So gelingt der Hauskauf immer noch
Tipps zur Immobilienfinanzierung in Zeiten steigender Zinsen
Die Zinswende hat den Immobilienmarkt ordentlich auf den Kopf gestellt. Viele Kauf- und Bauinteressenten haben ihre Eigenheimwünsche aus diesem Grund vorerst ad acta gelegt. Doch mit einer guten Planung und einigen Tipps können Immobilieninteressenten trotz hoher Kosten auch heute noch ihren Traum vom eigenen Zuhause verwirklichen.
Finanzierung mit wenig Eigenkapital
Lange Zeit galt die Richtlinie, dass 20 Prozent des Immobilienpreises aus eigener Tasche bezahlt und nur die restlichen 80 Prozent finanziert werden können. Diese Empfehlung ist durch die stark gestiegenen Zinsen und Immobilienpreise unrealistisch geworden. "Wenn jemand während des Studiums keine Möglichkeit hatte, Geld anzusparen, aber jetzt ein hohes Gehalt verdient, hat er dennoch die Aussicht auf eine eigene Immobilie", erklärt Udo Zimmermann, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Buchholz. Allerdings sollten Interessenten mindestens die Kaufnebenkosten, also Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten sowie gegebenenfalls noch die Maklercourtage, als Eigenkapital mitbringen. Sonst spielen viele Kreditinstitute bei der Finanzierung nicht mit, und auch die landeseigenen Förderbanken machen dies zur Bedingung für Zuschüsse.
Die Möglichkeiten, Eigenkapital einzubringen, gehen über Barreserven oder das Sparbuch hinaus. So kann beispielsweise die elterliche Immobilie als Sicherheit dienen, um die Konditionen zu verbessern. Zudem können Banken zum Eigenkapital beitragen. Beispielsweise mit Förderungen einzelner Landesbanken, die andere Kreditinstitute als Eigenkapitalersatz akzeptieren. Außerdem vergeben manche Banken Privatdarlehen, welche die immobilienfinanzierende Bank als Eigenkapital ansetzen kann: "Ein solches Privatdarlehen kann maximal 80.000 Euro betragen, mit einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren", erklärt der Spezialist von Dr. Klein weiter.
Mit der Tilgung die Rate bezahlbar gestalten
Angesichts der deutlich höheren Zinsen ist der Tilgungssatz eine Stellschraube, um die Monatsrate zu reduzieren. Auch die Kreditinstitute reagieren auf die veränderte Lage, beobachtet Udo Zimmermann: "Immer mehr Banken bieten eine Tilgung unter zwei Prozent an, teilweise sogar nur ein Prozent. Im Vorteil sind hier Kunden mit guter Bonität." Zudem gilt die altbekannte Regel, nach der kürzere Zinsbindungen immer günstiger sind als lange, so nicht mehr. Die Zinsaufschläge, die Kreditinstitute als Risikoaufschlag einpreisen, fallen derzeit deutlich geringer aus. Und das Phänomen der sogenannten inversen Zinskurve führt dazu, dass 20 Jahre Zinsbindung günstiger sein können als 15 Jahre. Es lohnt sich also zu vergleichen und eine lange Laufzeit in Betracht zu ziehen. Text: djd-k
Bürgerreporter:in:PR Redaktion |
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