Das Ziel erreicht
Behandlungsmethoden - Kreisklinik gründet in Dillingen Myomzentrum

Oberärztin und Leiterin des Böblinger Myomzentrums im Klinikverbund Südwest hielt in der Kreisklinik Dillingen einen Vortrag über die sogenannte Sonatamethode, mit der viele Myomarten schonend und gebärmuttererhaltend behandelt werden können. In der näheren Region ist die Kreisklinik Dillingen die Erste, die nun neben einem zertifizierten Endometriosezentrum ebenfalls ein Myomzentrum unter der Leitung des Chefarztes für Gynäkologie und Geburtshilfe, Jan Olek, anbietet.  | Foto: KHDW
  • Oberärztin und Leiterin des Böblinger Myomzentrums im Klinikverbund Südwest hielt in der Kreisklinik Dillingen einen Vortrag über die sogenannte Sonatamethode, mit der viele Myomarten schonend und gebärmuttererhaltend behandelt werden können. In der näheren Region ist die Kreisklinik Dillingen die Erste, die nun neben einem zertifizierten Endometriosezentrum ebenfalls ein Myomzentrum unter der Leitung des Chefarztes für Gynäkologie und Geburtshilfe, Jan Olek, anbietet.
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Jan Olek, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Leiter des Endometriosezentrums in der Dillinger Kreisklinik, hat sein Ziel erreicht. „Für mich war es schon immer erstrebenswert, die Patientinnen ganzheitlich behandeln zu können.“ Der erste Schritt in diese Richtung war die Gründung des zertifizierten Endometriosezentrums, welches vermehrte Zellbildung der Schleimhaut außerhalb der Gebärmutter erfolgreich behandeln kann. Nun kommt zusätzlich zum zertifizierten Endometriose- und Beckenbodenzentrum ein Myomzentrum hinzu, dessen Leitung Olek ebenfalls übernommen hat. Somit realisiert das Dillinger Krankenhaus als Erstes im Landkreis, die Frauen – neben anderen Behandlungsmethoden – mit der sogenannten Sonata-Behandlung versorgen zu können. Laut Beschreibung werden damit im Inneren der Gebärmutter Myome und Wucherungen ohne Einschnitte im Bauchbereich und ohne Durchtrennen oder operatives Entfernen des Gewebes, behandelbar. Da die Gebärmutter erhalten bleibt, sind auch Schwangerschaften danach möglich.

Nach den Worten von Olek will er grundsätzlich gynäkologische Erkrankungen wenn möglich minimalinvasiv, also ohne Operation behandeln. Gerade hierzu habe man mit Gründung des Endometriosezentrums schon viel erreichen können, erklärt Olek, denn an Endometriose erkrankte Frauen würden in der Dillinger Klink bereits sogenannt transvaginal behandelt. „Aber es fehlte mir noch ein Puzzlestück, um auch bei der Adenomyose oder bei Myomen ohne Operation helfen zu können.“ Wie auch bei der Endometriose, den Gewebewucherungen außerhalb der Gebärmutter, kommt es bei der Adenomyose zu Entzündungsherden, die in der Muskelschicht der Gebärmutter innen wuchern. Sie sind ebenfalls häufig mit starken Schmerzen verbunden und verhindern eine Schwangerschaft. Dies gilt auch für die gutartigen Wucherungen, bekannt als Myome. Sie können ebenfalls Schmerzen und starke Blutungen verursachen. Bislang konnten sie nur operativ entfernt werden. Mit der Einrichtung eines Myomzentrums im Dillinger Krankenhaus hole man nun die sogenannte Sonatabehandlung in die Klinik, so Olek. „Wir haben investiert, um unsere Abteilung mit KnowHow und modernstem Equipment für diese Behandlung auszustatten.“

Der Gynäkologe beschreibt die immensen Vorteile für die betroffenen Frauen: „Diese Gewächse in der Gebärmutter können dank einer kleinen, vaginal eingeführten Ultraschallsonde, welche mit Nadelelektroden bestückt ist, erhitzt werden, was zur Folge hat, dass das Gewebe im Laufe der folgenden Wochen kleiner wird und abstirbt.“ Die Behandlung sei zwar wegen der Teil- oder Vollnarkose einer Operation ähnlich, „erfolgt aber ganz ohne Schnitt und Narben, weitere Behandlungen danach sind meistens nicht mehr notwendig und die Frauen sind sehr schnell wieder fit.“

Gerade bei größeren Wucherungen sei in der Vergangenheit häufig eine Operation per Bauchspiegelung oder gar Bauchschnitt erforderlich gewesen, was auch eine anschließende Schonzeit für die Frauen bedeutete, so Olek. Das falle mit dem Sonatagerät weg. Der Facharzt hat eigens für diese Sonatamethode in den letzten Wochen und Monaten verschiedene Hospitanzen absolviert. Unter anderem bei der Oberärztin und Leiterin des Myomzentrums in der Klinik in Böblingen, Dr. Angelika Dieter. Auch sie sagt, sie sei von Anbeginn von der Sonatabehandlung begeistert gewesen. „Inzwischen konnten wir hier schon mehr als 14 000 Patientinnen helfen, denn Myome sind die häufigsten Tumore, die bei Frauen festgestellt werden.“ Sie könne bestätigen, dass Patientinnen berichten, nach der Sonata-Behandlung eine problemlose Schwangerschaft und Geburt erlebt zu haben. Denn neben der Schleimhaut der Gebärmutter werde auch die Gebärmutterwand mit Sonata weit besser geschont als bei den bislang üblichen Operationen.

Text: Kreiskliniken Dillingen-Wertingen

myheimat-Team:

Sandra Kost aus Augsburg

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