Partnerschaftskomitee Friedberg Bressuire
Europa gemeinsam erleben

Manche Projekte dauern etwas länger, bis sie endlich realisiert werden können. Die Planung der gemeinsamen Reise der Partnerschaftskomitees Friedberg und Bressuire nach Brüssel begann 2019, sollte 2020 stattfinden, doch dann stoppte die Coronapandemie alle derartigen Reiseprojekte. So dauerte es bis jetzt, Oktober 2024, bis sich endlich eine stattliche Delegation aus Friedberg mit insgesamt 43 Personen, und eine noch etwas größere Gruppe, nämlich mit 47 Personen aus der Partnerstadt Bressuire, auf den Weg machen konnte, um gemeinsam Brüssel, die Europäischen Institutionen und weitere Städte in Flandern zu entdecken. Ein Tag wurde den Institutionen der Europäischen Union gewidmet. Der Besuch der Bayerischen Vertretung, gelegen in unmittelbarer Nähe des Europäischen Parlaments, ist für eine Delegation aus Bayern ein Muss. Die Vertretung des Freistaats Bayerns, untergebracht in dem Gebäude des ehemaligen Institut Pasteur bietet eine Plattform zur Artikulation bayerischer Interessen, um Präsenz zu zeigen.
Das Europaparlament, das einzige von allen Bürgern der Europäischen Union durch Wahl legitimierte Gremium, ist das Herzstück der Europäischen Union. Der Plenarsaal ist der Ort, an dem sich die von allen 26 Ländern gewählten Parlamentarier treffen, um über europäische Gesetze abzustimmen. Die heutige Europäische Union, so wie wir sie kennen, ist eine dynamische Organisation und im Laufe der Zeit wurden neue Gremien geschaffen. Der Ausschuss der Regionen, 1995 nach dem Vertrag von Maastricht geschaffen, ist eine Plattform, um den Interessen der einzelnen Regionen der Länder in der Europäischen Union Gehör zu verschaffen. Der bayerische Landtagsabgeordnete Alexander Dorow aus Landsberg am Lech, Mitglied dieses Ausschusses, gab den Friedbergern einen Einblick in die Arbeitsbereiche dieses Gremiums. Die vielfältigen Arbeitsbereiche der Europäischen Kommission wurden von einem Mitarbeiter vorgestellt, er beantwortete und diskutierte alle, auch kritische Fragen.
Die Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt Brüssel standen selbstverständlich auch auf der Tagesordnung – der ‚Grand Place‘, der Justizpalast, die Kathedrale, das Königliche Brüssel und, was wäre Brüssel ohne ihn, das Männeken Pis. Brüssels Innenstadt kennt man, doch auch der die Stadt umgebende Grüngürtel, die Parks und die angrenzenden Villen sind es wert, besucht zu werden, um einen umfassenden Eindruck dieser Stadt zu bekommen. Das Atomium, 1958 für die Weltausstellung errichtet, wurde als richtungsweisend für die Zukunft des Atomzeitalters empfunden. Wenn auch dies sich heute anders darstellt, ist doch das Monument nach wie vor ein Landmark für Brüssel und beeindruckte beide Gruppen, die französische wie auch die deutsche, gleichermaßen. Die flandrischen Städte - Brügge, Antwerpen und Gent - wurden an drei weiteren Tagen von kundigen Stadtführern erläutert und anschließend selbst erkundet. Neben den kulturellen und geschichtlichen Inputs kam natürlich auch der kulinarische Genuss nicht zu kurz – an den vielen Pralinengeschäften kommt man einfach nicht vorbei, die Frittenbuden, die die berühmten Belgischen Pommes Frites verkaufen, sind an jeder Ecke anzutreffen, das belgische Bier ist legendär. So haben wir, wie auch unsere französischen Freunde, vieles über die Europäische Union sowie über unser Nachbarland erfahren, wir haben uns in vielen Gesprächen mit unseren französischen Freunden ausgetauscht, viel gemeinsam gelacht, gegessen und auch ein ‚Prosit der Gemütlichkeit‘ geteilt. Eine unvergessliche und bereichernde Woche, und der Wunsch nach weiteren gemeinsamen Reisen wurde von beiden Reisegruppen geäußert.
Gruppenfoto im Hof der Bayerischen Vertretung, Foto: Heinz Geike

Bürgerreporter:in:

Angelika Haupt

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