Eutelsat 13°-Ost Privat-TV-Empfang in Deutschland verboten. 1984 erstritten 5 zornige Radio- und Fernsehtechniker Meister die Empfangsgenehmigung.

Havixbeck: Reinhold Holtstiege vor einer SAT-Antenne._http://www.rundfunkmuseum.baumberge.net _ https://www.youtube.com/watch?v=Q4mIqvzeZKk&feature=youtu.be _ https://www.youtube.com/watch?v=RjRLYvvol-I&feature=em-upload_owner | Foto: http://www.rundfunkmuseum.baumberge.net
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Man kann es sich heute nicht mehr vorstellen, dass es in Deutschland durch die Bundespostdirektion mit Minister Schwarz-Schilling für Bürger verboten war , die Eutelsat-TV-Programme per Sat-Antenne zu empfangen. Die deutschsprachigen Sat-Programme von Kopernikus oder ASTRA gab es noch nicht!

Die Absicht von Schwarz-Schilling war durchsichtig. Als Inhaber einer Kabelfabrik war er natürlich an der bundesweiten Kupfer-Verkabelung interessiert, jedoch nur wenige seiner CDU-Parteigenossen wollten das und sein Rückhalt schrumpfte ständig ! Den meisten war es recht, dass resolute Handwerksmeister ihm das diesbezügliche „Handwerk legen“ wollten.

Siehe auch DER SPIEGEL:VERKABELUNG, Langfristig falsch. Bundespostminister Schwarz-Schilling drängt auf zügige Verkabelung. Eine Studie zeigt hohe finanzielle Risiken auf.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14018341.htm...
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13509973.htm... :
"...."Zeigen Sie mir die Handwerker", wetterte Kollege Reinhold Holtstiege aus dem Münsterland, "die an der Verkabelung bisher 50 000 Mark verdient haben." Wenn's hoch komme, seien es fünf im ganzen Bundesgebiet. ...."
"...."Diejenigen, die immer alles Neue haben wollen, sind zwar euphorisch", sagt Fernsehtechniker Knut Schlanert im Weserort Holzminden-Negenborn , "aber das sind vielleicht zehn Prozent - der Rest bleibt skeptisch und rechnet mit steigenden Gebühren."...
...Ähnliche Erfahrungen mit den Einheimischen machte auch Fernsehtechniker Peter Jubitz im hannoverschen Vorort Laatzen: "Die fragen nur, wann kommt Luxemburg." Das mache "allein der Name dieses Senders", sagt Schlanert, "der entwickelt einen regelrechten Sog"....
Meister Holtstiege in Havixbeck tüftelt an integrierten Empfangsantennen für seine Kunden.
Er fürchtet schon, daß die westdeutschen Antennenproduzenten geeignete Empfangsanlagen nicht rechtzeitig herausbringen würden. Um ihre Geschäftsbeziehungen zur Post nicht zu verderben, so sein Argwohn, hielten sie sich - mit Rücksicht auf die postalischen Kabelinteressen - bei der Antennenentwicklung für Direktsatelliten zurück.
Die Zulassungspflicht durch das Fernmeldetechnische Zentralamt, so Holtstiege, sei schließlich "das Mittel, alles vom Markt zu halten, was der Post nicht gefällt".

Doch inzwischen sprachen auch Herren renommierter Antennenfabriken bei dem erfinderischen Handwerksmann vor und zeigten sich an seinen Konstruktionen sehr interessiert. Holtstiege ist bereits so weit, daß er sogar die Programme von Fernmeldesatelliten mit selbstgebauten Jedermann-Antennen auf den Bildschirm zaubert, bis hin zum sowjetischen "Horizont". Nicht einmal dafür, meinen die Antennen-Handwerker, werde man in Zukunft noch Postkabel brauchen.
usw.. Schluss der "DER SPIEGEL" -Zitate.

Abgesehen von den legitimen privatwirtschaftlichen Interessen der Selbständigen Radio- und Fernsehtechniker Meister, war gerade denen das große Manko des terrestrischen Antennenempfangs mit den häufig grieseligen- und/oder geisterbildreichen Störungen (Reflexionen) zu unbefriedigend. Von der fehlenden Programmvielfalt, über bis dato ca. 6 Programme hinaus, mal abgesehen. Schon bald nannte man sie die „SAT-TV-Rebellen“.

