Buchbesprechung
Maigret am Treffen der Neufundlandfahrer
Georges Simenon: Maigret am Treffen der Neufundlandfahrer; Diogenes Verlag Zürich / Schweiz 2008; 168 Seiten; ISBN: 978-3-257-23809-9
Die Fahrt des Fischdampfers "Océan" ist mit dem "bösen" Blick behaftet gewesen, der Fang verdorben (weil falsch gesalzen) - der Kapitän ist schließlich aus unerklärlichen Gründen nicht mehr er selbst. So behaupten es diejenigen, die auf der Fahrt mit an Bord gewesen sind. Kaum ist das Schiff im Heimathafen Fécamp angekommen, ist der Kapitän auch schon tot.
Dies ist Band 9 "sämtlicher Maigret - Romane in 75 Bänden in chronologischer Reihenfolge und in revidierten Übersetzungen". Das französischsprachige Original ist im Jahre 1931 erschienen.
Die Grundstruktur Simenon`schen Erzählens ist hier schon gut erkennbar. Die Handlung ist eine Mischung aus Liebes-, Gesellschafts- sowie Kriminalroman. Kommissar Maigret steht im Mittelpunkt und löst seine Fälle eher intuitiv. Tatortbesichtigung? Spurensicherung? Forensik? Sie sind bei diesem Anti-Sherlock-Holmes nicht vertreten. Die Zahl der Orte und Personen ist überschaubar. Das Ende ist zweifelhafter Natur - Maigret ermittelt zwar den Täter, übergibt ihn aber nicht der Polizei. Ob und inwieweit das was mit Gerechtigkeit zu tun hat, kann der Leser selbst entscheiden.
Wer die Maigret-Romane mag, sollte auch zu dieser frühen Ausgabe greifen. Sie ist gut und angenehm lesbar.