Zeitgeschichte
Niemals vergessen: Berlin Hohenschönhausen

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Zu meinem Berlin-Besuch gehörte auch eine Führung durch die Gedenkstätte Hohenschönhausen, dem ehemaligen Stasi-Gefängnis. Und weil ich es - wieder einmal - nicht besser schreiben könnte, gibt es wieder Texte aus Wikipedia. Ich hoffe, ihr seht es mir nach!

"Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist eine Stiftung öffentlichen Rechts zur Auseinandersetzung mit den Formen und Folgen politischer Verfolgung und Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur. Sie befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Berlin-Alt-Hohenschönhausen. Dort wurden vor allem politische Gefangene, darunter fast alle bekannten DDR-Oppositionellen, inhaftiert und physisch und psychisch gefoltert.

Im Mai 1945 richtete das sowjetische NKWD auf dem Gelände der Großküche ein Speziallager ein, die Nr. 3 von zehn Lagern in der Sowjetischen Besatzungszone.

In diesem Lager waren bei einer Durchschnittsbelegung von 1800 Häftlingen (Höchstbelegung: 4000 bis 5000) insgesamt etwa 20.000 politische Häftlinge und andere für die Sowjetunion verdächtige Menschen inhaftiert und wurden von hier auf die anderen Speziallager verteilt. Inhaftiert waren sogenannte „feindliche Elemente“, unter ihnen ehemalige aktive Mitglieder der NSDAP oder Gestapo, als Spione oder Terroristen Verdächtigte, Betreiber von illegalen Funkstationen oder Druckereien, Zeitungs- und Zeitschriftenredakteure und Autoren, die anti-sowjetische Schriften veröffentlicht hatten, sowie Jugendliche unter „Werwolf“-Verdacht. Neben Deutschen gehörten ehemalige osteuropäische Zwangsarbeiter (wie Russen, Polen, Ukrainer, Esten, Letten, Tschechen) zu den Gefangenen. Das Speziallager Nr. 3 wurde im Oktober 1946 aufgelöst.[8] Die Häftlinge wurden in die Speziallager Sachsenhausen oder Buchenwald verlegt.

Von den 20.000 Inhaftierten des Speziallagers Nr. 3 und eines benachbarten sowjetischen Haftarbeitslagers starben schätzungsweise 1000 Menschen. Die Toten wurden in Bombentrichtern und Karbidschlammgruben verscharrt.
Im unterirdischen Lager- und Kühlraum der ehemaligen Großküche mussten Gefangene im Winter 1946/47 ein Zellengefängnis errichten. Es wurden 68 fensterlose Zellen geschaffen. Die feuchten und zum Teil unbeheizbaren Zellen waren nur mit einer Holzpritsche und einem Kübel für Fäkalien ausgestattet. Weil in den Zellen Tag und Nacht Licht brannte, ständig das Geräusch der Belüftungsanlage hörbar war und die Häftlinge sich „abgetaucht“ fühlten, nannten sie das Gefängnis „U-Boot“.

Die größtenteils politischen Häftlinge berichteten von den Verhörmethoden seitens der sowjetischen Geheimpolizei: Die Verhöre fanden in der Regel nachts statt, und die Häftlinge wurden physisch und psychisch gefoltert. Zu den Foltermethoden gehörten neben Prügeln und Auspeitschen mit dem Ledergürtel auch subtilere Methoden wie dauerhafter Schlafentzug, stundenlanges Stehen, tagelanger Arrest in winzigen Isolierzellen oder der mehrtägige Aufenthalt in Kammern mit erhöhter Türschwelle, in denen Gefangene mit kaltem Wasser übergossen wurden, bis sie knöcheltief im Wasser standen.[12]

Zu den Inhaftierten in dieser Zeit zählten neben Nationalsozialisten vor allem Mitglieder der Blockparteien (SPD, LDPD und CDU), aber auch sowjetische Militärangehörige und Kommunisten, denen mangelnde Linientreue zum Vorwurf gemacht wurde.[13] Auch die damals 14-jährige Erika Riemann gehörte zu den Inhaftierten. Sie befand sich von 1945 bis 1954 in sowjetischen und DDR-Haftanstalten, weil sie ein Stalinporträt mit einem Lippenstift bemalt hatte.