Heute heißt es von Eutelsat selbstverständlich so:

http://www.eutelsat.com/deutsch/site1/1_2_1.html
„Satellitenempfang mit Eutelsat eröffnet andere Perspektiven. Alleine über die HOT BIRD ™ Satelliten auf der Position 13° Ost können rund 1.100 digitale TV-Programme in 41 Sprachen empfangen werden. „

Die Sat-Rebellen Geschichte trug sich so zu.

Der selbständige Radio- und Fernsehtechniker-Meister Kollege
Knut Schlanert aus 37643 Negenborn , immer schon für Gerechtigkeit im Einsatz, kannte von einer Bundes-Innungsverbandsveranstaltung den Kollegen Reinhold Holtstiege aus 48329 Havixbeck bei Münster. Der war zusätzlich auch Amateurfunker mit weltweiten Funkverbindungen und auch schon früh mit Satempfang befasst! Mit großem Einsatz besorgte er sich aus Militärbeständen für kleines Geld ausgemusterte riesige Sat-Antennen und Apparaturen, während seine Frau über die Firmenkasse wachte. Was nicht gekauft werden konnte, wurde selbst gebaut.
Eine Übersicht seiner Schaffenskraft in Sachen Elektro- und Radio-Fernsehtechnik gibt sein Museum in Havixbeck:
http://www.rundfunkmuseum.baumberge.net _ und _ https://www.youtube.com/watch?v=DUKBUja-OB4

Knut schaffte es, ihn zu einem Seminar für den Satempfang in Sarstedt im Hotel am Kipphut zu begeistern!
Gleichzeitig nahm er mit der Bitte um Mithilfe Kontakt zu den Mitstreiter-Kollegen Helmut Brandes aus 49134 Wallenhorst, Peter Jubitz aus 30880 Oesselse und mir, Walter Deppe aus 31028 Gronau auf.

Bei der Besprechung legten wir die Vorgehensweise fest. Peter Jubitz gewann den Reporter Georg Kraft des NDR Hannover zur Berichterstattung und organisierte die Hotelräumlichkeit bei Sarstedt. Ich organisierte das Erscheinen der Berufsschulklasse des Radio- und Fernsehtechniker Handwerks aus Hildesheim, damit der Saal im Hotel voll wurde.
Knut hatte alle Fäden in der Hand.
Ein "Danke!" dafür noch heute, denn alle Kollegen und Bürger der Republik hatten etwas davon !
Ich lernte davon, dass Einigkeit stark macht und kämpfen sich lohnt. Leider wurde diese Einigkeit nicht genügend intensiv im engeren Kollegenumfeld praktiziert, sodass sich Konzernmärkte unnötigerweise gegenüber den inhabergeführten Kundendienstgeschäften vermehrten und damit wohnortnahe Ausbildungsplätze, Warenversorgung und Kundendienste, auch nach 18:00Uhr, dezimiert wurden ! Das Jammern der Bürger hilft nun aber nicht mehr! Siehe dazu auch meinen Beitrag zu den Folgen des gnadenlosen Verdrängungswettbewerbes, der oft auch noch von der Lokalpolitik und dem Bürger gefördert wird, weil man glaubt, die Großen verkaufen billiger. Jedenfalls sind sie wegen des Ausschlusses von Leistungen und Nähe nicht preiswerter! : .....http://www.myheimat.de/gronau-leine/politik/gronau...

Der Landesinnungsverband Radio- und Fernsehtechnik Hannover, die Kommunalpolitik und die Presse hielten sich anfangs sehr zurück, schließlich war ja vermutlich was Verbotenes im Spiel.

Da Reinhold Holtstiege als Funkamateur aber zum Satempfang einen Sonderstatus hatte, konnte er gewisse Satelliten wie den deutschen Wettersatelliten oder den russischen Gorizont ohne Einschränkung empfangen.
Was nun empfangen werden sollte, blieb erstmal zum erhöhen der Spannung ungenannt.
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Vorgeschichte:

Im Februar 1952, konnte der Rundfunkmechaniker Reinhold Holtstiege aus Havixbeck als erster in Westdeutschland im Longinusturm auf den Baumbergen 2 Stunden einwandfreien terrestrischen Fernsehempfang eines holländischen Versuchssenders Lopik vorführen. Deutsches TV gab es erst im Dezember 52.

