Döner-Germanisch verdrängt das Saterfriesische: Die Muttersprache heißt deshalb so, weil der Vater nix zu melden hat

Weltweit gibt es derzeit noch 6.000 Sprachen und Dialekte.  Aber es werden immer weniger. Lingustische Zukunftsforscher befürchten, dass irgendwann nur noch Sächsisch gesprochen wird. Für  das Wort "Jungfrau" gibt es dann zwischen Sidney, Peking, Moskau und den Osterinseln nur noch einen gebräuchlichen Ausdruck: "Ä wäng äng".
  • Weltweit gibt es derzeit noch 6.000 Sprachen und Dialekte. Aber es werden immer weniger. Lingustische Zukunftsforscher befürchten, dass irgendwann nur noch Sächsisch gesprochen wird. Für das Wort "Jungfrau" gibt es dann zwischen Sidney, Peking, Moskau und den Osterinseln nur noch einen gebräuchlichen Ausdruck: "Ä wäng äng".
  • hochgeladen von Jürgen Heimann

Es gab einmal, long, long ago, weltweit 20.000 verschiedene Sprachen und Mundarten. Das war kurz nach dem Turmbau zu Babel, der ja dann abgebrochen werden musste, weil alle Beteiligten wirr und für die anderen unverständlich durcheinander laberten. Der liebe Gott hatte die Multilingualität erfunden. Heute sind noch 6.000 Sprachen übrig geblieben. Im Jahre 2100 werden es nur noch 3.000 sein. Und das geht dann so weiter.
Das schlimmste Szenario, dass Zukunftsforscher ausmalen, ist, dass am Ende nur noch Sächsisch übrig bleibt. Für das Wort "Jungfrau" würde es in diesem Fall zwischen Sidney, Peking, Moskau und den Osterinseln nur noch einen gebräuchlichen Ausdruck geben: "Ä wäng äng". Um das zu verhindern, hat sich die UNESCO den „Internationalen Tag der Muttersprache“ ausgedacht. Der wird jeweils am 21. Februar begangen. Muttersprache sagen wir übrigens deshalb, weil der Vater daheim nix zu melden hat. Mehrsprachigkeit kann, sagt wiederum die UNESCO, auch ein Beitrag zu Toleranz und interkultureller Verständigung sein. Deshalb sollen wir jetzt Karbadinisch, Dari, Bambara, Yukatekisch und Azeri lernen.
Gut, Sorbisch, Nord- und Saterfriesisch sind auf dem absteigenden Ast und gelten als ernsthaft bedroht. Aber das versteht in Bayern und andernorts sowieso keine Sau. Dennoch scheinen die Prognosen der Weltorganisation zu pessimistisch. Denn: Es kommen auch neue Idiome hinzu. Bei uns sind das Kanak, Döner-Germanisch und "Früstückstürkisch für Anfünger“. Dadurch eröffnen sich den Menschen über alle noch existierenden Sprachbarrieren hinweg ganz neue Ausdrucksmöglichkeiten. Inzwischen sind die Märchen der Grimm-Brothers schon in diesem auch Ethnolekt genannten Kauderwelsch neu aufgelegt worden. Die Story vom Schneeflittchen auf den sieben Hügeln liest sich dann so: "Es war ma krasse, geile Tuss, dem hatte Stiefkind. Das hat immer in sein Spiegel geguckt un den angelabert: Spiegel, Spiegel an Wand, wer, sag an, is dem geilste Tuss in Land"? Das ist doch eine echte Bereicherung! Mehr dazu hier: http://www.rotorman.de/linguales-sterben-die-mutte...

Bürgerreporter:in:

Jürgen Heimann aus Eschenburg

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