"Brennen" für die Liebe: Nur einmal im Leben knipsen Glühwürmchen ihre Bordscheinwerfer an
Einmal im Jahr "brennen" sie für die Liebe. Dann knipsen die Glühwürmchen die Lampen an. In lauen Sommernächten finden Männlein und Weiblein im Schein ihrer bordeigenen Funzeln zueinander. Ein poetisch oft verklärtes Schauspiel, das zumeist in der Johannisnacht, der Nacht zum 24. Juni, erfolgt, mitunter aber auch noch bis in den Juli hinein zu beobachten ist. Für die Beteiligten ein einmaliger Akt. Ihre Uhr zeigt dann schon fünf vor zwölf an. Wenige Tage nach der Paarung verlöscht auch ihr Lebenslicht.
Die romantische Festbeleuchtung ist das Ergebnis eines komplizierten biochemischen Prozesses. Diese äußerst effiziente Form der Lichterzeugung nennt man Biolumineszenz. Davon hat Thomas Edison nur träumen können. Während eine konventionelle Glühbirne lediglich fünf Prozent der Energie zum Leuchten nutzt und den Rest als Wärme abgibt, ist es bei diesen Tieren genau umgekehrt.
Bei den so romantisch blinkenden Akteuren handelt es sich jedoch keineswegs um "Würmer", wie die volkstümliche Bezeichnung Glauben macht, sondern um Käfer, Leuchtkäfer. Die Engländer sprechen von "Glow Worms", die Amis von "Fireflies". Weltweit gibt es etwa 2.000 verschiedene Arten. Bei uns in Mitteleuropa sind es drei. Was wir zu sehen bekommen, sind die funkelnden Flirtsignale der Kleinen Leuchtkäfer, von denen nur die Herrn der Schöpfung fliegen können. Die Ladies warten strahlend unten am Boden auf den Galan.
Mancherorts glauben die Menschen, bei den so malerisch herumschwirrenden Leuchtspurgeschossen handele es sich um die ewig lebenden Seelen Verstorbener. Die Vorstellung, dass Onkel Karl, Gott hab' ihn selig, einem abends auf der Terrasse um den Kopf herumsurrt, hat dann schon etwas Gruseliges. Mehr über diese faszinierenden Wesen hier: http://www.rotorman.de/leuchten-in-der-hochzeitsna...
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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