Holtstiege: "Im Mai 1982 gelang es mir, erstmalig von einem zu Forschungszwecken hochgeschossenen Satelliten OTS 2 mit einem 3 Meter-Spiegel Fernsehbilder aus dem Weltall zu empfangen, das war Satelliten Empfang."
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Am 24.05.1984 startete das Seminar bei Sarstedt im Hotel Kipphut als eines von 15 bundesweit Geplanten.

Während Reinhold mit seinem VW Golf und hochbepacktem Anhänger beim Hotel Kipphut erschien und die ca. 2m-Durchmesser-Antenne nebst Apparaten mit unserer Hilfe montierte, füllte sich der Saal schnell über die Sitzkapazitäten hinaus mit Berufskollegen, Berufsschülern samt Lehrer, Presse, NDR- Radio, Einkaufs- und Berufsverbandsvertretern und Bürgern.
Ob Spione der Oberpostdirektion (OPD) dabei waren, wurde nicht bekannt.

Jedenfalls stand ein Post-Mess-KFZ auf dem Gelände und daraus wurde wohl beobachtet, ob die Antenne auch auf Eutelsat ausgerichtet wurde.

In seinem Einführungsvortrag bemerkte Reinhold kess zu einer eventuellen amtlichen Störung des Seminars:
….und wenn es Minister Schwarz-Schilling ist, würde er ihn an die Hose packen und an die Luft setzen.
Siehe/höre auch NDR-Tondokument mit Bildern auf youtube :
http://www.youtube.com/watch?v=Q4mIqvzeZKk&feature...

Nach dem Vortrag begann der mit Spannung erwartete Sat-Empfang aus dem All mit Bildern des Deutschen Wettersatelliten.
Der Empfang des russischen Gorizont Satelliten gelang nicht mit ausreichender Qualität, da tagsüber üblicherweise die Batterien des Satelliten geschont oder/und für die politisch wichtigeren Abend-Sendungen aufgeladen werden mussten.

Nach der Vorführung wurden noch reichlich Fragen beantwortet und viele interessante Gespräche, auch im Kollegenkreis, geführt. Presse und Radio berichteten über Niedersachsen hinaus, sodass der Bundesinnungsverband, mutiger werdend, ein offizielles Bundestreffen zum Satellitenempfang auf den 22.08.84 terminierte und Reinhold zum Bundesbauftragten für Satellitenempfang ernannte.

Dieses große Treffen des Bundesinnungsverbands wurde am 22.08.84 in Salzgitter schon vom ZDF begleitet.

Siehe Film ZDF youtube :
Eutelsat 13Grad Ost_1984 erstritten 5 zornige Fernsehtechniker Meister die Empfangsgenehmigung.
http://www.youtube.com/watch?v=RjRLYvvol-I&feature...


Während Reinhold bei laufenden Kameras seinen vorbereitenden Vortrag hielt, lief im Hotel der Anruf der OPD Hannover-Braunschweig auf, die Reinhold zum Telefonat bat. Die Versammlung hielt verduzt inne und die Insider schmunzelten, aber alle waren gespannt, ob der geplante Empfang des Eutelsat nun wohl verboten werden sollte.
Als Reinhold dann wieder im Saal erschien, berichtete er freudestrahlend, der Minister habe lediglich noch einen mündlichen Antrag von ihm zum Empfang des Eutelsat erbeten!! Er habe daraufhin gesagt, wenn das denn unbedingt sein müsse, wolle er das somit großzügig tun !
Begeisterung und Applaus brandete in der Versammlung auf. Das Eis war gebrochen, der Minister lenkte ein.

Der Satelliten-Direkt-Privatempfang von Eutelsat 13° Ost war erfolgreich durch die Sat-TV-Rebellen erstritten und durch die ZDF-Berichterstattung im ganzen Land verbreitet !

