Flüchtlingshilfe
10 Jahre ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit – keine Selbstverständlichkeit

Vor zehn Jahren haben sich einige Einheimische zu einer Unterstützergruppe für ankommende Geflüchtete zusammengeschlossen. Einer der Initiatoren war unter anderem Georg Schrenk, der auch heute noch der Koordinator der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit und der Vereinsvorsitzende der Unterstützergruppe Asyl/Migration in Dillingen ist. An manche Erlebnisse aus den letzten zehn Jahren, positive, aber auch frustrierende, wurde bei der Jubiläumsfeier erinnert. Oberbürgermeister Frank Kunz und Landrat Markus Müller hoben die Bedeutung der Helfergruppe und ihren Einsatz für die Integration der Geflüchteten in unserer Stadt und im Landkreis hervor. Beide wiesen in ihren Grußworten darauf hin, dass es staatlichen Stellen gar nicht möglich wäre, diese Unterstützung zu leisten. Der Festredner, Pfarrer Wolfgang Schneck, ehemaliger Dillinger Stadtpfarrer, hatte als Kernthema für seine Ansprache „Mensch- und Menschlichkeit“ genommen. Mensch sein muss wieder mehr Platz in der Denk- und Handlungsweise der Politiker finden. Beim Podiumsgespräch, das von Judith Zacher moderiert wurde, kam große Dankbarkeit der Geflüchteten zum Ausdruck. Die beteiligten Ehrenamtlichen, die bereits 2014 tätig waren, hatten als Ziel einfach nur zu helfen und orientiert an Menschenwürde und dem christlichen Liebesgebot den Geflüchteten das Eingewöhnen zu ermöglichen. Afghanische, eritreische, syrische, somalische und ukrainische Geflüchtete boten an ihren Ständen im Stadtsaal Snacks und Kuchen aus ihren Ländern an. Am eritreischen Stand wurde sogar nach heimischem Rezept aufgebrühter Kaffee zubereitet. Die Besucher/innen machten davon reichlich Gebrauch und nutzten auch die Möglichkeit, mit Geflüchteten ins Gespräch zu kommen. Parallel dazu wurden Bilder aus den vergangenen zehn Jahren präsentiert und man konnte auf Plakaten die Originaldokumente aus den ersten Monaten betrachten. Mögliche sportliche Aktivitäten wurden mit einem Video „Kickboxen“ vorgestellt. Ein Geflüchteter Familienvater aus der Ukraine berichtetet über seine Erfahrungen seit seiner Ankunft in Deutschland. Zum Ende der Veranstaltungen dankten die Vorstandsmitglieder der Unterstützergruppe für die Unterstützung ihrer Arbeit und die Vorsitzende des Integrationsbeirats, Khadija Alkhatib brachte den Dank der Geflüchteten zum Ausdruck. Xaver Käser, Diakon i.R. und aktiver Flüchtlingshelfer, wies noch einmal eindringlich auf das Christuswort in: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. (Mt. 25)“
Umrahmt wurde die Veranstaltung mit exzellenten musikalischen Darbietungen durch die Schüler Andrii Liakh, Ukraine, mit Saxofon und Emmanuel Owolabi, Nigeria, mit Trompete.

Bürgerreporter:in:

Georg Schrenk

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