Der Kurort Westheim
In Westheim gab es früher ein Kurhaus
Noch immer steht in Westheim neben dem im Volksmund sogenannten „Eisernen Steg“ an der Bahnstrecke Augsburg-Ulm das ehemalige Kurhaus. Die Zeiten, als hier Kurgäste flanierten, liegen allerdings über 100 Jahre zurück.
1890 hatte der Naturheilpraktiker Dr. Gustav Voigt ein Gewerbe für Massage und Naturheilverfahren angemeldet. Zunächst begann er damit in zwei kleinen Häuschen, die direkt an der Bahnlinie lagen. 1891 wurde dann ein neu erbautes Kurhaus eröffnet. In der Augsburger Abendzeitung warb Gustav Voigt am 29. Juni 1894 u. a. mit folgendem Text für Gäste:
Diätetisches Heilverfahren, Bäder warme und kalte, Dampf-, Douche- und Wannenbäder, Güsse nach Kneipp. Massage- und Heilgymnastik. Beste und billige Verpflegung. Specielle Behandlung durch den Besitzer u. deren Gattin.
Auch aus Norddeutschland kamen damals viele Kurgäste. Durch den Ersten Weltkrieg blieben jedoch viele Besucher aus, sodass der Kurbetrieb schließlich Anfang der 1920er Jahre eingestellt wurde.
1927 kaufte der Verein der Katholischen Pfarrhausangestellten (Verenaverein) das Kurhaus und nun diente es viele Jahre auch als Priesterheim.
Nach Verkauf im Jahr 1991 und darauf folgender Renovierung, ist der das Ortsbild prägende Bau erfreulicherweise als Mehrfamilienhaus erhalten geblieben.
Heute erinnert noch der Straßenname „Am Kurhaus“ an den ehemaligen Kurort Westheim.
Bürgerreporter:in:Andreas Seitz aus Neusäß |
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