Die Geheimsprache der Ganoven: „Gaunerzinken“ – Verräterische Symbole und kryptische Zeichen
Oberflächlich betrachtet könnte es sich bei den Kreidezeichnungen auch um Kinderkritzeleien handeln. Könnte. Ein auf dem Kopf stehendes „T“, ein Kreuz, eine verbogene Raute oder ein krakelig hin gewackeltes, aus drei senkrechten und zwei waagerechten Linien bestehendes Gitter. In vielen Fällen handelt es sich bei diesen Schmierereien um keine harmlosen primitiven Graffitis. Sie haben oft einen viel ernsteren Hintergrund. Es sind Gaunerzinken.
Eine grafische Codesprache, mit deren Hilfe Kriminelle einander wissen lassen, in welchem Objekt oder Haus gegebenenfalls leichte und reiche Beute winkt oder um welches Anwesen sie besser einen großen Bogen machen sollten. Dieses kryptische Kommunikationssystem wurde bereits im 16. Jahrhundert praktiziert und ist in leicht abgewandelter Form auch heute noch gebräuchlich – trotz flächendeckender Handyversorgung, WhatsApp, Facebook, Twitter, Google-Maps und Streetview.
Es sind auch neuere Markierungsvarianten bekannt, die aus kleinen Steinchen, Zweigen oder Blüten bestehen, die wie zufällig vor einer Haus- oder Wohnungstür liegen und oft unbeachtet bleiben. Das können der Zweig einer Thujahecke sein, der in der Fußmatte klemmt, oder zwei aufeinander geschichtete Kieselsteine. Muss nix besagen, kann aber. Auch mit Wachsmalstift aufgetragene Markierungen kommen immer mehr in Mode. Sie sind bei Tageslicht nicht zu erkennen, erst im Schein einer Taschenlampe. Selbst ein kleiner leicht zu übersehender runder Aufkleber oder mit Filzstift aufgetragener Punkt am Briefkasten kann Unheil verheißen. Mehr dazu hier: http://www.rotorman.de/wo-die-zinken-winken-krypti...
Bürgerreporter:in:Jürgen Heimann aus Eschenburg |
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