Die Ferienflieger des Bundesinnenministers werden flügge: Mit Thomas zurück ins Sehnsuchtsland Afghanistan
Thomas de Maizières Never-Come-Back-Airline wird langsam flügge, auch wenn der Flottenchef wohl noch etwas an der Auslastung arbeiten muss und möchte. Nach dem erfolgreichen Jungfern-Take-Off im Dezember vergangenen Jahres startete am späten Mittwochabend vergangener Woche ungeachtet bundesweiter Proteste schon der dritte Traumziel-Jet in Richtung Kabul. Kein Flug durch, aber einer in die Hölle. Die Passagiere waren missmutig, statt sich über diesen kostenlosen Transfer zu freuen. Undankbares Pack!
Der Bundesinnenminister hält Afghanistan, oder zumindest Teile davon, für ein sicheres Herkunftsland. Eine Lagebeurteilung, die, ginge es nicht um Leben und Tod Unschuldiger, eigentlich Erheiterung auslösen müsste. Noch nie hat es in den vergangenen Jahren dort mehr gerumst und geknallt als in 2016. Die Bilanz seit 2009: 24.823 Tote und 45.313 Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Was beweist: Das Land am Hindukusch ist eine Oase des Friedens. Um mit dieser Botschaft hausieren gehen zu können, muss man(n) etwas geraucht haben. „Schwarzen Afghanen“ beispielsweise.
Zwangsabschiebungen nach Afghanistan sind höchst umstritten. Immer mehr Bundesländern klinken sich da aus und verweigern dem Law & Order-Mann die Gefolgschaft. Auch die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, fällt dem BMI in den Rücken und plädiert für einen sofortigen bundesweiten Abschiebungs-Stopp dorthin. Aber de Maizière und die „Mutti“, seine um ihre Wiederwahl bangende Kabinettschefin, brauchen Erfolge an diesem Frontabschnitt, wollen sie die Bundestagswahlen im Herbst einigermaßen unbeschadet überstehen. Da müssen sich die wandelbare Kanzlerin und ihre Christenunion auch gegen tumbe Wutbürger behaupten und möchten denen nicht allein die Lufthoheit über den Stammtischen und an der Urne überlassen. Die Kraut-Crowd brüllt ja in dieser Hinsicht ziemlich laut. In der Asylantenfrage Härte, Entschlossenheit und Durchsetzungskraft zu zeigen, kommt immer gut an und zahlt sich in Wählerstimmen aus.
Reine Wirtschaftsflüchtlinge aus Nordafrika ordnungsgemäß zu „entsorgen“, geht momentan nicht, weil man in den Verhandlungen über Rückführungsabkommen mit den Maghreb-Staaten bislang nix gebacken bekommen hat. Deshalb müssen es die Afghanen halt herausreißen und den Kopf hinhalten. Eine Situationsanalyse: http://www.rotorman.de/sehnsuchtsziel-afghanistan-...
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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