Blütenpracht auf Landschloß Zuschendorf
Jahrhunderte alte Kamelienbäume blühen
Das Kamelienschloß Zuschendorf präsentiert den Besuchern Kamelien, Azaleen, Rhododendron und Hortensien, Efeu, Obst in Scherbben/Orangerie und auch eine Sammlung von Bonsai Bäumen. Auf 6 Hektar und in mehreren Glashäusern mit einer Fläche von 1800 m² sind hier wundervolle großen blühenden Büschen ausgestellt. Die Gewächshäuser sind teilweise eine Kombination alten und neuen Teilen.
Kamelien, die japanischen Rosen stammden aus dem asiatischen Raum. Sie gedeihen von Nepal und Bhutan im Himalaya bis zu Neuguines. Johann Heinrich Seidel trug eine Sammlung von 4.300 Pflanzen über die Jahre zusammen und diese war 1806 die größte Europas. Im Winter 1792/93 blühte in Dresden die erste Kamelie. Er ging unter den Namen als Kamelien Seidel die Geschichte ein. Goethe besuchte den königlichen sächsischen Hofgärtner mehrere Male und bewahrte sein Pflanzenverzeichnis in seiner Bibliothek in Weimar auf. 1813 wurde in Dresden die erste Spezialgärtnerei für Kamelien gegründet. Die beiden Brüder Jacob Friedrich und Traugott Leberecht Seidel legten den Grundstein für die Zimmerpflanzenzucht in Europa. In ihrer Gärtnerei wurden Kamelien unter Glas gezüchtet, es war die erste Spezialgärtnerei Deutschlands. Die Sächsischen Kamilien waren und sind weltberühmt. Es gedeihen im Landschloß Zuschendorf 340 Arten und Sorten, Kamelienkugelbäumchen und sogar eine blühender Kamelien-Bonsai wird dort präsentiert. Blütezeit von März bis April.
Die Kamelienblüte war die Blume des italienischen Freiheitskampfes, eine weiß-rote Blüte mit einem grünen Blatt im Knopfloch. Die "Kamelien Dame" des Autoren Alexandre Dumas d. J. beschreibt die Lebensgeschichte der schönen Alphonise Plessis (1824-1847), als Marguerite Gautier. Guiseppe Verdi vertonte in „La traviata“ ihr Leben, allerdings als Violette Valery.
Azaleen kamen über England 1818 nach Deutschland. Die aus China stammenden Pflanzen blühen im April bis Anfang Juni. Sie gehören zur Pflanzengattung der Rhododendron und wurden mit diesen auch eingekreuzt. Gelbe Azaleen sind als ponische bekannt, sie wachsen europäische Insel Lesbos/Griechenland bishin nach Nordantalolien zum Scharzen Meer und Kaukaus.
Die Pflanzen wachsen In Asien im Halbschatten und an Gebirgsflüssen. Über 360 Sorten präsentiert die Sammlung in Zuschendorf den Besuchern. Die indischen Azaleen (Rhododenron simsii-Hybriden) gehörten neben Kamelien und Rhododendren zu den wichtigsten Zierpflanzenkulturen der Seidelschen Gärtnerei in Dresden.
Das Leipziger und Dresdner Anbaugebiet waren die größten Anbaugebiete von Azaleen in Europa, neben Gent/Belgien. Die neuen Züchtungen tragen den Namen „Schloß Pillnitz“, „Zwinger„ und auch „Bastei“, alles ein Hinweis auf Sachsen. Sie blühen April bis Mai. Ihr Farbenreichtum reicht von weiß, rosa, lachsfarb bis tiefrot, auch lilafarbene werden präsemtiert.
Rhododendron Sammlung
Die Zierpflanzen wie Rhododendorn und Hortensien sind in der deutschen Genbank der Zierpflanzen gelistet.
Im Mai blühen die Rhododendren, die schon seit dem 19. Jh. in Parkanlagen wachsen. Die Sammlung umfaßt über 230 historische Sorten. Ohne die sächsische Familie Seidel wären die Züchtungen nicht möglich gewesen. Väter der winterharten Züchtungen von Rhododendren in Deutschland sind Hermann Seidel und sein Sohn Rudolf.
Die Sammlung im Landschloß Zuschendorf hat das Ziel eine umfassende Sammlung historische sächsische Rhododendren zusammen zugetragen und natürlich auch zu erhalten. Mittelpunkt sind die ersten winterharten großblumiger Sorten Rhododendren der Firma T.J. Seidel und das Sortiment der Gärtnerei Hermann.
Es gibt hier sogar eine Efeu Sammlung mit 230 verschiedenen Sorten. Vielfältig sind die Blattgröße, -farbe und -form auch sie werden in Gewächshäusern gezeigt.
Die kleinen Bäumchen der Bonsai Sammlung blühen von Mai bis Oktober. Zwergbäume von einheimischen Obst/Obstorangerie sind auch ausgestellt. Die Früchte der kleinen Bäumchen wurde zum Verzehr an festlichen Tafeln gezüchtet.
Zuschendorf wurde das erste Mal 1378 schriftlich erwähnt. Im 11 Jh. soll dort wohl schon eine Burg gestanden haben. Erwähnung fand 1403 ein Rittergut/Lehen, daß der Markgraf Wilhelm I von Meißen (1343-1407) an Kundigunde von Carlowitz vergab.
Das Renaissance Schloß, 1533 errichtet, hatte zwei Flügel. Die kleine Saalkirche, errichtete Hans II von Carlowitz 1536. Diese Kirche war direkt aus dem Schloss zu erreichen. Er stiftete jährlich 15 Gulden unter der Bedingung, das an Festtagen und Sonntags in Zuschendorf Gottesdienste gehalten würde.
Der Garten selbst wurde schon 1730 angeliegt. 1764 waren hier 10 Gärtner beschäftigt.
Unter die Jahrhunderte wurde die Gebäude zweckentfremdet und1988 drohte der Abriss. Der VEB Saatgut errwarb das Grundstück und wendete so den Abriss ab. Nach der Wende saniert.
Bürgerreporter:in:Yvonne Rollert aus Halle |
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