Brutalismus – socmod - Betonowe
Serielle Bauten in Bernau bei Berlin.

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Unter Brutalismus versteht man einen Baustil, der ab 1950 in Ost und West verbreitet war. Die Bezeichnung stammt nicht vom deutschen Begriff Brutalität, sondern hat unterschiedliche Ursprünge und bündelt verschiedene Architekturkonzeptionen, wie etwa den französischen Begriff béton brut / reiner Beton. In Osteuropa und der Sowjetunion wird dieser Baustil auch als Sozialistische Moderne (SocMod) bezeichnet. Bernau ist eine besondere Stadt des socmod.
Zu den brutalistischen Bauten gehören nicht nur die zahlreichen Plattenbauten in den Ländern Osteuropas und der Sowjetunion, sondern auch andere Gebäudetypen. Typische Dachformen finden wir zum Beispiel in Bernau bei Berlin bei der Feuerwehr und einem Gebäude an der Schwanebecker Allee.
An der Georg von Rollenhagen Schule an der Jahnstraße in Bernau finden Beispiele für konkrete Zierelemente aus Beton – die Fische an den Außenseiten der Treppenaufgänge.
Bernau gehört aber zu den besonderen Orten des sozialistischen Städtebaus in der DDR.
Bernau wurde zu einer von drei Modellstädten der DDR für den Umgang mit der Denkmalpflege. Bernau sollte großflächig abreißen, Quedlinburg großflächig sanieren, und Greifswald Sanierung und Abriss kombinieren.
Erste Überlegungen gab es in Bernau schon in den 1960er Jahren, doch zunächst wurde in größeren Städten neu gebaut. In Bernau ließ die Stadtverwaltung in den 1980er Jahren große Teile der meist aus Fachwerkhäusern bestehenden Bernauer Altstadt flächenhaft abreißen. Die Sanierung der stark verfallenen Altbauten wurde diskutiert, aber als zu teuer verworfen. Neu errichtet wurden Gebäude in einheitlicher Plattenbauweise, die in ihren Proportionen den Altbauten entsprachen. Anfang der 1970er Jahre gab es einen Wettbewerb an der Bauakademie der DDR, dem ein Plan in drei Stufen folgte. Die Pläne wurden aus verschiedenen Gründen revidiert, doch ein erheblicher Teil der Häuser in der Altstadt wurden neu gebaut.
In den 2010er Jahren schrieben die 1985 bezugsfertigen Blöcke an der Brüderstraße / Ecke Parkstraße erneut Geschichte. Nach der inneren Sanierung sollte die Fassade saniert werden. Durch den Bauantrag wurden die Dankmalpfleger aufmerksam. Das Landesamt für Denkmalpflege stellte die Blöcke als besondere Bauwerke unter Schutz. Wegen der Fassaden aus grauen Waschbetonplatten, aber auch aus rötlichem und gelben Spaltklinker, und weil es
Beispiel der speziell für Bernau, Greifswald und Gotha entwickelten DDR-Plattenbauweise sei, mit der eine neue Etappe des Wohnungsbaus in der DDR eingeleitet wurde.

Material:
Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 204.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brutalismus
https://en.wikipedia.org/wiki/Brutalist_architecture
https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%91%D1%80%D1%83%D1%82%D0%B0%D0%BB%D0%B8%D0%B7%D0%BC
https://pl.wikipedia.org/wiki/Brutalizm
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernau_bei_Berlin
https://www.zum.de/wettbewerbe/sdg99/Martini/station6_lang.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernau_bei_Berlin#Von_1945_bis_zur_deutschen_Wiedervereinigung
https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/haus/ein-ddr-plattenbau-unter-denkmalschutz-15571684.html

Grafik www.zum.de/wettbewerbe/sdg99/Martini/station6_lang.htm

Bürgerreporter:in:

Stefan Weigang aus Garbsen

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