Fast 40 Jahre lang war das Untersuchungsgefängnis in Hohenschönhausen zugleich das wichtigste der Staatssicherheit, in dem bis 1989 rund 10.000 Häftlinge ihre oft mehrmonatige Untersuchungshaft verbringen mussten.

Jürgen Fuchs ( Schriftsteller ) beschreibt in Protokollen vom Haftalltag in Hohenschönhausen die wechselnde Verhörstrategie und Erniedrigungsversuche. Sein Zellenpartner führte Verhör und Folter zu jeder Zeit fort. Fuchs wurde während seiner Haftzeit ein Besuch von seiner Frau gestattet. Nach dem Treffen sagte ihm ein Wärter: „Der erste Sprecher und ohne Tränen. Gratuliere. […] Vielleicht hätten wir doch anordnen sollen, dass Ihr Kind mitkommt.“[21]

Zwecks Standortverschleierung erreichten Häftlinge den Zellentrakt nur mit fensterlosen Häftlingstransportern über die ebenfalls fensterlose Garage.

An den Flurwänden ein Alarmsystem aus Überputzleitungen, im Hintergrund Flurampeln zur Isolation der Gefangenen außerhalb ihrer Zelle
Schon während der Verhöre und der erkennungsdienstlichen Behandlung wurden die Häftlinge psychisch unter Druck gesetzt. Sie mussten stundenlang auf den ihnen zugewiesenen Plätzen verharren, wurden in dieser Zeit nicht beachtet und wussten nicht, was weiterhin geschehen sollte, mussten sich aber fingierte Telefonate mit falschem Inhalt anhören, in denen zum Beispiel suggeriert wurde, dass einem Angehörigen ein schlimmes Schicksal zugestoßen sei.

In der Regel wussten die Gefangenen während ihrer Inhaftierung nicht, dass sie sich in Berlin befanden: die fensterlosen Häftlingstransporter mussten sie in der fensterlosen Garage des Zellentraktes verlassen. Alle Zellenfenster bestanden aus vergitterten Glasbausteinen, vor jeder Vernehmung wurden im Verhörraum die Gardinen geschlossen. Ampelähnliche Vorrichtungen in allen Fluren verhinderten, dass sich jemals zwei Gefangene außerhalb ihrer Einzelzelle zufällig begegneten. So war es möglich, mehrere der gemeinsamen Tat Verdächtige oder ganze Familien in demselben Gebäude unterzubringen und direkt nacheinander zu verhören, ohne dass ein Gefangener von der Anwesenheit der anderen wusste."

Ich denke, das sollte für einen "groben" Eindruck reichen, wer mehr lesen möchte:

Wikipedia, Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Berlin.de

https://www.stiftung-hsh.de/

Und wißt ihr, was das wirklich Erschütternde für mich in Hohenschönhausen war? Wir haben keine Führung bekommen, sondern einen ERFAHRUNGSBERICHT!!!!!! Etwas zu lesen, aus dem Fernsehen zu erfahren oder von "professionellen" Museumsführern ist EINE Sache! Etwas GANZ ANDERES  dagegen dies aus dem Mund von direkt Betroffen zu hören. Es ist die Art und Weise, WIE diese z. T. heute über ihren Leidensweg berichten KÖNNEN! 

Ich kann nur ganz allgemein JEDEM  und im Besonderen DENEN einen Besuch in Hohenschönhausen "empfehlen", die doch so gerne mal in alle Welt hinaus tönen, WIE toll doch alles in der DDR war!

Leseempfehlung!!!!!

Bürgerreporter:in:

Constanze Seemann aus Bad Münder am Deister

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