Die Auswirkung auf den Fachhandel:

Ab dem Tag wuchsen die 1,5m -SAT-Antennen wie riesige Pilze aus dem Boden. In der Radio-TV-Branche, Hersteller- wie Handwerks/Handelsseitig, kam die Goldgräberstimmung auf . Material wurde knapp auf dem Inlands- und Weltmarkt.
Mit der baldigen Installation der privaten ASTRA-Satellitengruppe konnte die Programmvielfalt enorm vermehrt werden und die gesteigerte Sendeleistung ermöglichte immer kleinere Antennen. Der Empfang per Eutelsat hatte nur noch bei länderübergreifenden Interessen Akzeptanz. (Eutelsat = Gemeinschaft der internationalen Postverwaltungen)

Die ASTRA-Satelliten schoben den Umsatz enorm an:

Die Kunden standen Schlange in den Fachhandelsgeschäften. Den Konzern-Märkten war die beratungs- und wissensintensive Vermarktung erst noch unmöglich. Die Vermarktung an die große Schaar der Selbermacher setzte aber hochkarätiges Wissen, dessen Weitergabe per selbstverfasster Montageanleitung und den Verleih des Einstellmeßgerätes voraus. Die täglich am Straßenleuchtenmast vor dem Geschäft installierte Satantenne diente der Einstelleinweisung ! Siehe Bild.
Die Vorbestellungen mit Anzahlungen wuchsen selbst in meinem Lädchen schnell über die magische 100 hinaus.

Der neue deutsche Hersteller TECHNISAT ging neue Wege:

In Daun in der Eifel machte sich ein Hersteller für Kupfer-Fittings und Rohre auf, die Sat-Antennenproduktion neben den deutschen etablierten Firmen zu beginnen. Er mußte ja ohne Postabhängigkeit keine Einbußen fürchten.

Ohne den kostspieligen Umweg über den Elektrogroßhandel vermarktete er z.B. über unsere Einkaufsgemeinschaft Ruefach, jetzt EURONICS, die Produkte direkt und somit viel preiswerter!
Eine Dauner Spedition übernahm, schnell wachsend, mit den blitzschnellen blauen Klein-LKW –Anhänger-Gespannen und der weißen Aufschrift TECHNISAT die bundesweite Belieferung. Bald waren sie auch den Bürgern bekannt und die verfolgten die Gespanne bis zum Lieferort des Fachhandels. Ein ermatteter Lieferfahrer freute sich, bei uns übernachten zu können und bedankte sich mit Liefertipps !

Die Kunde der Warenankunft verbreitete sich rasant, sodass dann auch schon mal schnell sich eine 20-köpfige Firmenbelegschaft oder Fußballmanschaft im Laden drängelte.

Die ALU-Niro Qualität der Antennen war zudem sehr überzeugend in Sachen Langzeitstabilität.
Man sieht die von damals heute noch unbeschadet, wie neu! Die TV-vorgeschalteten Satreceiver wurden bald in Dippach Thüringen produziert. Jeder Typ "DRESDEN" der das Werk verließ, ließ die Frauenkirche mit je einem Euro aus Trümmern neu erstehen !
Nachdem viele alte deutsche TV-Marken vom Markt gingen, produzierten Technisat, LOEWE und Metz, bald TV- Geräte mit eingebauten Digital-Receivern! Nur noch eine kleine deutsche Hersteller-Gruppe .
Nach Eisenach-Dippach hatte Technisat die Händlerschaft ca. 1991 zu Seminaren
und zur Werksbesichtigung eingeladen. Jan Pütz moderierte im Festzelt und der Chef Herr Lepper zapfte am Bierpavillion für seine Händler manch kühles Blondes zum Genuss der Thüringer Bratwurst, bei ausgiebigen Gesprächen. Wie er sagte: "Heute mal unabgeschirmt durch meinen Führungsstab!" Tipps der Händler ließ er durch einen Adjudanten notieren!

Wie ein modern geführtes deutsches Unternehmen sogar im Electronicbereich wachsen kann, zeigt https://www.technisat.com/de_DE/Standorte/352-13/

Noch heute haben die genannten deutschen Marken etwas, was die Anderen nicht bieten:

Deutsche Arbeitsplätze!

