Eine P E R L E des R O K O K O...
Eine zeitlebens ledige Prinzessin als Herrin einer "Perle des Rokokos" in Mosigkau..., wo gab es das schon mal ???
ANKOMMEN, SEHEN und VERZAUBERT sein
E
, das war nur eine Momentsache und sofort passiert !!!
So erging es jedenfalls meiner Frau und mir, als wir nach etwa 40 Jahren (!!!) mal wieder aufbrachen um dem Schloss MOSIGKAU unsere Referenz zu erweisen...
Im Kopf nur noch recht schwache Erinnerungen an einen Besuch aus DDR-Zeiten.
Fahrten nach Dessau, führten uns immer vorbei an dem Schloss, das in typischen Farben des Rokokos gestrichen, in einem Park mit prachtvollem Eisentor und meterhohen Hecken versteckt, immer nur mal ganz kurz beim Vorbeifahren "aufblitzte". Der Gedanke ließ uns nicht mehr los, hier müssten wir mal wieder Station machen...
Als großer Fan von Schlössern und Herrenhäusern, insb. auch dem oft noch recht beeindruckenden Ambiente, war ich recht neugierig geworden, wie mag es wohl in diesem Schloss heute innen aussehen...???
Oft gibt es ja nur noch eine schöne Hülle und die Räume werden für andere Zwecke genutzt.
Endlich kam der Tag, die Fotoerlaubnis und der Eintritt an der Kasse waren schnell bezahlt.
Unsere kleine Besuchergruppe wurde von einer ganz reizenden Dame, mit einem unglaublichen Detailwissen über Schloss- und Lebensgeschichte der Prinzessin ANNA WILHELMINA ausgestattet, durch die erstaunlich prunkvollen Wohnräume geführt.
Die Lieblingstochter des FürstenLEOPOLD I. von Anhalt-Dessau, das achte von zehn Kindern, begann im Alter von 37 Jahren (1752) mit der Errichtung des als Sommersitz angelegten Schlosses. Eine für damalige Zeiten recht ungewöhnliche Aktion, dass einer unverheirateten Prinzessin ein Schloss dieser Größenordnung zugebilligt wurde...
Im Inneren dieses Schlosses können noch 24 Räume besichtigt werden, die sich teilweise sogar noch im Originalzustand befinden.
Besonders beeindruckt waren wir, neben vielen stilvoll und kostbar möblierten Wohnräumen, vom imposanten GALERIESAAL des Schlosses.
Der Charakter dieses beeindruckenden Raumes wird insb. von der Gemäldesammlung alter Meister ( u.a. A.v.Dyck, P.P. Rubens, J. Brueghel ...), in einer in Deutschland nicht wieder anzutreffenden barocken, d.h. lückenlosen Hängung der Bilder bestimmt.
So konnte es durchaus schon mal passieren, wenn der Platz an der Wand nicht mehr ausreichte, dass die Formate der Gemälde rigoros den vorhanden Möglichkeiten mit dem Messer angepasst wurden...Der Besucher kann heute noch recht deutlich Beispiele für diesen unsensiblen Umgang mit einigen Kunstwerken erkennen.
Der beeindruckende Saal des Schlosses lässt auch die Vorbilder aus Versailles und Sanssouci erahnen...
Der Sinn der sich um den EHRENHOF gruppierenden KAVALIERSHÄUSER erschloss sich uns allerdings erst nach einer entsprechenden Rückfrage, denn diese Bezeichnung war uns bisher unbekannt.
In diesen kleinen schmucken Häusern wohnten Kavaliere, die der unverheirateten Prinzessin bei offiziellen und repräsentativen Anlässen stets zur Seite stehen mussten, denn die Regeln des Hofes verlangten das !!!
Über die weiteren Sehenswürdigkeiten, sowohl im Schloss als auch in der Parkanlage, ließen sich noch viel Worte verlieren...
Nur erwähnt sei noch, dass nach dem Tod der Herrscherin im Jahre 1780, ihrem letzten Willen gemäß, im Schloss ein Stift für unverheiratet adlige Frauen eingerichtet wurde. Im Park findet man einen entsprechen kleinen Friedhof, auf dem diese dann die letzte Ruhestätte fanden.
Ich möchte jetzt meine Fotos sprechen lassen, so dass sich der Leser des Beitrages sein eigens Bild vom Schloss und Park machen kann...
Zum Schluss sei nur nochmal betont, ein Besuch dieser barocken Anlage lohnt für alle an Schlössern und ihrem Ambiente Interessierten immer !!!
Für mich persönlich stellt das Schloss MOSIGKAU, eines der schönsten Schlösser dar, die ich je gesehen habe...
Bürgerreporter:in:Ralf Springer aus Aschersleben |
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