Bundesagentur für Arbeit
Konjunkturschwäche lässt die Arbeitslosigkeit steigen
Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth, berichtet zur Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „In unserem Bezirk mit den Landkreisen Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Insgesamt sind 8.485 Menschen arbeits-los gemeldet, 444 mehr als vor einem Monat und 1.140 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,6 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Juni. Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 2,3 Prozent.“
„Zum einen verzeichnen wir den üblichen Saisonfaktor. In den Sommermonaten steigt die Arbeitslosigkeit immer etwas an, da Schul- und Ausbildungsabschnitte sowie berufliche Weiterbildungsmaßnahmen enden und die Betreffenden nicht immer unmittelbar danach eine Anschlussbeschäftigung aufnehmen können. Aber ebenso ist die konjunkturelle Eintrübung auf unserem bisher relativ robusten Arbeitsmarkt deutlich spürbar. Wir haben 15,5 Prozent mehr Arbeitslose und 10 Prozent weniger Arbeitsstellen gemeldet als im Vorjahr“, führt Paul weiter aus.
Der Arbeitsmarkt ist ständig in Bewegung. So meldeten sich im Juli 2.950 Menschen neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 1.078 aus einer Erwerbstätigkeit und 859 aus einer Aus- oder Weiterbildung. Im Gegenzug konnten 2.510 Personen die Arbeitslosigkeit beenden. Davon nahmen 888 eine Erwerbstätigkeit auf und 521 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Von den derzeit insgesamt 8.485 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 4.489 (plus 237 im Vergleich zum Vormonat; plus 782 im Vergleich zum Vorjahr) bei der Arbeitsagentur und 3.996 (plus 207 im Vergleich zum Vormonat; plus 358 im Vergleich zum Vorjahr) in den vier Jobcentern Donau-Ries, Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm registriert.
Fluchtmigration aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Donauwörth im Juni 2.550 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 902 arbeitslos.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen. Bis zum 25.07.24 gingen 25 neue Anzeigen für 252 Beschäftigte ein. Im Juni waren es 41 Anzeigen für 971 betroffene Beschäftigte.
Gemeldete Arbeitsstellen
Von den Arbeitgebern wurden im Juli 944 neue Arbeitsstellen gemeldet, 216 mehr als im Juni und 30 mehr als vor einem Jahr.
Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind derzeit 4.814 freie Arbeitsstellen (143 mehr als vor einem Monat und 536 weniger als im Vorjahr). Bei rund 83 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur 50 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.
Ausbildungsmarkt
Jetzt geht es zum Endspurt auf die vielen offenen Ausbildungsplätze zum Start im Herbst 2024. Bisher blieben 1.867 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig sind noch 597 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer anderen Alternative.
Das Angebot an offenen Ausbildungsstellen ist breit gefächert. Die Top-10 Berufe der unbesetzten Ausbildungsstellen sind: Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Fachkraft – Lagerlogistik, Kaufmann/-frau – Büromanagement, Handelsfachwirt/in (Ausbildung), Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Medizinische/r Fachangestellte/r, Anlagenmechaniker - Sanitär-/Heizungs-/Klimatechnik, Kaufmann/-frau -Groß/Außenhandelsmanagement und Kfz-Mechatroniker - PKW-Technik.
Aber auch in vielen anderen Berufsfeldern gibt es noch unbesetzte Ausbildungsstellen. Das Angebot kann ganz einfach mit dem Handy über die Jobbörse auf www.arbeitsagentur.de abgerufen werden. Wer noch unentschlossen ist, kann sich an die Berufsberatung wenden.
„Ich kann nur jedem Jugendlichen raten, falls er noch keine Zusage für einen Ausbildungsplatz oder eine andere Alternative hat, sich umgehend für einen Termin bei der Berufsberatung anzumelden. Ein Ausbildungsstart ist auch noch nach dem 1. September möglich und wir vermitteln und unterstützen gerne“ appelliert Richard Paul.
Der Ferienbeginn bedeutet für alle Schüler und Schülerinnen, die im September ihr letztes Schuljahr antreten, auch den Start, um sich für Ausbildungsstellen fürs Jahr 2025 zu bewerben. Der überwiegende Teil der Ausbildungsbetriebe beginnt mit seinen Auswahlverfahren bereits im September, deshalb sollten die Bewerbungsunterlagen rechtzeitig in den Firmen sein.
Text: Bundesagentur für Arbeit
myheimat-Team:Sandra Kost aus Augsburg |
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