtgebiet: Der Krieg gegen die Reinekes wird abgeblasen
Können die Wetzlarer Reinekes aufatmen? Es sieht ganz danach aus. Die Rathaus-Koalition aus SPD, Grünen und Freien Wählern will den umstrittenen, im Ordnungsamt ausgeheckten Plan, Füchse in Lebendfallen fest zu setzen und anschließend zu erschießen, kippen. Ein entsprechender Antrag steht in der nächsten Stadtverordnetenversammlung zur Debatte. Mit dem Thema wird sich am kommenden Dienstag auch der Finanz- und Wirtschaftsausschuss auseinandersetzen.
Das Vorhaben hatte bundesweit Wellen geschlagen. Lokale und überregionale Tierschutzverbände wie beispielsweise „TierfreundLich“ (Lich) oder die weltweit agierende Tierrechtsorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) zeigten sich empört und forderten in geharnischten Protestnoten, den Unsinn bleiben zu lassen.
Die Rechtfertigung für eine solche Aktion war denn auch etwas dürftig gewesen. Da wurde einerseits angeführt, dass in letzter Zeit vermehrt Füchse im Stadtgebiet beobachtet worden seien, andererseits war die Rede davon, die Bevölkerung schützen zu wollen. In diesem Zusammenhang waren denn auch Begriffe wie „Tollwut“ oder „Fuchsbandwurm“ gefallen. Nur: Seit 2006 hat es in ganz Deutschland keinen einzigen Fall von Wildtollwut mehr gegeben, während der Fuchsbandwurm 2013 Hessenweit nur einmal aufgetaucht ist. Gewebeproben der exekutierten Tiere hatten, so der Plan, im Hessischen Landeslabor in Gießen auf entsprechende Krankheitserreger hin untersucht werden sollen. Das hat sich jetzt wohl aber erledigt. Statt Jagd auf Füchse zu machen soll der Magistrat, fordern SPD, Grüne und Freie Wähler, eine Informationsveranstaltung organisieren, in der Experten Tipps und Verhaltensmaßregel zum richtigen Umgang mit Wildtieren in der Stadt vermitteln. Das könnte für beide Seiten. Mensch und Tier, wesentlich gesünder sein…
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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