2 eingebaute Digital-Satreceiver und eine Festplatte zum gleichzeitigen Aufzeichnen!
Daraus resultiert zwangsläufig ein hohes Mass an Bedienleichtigkeit mittels immer gleichbleibendem Führungsmenü und nur
e i n e r Fernbedienung oder per vertrautem Handy und W-LAN : https://www.technisat.com/de_DE/MyTechniSat-App/35...

Ein LAN-Anschluss ermöglicht dadurch auch die einfache Bedien-Kombination mit dem heimischen Internet in allen Räumen.

Ergänzungen folgen ständig .

________________

Links:
Ansprechpartner für Führungen und weiteren Informationen:

Benedikt Surmund Tel. +49 (0)177 433 01 54
rundfunkmuseum@baumberge.org
http://www.rundfunkmuseum.baumberge.net

http://www.rundfunkmuseum.baumberge.net/pages/oeff...

http://www.rundfunkmuseum.baumberge.net/pages/topi...

http://www.rundfunkmuseum.baumberge.net/pages/das-...
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Autobiografie Reinhol Holtstiege:

Sein Fazit zu seinem Leben: "Et is guet wesst!" (Es ist gut gewesen!)

http://www.h-vornholt.de/holt.htm
http://www.eurotinnitus.com/forum/elektrosmog/view... 2. Beitrag.
http://www.havixbeck.de/de/tourismus-kultur/museen...

http://de.wikipedia.org/wiki/Longinusturm:
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Nachrufe:
http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Havix... :
Reinhold Holtstiege (DC8QQ) ist tot. Er verstarb nach kurzer schwerer Krankheit am Dienstag (1. März) im Alter von 81 Jahren. In seinem 1995 eröffneten Rundfunkmuseum bildete er die Geschichte der Hörfunk- und Kommunikationstechnik mit rund 3000 Exponaten ab, die es so nur einmal in Deutschland gibt. Seinen geliebten Geburtsort Havixbeck machte er bei jeder Gelegenheit bekannt. Anfang 1952 empfing er als erster in Westdeutschland ein einwandfreies Fernsehbild von einem holländischen Versuchssender. In Deutschland waren noch keine Fernsehsender in Betrieb. Als Russland 1957 den Satelliten „1“ in den Umlauf um die Erde brachte, war Holtstiege als Funkamateur auf Sendung und wunderte sich über die fremden Signale. Dieses Ereignis brachte ihm den Beinamen „Sputnik von Havixbeck“ ein. Die Beisetzung ist am kommenden Samstag (5. März) um 9.30 Uhr auf dem Friedhof.
__________________________
Arbeitsgemeinschaft Amateurfunkfernsehen (AGAF) e.V.:
http://www.agaf.de/DC8QQ_sk.txt
(www.westfaelische-nachrichten.de) Nachrufe und WN-Artikel (übermittelt von DD0QT):
http://www.agaf.de/DC8QQ-Reinhold-sk.pdf
http://www.agaf.de/tva160.html
_________________________

Vorangegangene Mails:

Von: Benedikt Surmund [mailto:erste_adresse@hotmail.com]
Gesendet: Dienstag, 2. Juli 2013 15:06
An: Walter Deppe
Betreff: RE: Als ehemaliger Kollege von Reinhold Holtstiege möchte ich eine Randgeschichte zu seinem Schaffen unter myheimat 31028 veröffentlichen_130627

Guten Tag Herr Deppe,

wir hatten dieser Tage kurz telefonisch gesprochen, nun bin ich wieder
daheim und kann antworten.

