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Erste Hilfe Serie des BRK Augsburg-Land
Krampfanfall

Die Augsburger Innenstadt ist heute gut besucht. Es ist Ferienbeginn, das Wetter lädt zum Bummeln ein und die Eisdielen freuen sich auf den Beginn der Saison. An einem Bistrotisch steht der 16-jährige Timo G. mit seinen Freunden, die sich ausgelassen über ihre Ferienpläne unterhalten. Plötzlich wird Timo sehr still, sein Blick wird starr und seine Eiswaffel fällt zu Boden. Er beginnt zu wanken und droht zu fallen. Seine Freunde reagieren geistesgegenwärtig und legen ihn vorsichtig ab. Er beginnt am ganzen Körper zu zucken und streckt seine Arme und Beine. Er ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar.

Bei einem Krampfanfall verlieren Betroffene für unbestimmte Zeit das Bewusstsein und jegliche Kontrolle über ihren Körper. Dabei stürzen sie plötzlich (oft ist auch ein lauter Schrei zu hören) und zeigen unkontrollierte krampfartige Zuckungen an Armen, Beinen, oder dem gesamten Körper. Muskeln erstarren und man kann meist verdrehte Augen, ein verzerrtes Gesicht und vermehrten Speichelfluss erkennen. Dieser Zustand kann mehrere Minuten andauern. Da der Betroffene während eines Krampfanfalls nur schwer atmen kann und dadurch schnell eine Blaufärbung des Gesichts auftritt, wirkt diese Situation sehr dramatisch. Zudem kann es zusätzlich zum Einnässen auch zu einem sog. Zungenbiss kommen – hier ist neben schaumigem Speichel auch Blut im Mundbereich zu sehen. Sabrina Blümel-Scherer ist Rettungssanitäterin beim Bayerischen Roten Kreuz. Sie rät: „Bewahren sie als Helfer Ruhe und unterstützen Sie den Betroffenen in dem sie Gegenstände im Umfeld entfernen, von denen Verletzungsgefahr ausgeht und halten oder unterpolstern Sie vorsichtig den Kopf, um auch diesen zu schützen. Und bitte denken Sie an den Notruf!" Halten Sie auf keinen Fall Arme und Beine fest. Betroffene entwickeln eine so beträchtliche Kraft, dass dabei Knochen brechen und Muskelsehnen reißen können. Nach dem Anfall ist der Körper der Betroffenen ausgelaugt und erschöpft. Das führt zu einer tiefen Bewusstlosigkeit mit auffällig tiefer Atmung, die sog. Nachschlafphase. Diese kann sehr lange dauern. Daher ist es wichtig, in dieser Situation zu unterstützen und bei vorhandener Atmung die stabile Seitenlage anzuwenden. Kontrollieren Sie regelmäßig die Atmung und schützen Sie den Betroffenen vor dem Auskühlen. Übrigens, in Deutschland leben etwa 800.000 Menschen mit der Erkrankung. Ein Krampfanfall ist die Folge einer Störung des Gehirns.
Ursachen dafür sind Erkrankungen unterschiedlicher Art:

  • Epilepsie
  • Schlaganfälle
  • Vergiftungen
  • Schädelverletzungen
  • Kreislaufstörungen
  • psychische Erkrankungen oder
  • Tumoren

Oft kennen Betroffene ihre Vorerkrankungen gut, spüren sogar in Form einer „Aura“ einen drohenden Anfall und sind in der Regel medikamentös versorgt. Epilepsie kann sich unterschiedlich bemerkbar machen. Von der Sprachstörung bis zu leichten Zuckungen. Es ist jedoch auch möglich, dass Betroffene oder Anwesende bei einer sog. „stillen Epilepsie“ oder „Absence“, diese dauert nur wenige Sekunden, nichts bemerken. Im Mittelalter vermutete man hinter einem Krampfanfallgeschehen eine Besessenheit oder teuflische Krankheit als Folge von Hexerei, zu dessen Heilung nur Geistliche fähig waren. So entstand z.B. der Name „St.-Johannes-Übel“ für die Epilepsie...

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