Alte Kreuzsteine
Der Brüningstein in Hannover-Linden

Der Brüningstein an der Posthornstraße in Linden.
  • Der Brüningstein an der Posthornstraße in Linden.
  • hochgeladen von Jens Schade

Es ist eine alte Sage: Man schrieb das Jahr 1340. Zwei Edelleute - Brüning von Alten und ein ‘Herr von dem Haus’ - gerieten wegen eines Jagdfalken in Streit. Als beide Adelige mit Gefolgsleuten nahe einer Ihmebrücke bei Linden aufeinandertrafen, klirrten die Schwerter. Die Edelleute und neun Knechte überlebten das Scharmützel nicht. Am Ort des Geschehens wurde später ein Kreuzstein als Sühnemal aufgestellt. Diese Geschichte dürfte einen wahren Kern haben. Denn im Klosterarchiv Barsinghausen fand sich ein Sühnevertrag aus dem Jahr 1417 zwischen den Edelleuten Herman und Brant von dem Haus und den damaligen Vormündern des Corde von Alten, das war ein Nachfahre des Brüning von Alten, über verschiedene Sühneleistungen.

Der heute Brüningstein genannte Kreuzstein in Linden dürfte allerdings nicht der Sühnestein sein, der damals für Brüning von Alten möglicherweise aufgestellt worden war. Denn am rechten Ufer der Ihme befand sich im Mittelalter eine Gerichtsstätte. Die soll mit sechs Kreuzsteinen markiert gewesen sein. Der Stein am Von-Alten-Garten dürfte eher von dieser Gerichtsstätte stammen. Es gibt Holzschnitte, die den heutigen Stein in der nähe der Ihmebrücke vor dem Calenberger Tor zeigen. 1890 ließ ein Graf von Alten diesen Stein an dem jetzigen Standort umsetzen. Eine wohl schon damals unleserliche Inschrift hatten den Grafen von Alten vermuten lassen, dass es sich um den sagenhaften Brüningstein einer seiner Vorfahren handelte. Er ließ die heute noch sichtbare Inschrift in den Stein einmeißeln.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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