Reinhold hat oft von der Zeit '82-'89 erzählt und den vielen Aktionen mit Knut Schlanert,
darunter auch vom Kipphut-Treff und dem Umstand, dass er schon bei der Rückkehr nach Havixbeck abends zu Hause als "Satellitenrebell" empfangen wurde - zwischenzeitlich war er bei "hier und heute" (WDR) als "Satellitenrebell von Sarstedt" über den Sender gegangen. ....
....
....bei weiteren Fragen gerne melden.

viele Grüße
B. Surmund

________________________________________
From: walter-deppe@gmx.de
To: rundfunkmuseum@baumberge.org
Subject: Als ehemaliger Kollege von Reinhold Holtstiege möchte ich eine Randgeschichte zu seinem Schaffen unter myheimat 31028 veröffentlichen_130627
Date: Thu, 27 Jun 2013 17:23:47 +0200
Sehr geehrter Herr
Benedikt Surmund ...
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Die Berufsentwicklung des Autors.
Die Entwicklung der deutschen Hersteller für Unterhaltungselektronik:

Volksschule in Banteln.
Realschule in Gronau.
Die Jahresabschlussarbeit 1957 an der Realschule Gronau zeigt auf, siehe Bild unten, dass ich mich schon Jahre zuvor mit der Radiotechnik befasste. In Banteln ansässig, holte ich mir vom Radiohändler Daniel aus Gronau mit dem "Bollerwagen" Schrottgeräte zum Ausschlachten, um an Bauteile für eigene Entwicklungen zu kommen.
Ein Technikhandbuch der Deutschen Post, vom Gärtnersohn in der Nachbarschaft, erschloss mir die Elektrotechnik nebst Berechnungsformeln.

Die Jahresabschlussarbeit der Realschule, ein Brettaufbau, zeigt die Radioempfangsgeräte- Entwicklung vom Germaniumkristall-Detektorempfänger mit Kopfhörer und nachfolgender Röhrenverstärkung für Lautsprecher auf.
Das Gerät diente bis 2010 in der Dr.Georg-Sauerwein-Realschule als Anschauungsmodell.

Nach Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker in Hannover, Ausbildung zum Funkoffizier der Handelsmarine in Bremen, Gesellenjahre in Gronau. Danach machte ich mich dort mit Handel und Werkstatt selbständig.

Das Bild mit dem Farbfernsehgerät zeigt mich links mittig dahinter beim Einstellen der Konvergenz anläßlich der Teilnahme an einem Seminar der neuen Farbfernseh-Technik bei Blaupunkt ca. 1974 in Hildesheim.

1996 Übergabe der Werkstatt an den Sohn Ralf.
2004 Übergabe des Geschäftes an den Sohn Ralf. Der führt es bis heute! Ab
2014 aber ohne Ladengeschäft. Das ist nicht selbstverständlich! Allein in 5 Orten der Umgebung schieden 21 inhabergeführte Kollegen-Betriebe aus. Davon 3 durch Suizid der Inhaber!

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Diverses zu Radio- u. Fernsehtechnik

Ca. 13 deutsche Antennen-, Rundfunk- und Fonogeräte-Hersteller und ca. 10 Zuliefer-Teilehersteller gaben auf!

Es überlebten bis heute nur Metz und Technisat! Die alten Markennahmen werden nur noch von ausländischen Herstellern benutzt.

20. Nov. 2014: Teure Elektronik: TV-Hersteller Metz ist insolvent - Unternehmen ...
www.focus.de/.../teure-elektronik-tv-hersteller-metz-ist-insolvent_id_ 4288697.html
Der TV-Hersteller Metz hat Insolvenzantrag gestellt. Wie das Amtsgericht Fürth am Mittwoch mitteilte, soll der vorläufige Insolvenzverwalter ...
Die 90jährige Inhaberin war noch täglich im Betrieb zu Besuch.

2015: LOEWE wird mit China-Hilfe fortgeführt !
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Bericht Radio- u. Fernsehtechniker
"Der Antimoderne"
Ausschnitt aus dem BR Bericht Zwischen Spessart und Karwendel vom 15.02.2012.
Heribert Effenhauser repariert alles was noch zu retten ist: Alte Röhrenfernseher u. Röhrenradios,

https://www.youtube.com/watch?v=owonJOfWbVg
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Ein kleiner Rundgang durch das Radio- und Telefonmuseum in Rheda-Wiedenbrück

https://www.youtube.com/watch?v=cbDrgairVUY

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Die Herstellung eines Mende-Radios (1939) - 1/2

https://www.youtube.com/watch?v=TisiE0D78IU
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Bürgerreporter:in:

Walter Deppe aus Gronau (Leine)

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