Putzige „IGeL“: Die meisten „Individuellen Medizinische Zusatzleistungen“ sind für völlig die Katz
Unseren Ärzten geht es mies. Sie könnten mehr verdienen, wenn sie, statt Patienten zu behandeln, als Putzhilfe ihre eigene Praxis fegen würden. Deshalb haben die Stethoskop-Träger die „Individuellen Gesundheitsleistungen“ (IGeL) erfunden. Ein millionenschweres Zubrot. Dieses Extras zahlt der Versicherte aus eigener Tasche. Sie sind aber in ihrer medizinischen Wirkung bzw. Notwendigkeit höchst umstritten, überflüssig oder sogar schädlich. Gilt für Knochendichtemessungen ebenso wie für Magnetfeldtherapien, Eigenblutbehandlungen oder Hyaluronsäure-Injektionen bei Knie-Arthrose.
Vor allem Gynäkologen, Orthopäden, Zahn- und Augenärzte fahren darauf ab. Für sie ist es ein Erfolgsmodell. Für ihre Kunden nicht unbedingt. Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes „Bund der Krankenkassen“ (MDS) hat 45 dieser Angebote von Wissenschaftlern untersuchen und bewerten lassen. Lediglich drei der 45 Leistungen werden von ihnen als "tendenziell positiv" eingestuft.
Mit etwas Phantasie und Kreativität ließe sich das lukrative Behandlungsspektrum aber noch ausbauen. Wie wär’s mit einer Seeleninnendruckmessung? Oder einer Chakren-Aktivierung verbunden mit einer Ausdruckstanz-Therapie bei Infrarot-Beleuchtung? Ultraschall der Geldbörse mit Liquiditätsanalyse könnte auch laufen. Der Biofeedback-Resonanz-Check bei abnehmendem Vollmond ebenfalls. So etwas hatte noch nicht mal die legendäre Schwarzwaldklinik im Programm. Als nützlich erweisen könnte sich durchaus auch die Bestimmung der Protein-Aktivität zur Schwiegermutter-Früherkennung. Auf diese Weise lässt sich das Unheil zeitig identifizieren, bevor es am Sonntagnachmittag an der Haustüre klingelt.
Welche sensiblen und putzigen Wesen diese „IGel“ sind, steht hier: http://www.rotorman.de/ein-zubrot-fuer-den-onkel-d...
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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