Nami Budô Kids – eine neue Kampfkunstgruppe für Kinder ab dem Alter von 4 Jahren
Kampfkunst hat es in der Pandemie besonders schwer: der überwiegende Teil des Trainings ist darauf ausgelegt, mit einem Trainingspartner zu trainieren, ohne Abstand zu halten. Dementsprechend ruhen die Kurse seit November und stellen sich gezwungenermaßen auf eine längere Pause ein. Die Kampfsportarten Jiu-Jitsu und Kali werden im TSV Steppach (so gut es eben geht) dreimal wöchentlich online angeboten.
Abteilungsleiter Daniel Miller hat mit seinen Trainer- und Funktionärskollegen die Zeit allerdings genutzt, um – sobald es wieder möglich ist – eine neue Gruppe anbieten zu können, die ihm besonders am Herzen liegt: Eine Gruppe für Kinder ab dem Alter von 4 Jahren
. Bislang konnten Kinder ab 7 Jahren in der Jiu-Jitsu Abteilung trainieren.
Miller bringt mit seinem Team nicht nur den Erfahrungsschatz aus traditionellen Kampfkünsten mit ein, sondern profitiert auch von seinen Erfahrungen mit dem Kursangebot, das er an Schulen zu Selbstbehauptung und Zivilcourage gibt, wie beispielsweise den „Was wäre wenn…?“ Kursen an Grundschulen. Die Trainerin Melanie Keller, lizensierte Trainerin (DOSB) unter anderem für Kinderturnen und zertifizierte Kinderschutzbeauftragte (DJJV/DSJ) stellt klar, um was es in der neuen Gruppe gehen soll: „Natürlich ist Kampfkunst das Medium dieser Gruppe. Im Mittelpunkt stehen aber Sozialkompetenz, Verantwortung, Disziplin, Motorik und Koordination.“ Wir vermitteln den Kindern Inhalte, die sie auch in ihrem anstehenden Schulleben und Alltag brauchen werden.
Ob Vierjährige nicht noch zu klein für Kampfkunst seien, beantwortet Miller, der das Trainingskonzept im Wesentlichen entworfen hat, mit einem klaren Nein. Ein vier Jahre altes Kind lernt durch körperliche Betätigung grundlegende Motorik und erfährt gezielte Bewegung. Ob es im Fußball einem Ball hinterhertobe, im Turnen Strecksprünge trainiert oder beim Kampfkunsttraining Blocktechniken und Rollen übt sei hierbei zunächst unerheblich – wichtig für die motorische Entwicklung sei das Setzen von immer neuen Bewegungsanreizen. Die Kampfkunst biete die Möglichkeit, gezielt mit einem anderen Partner am Gelingen einer Bewegungsaufgabe zu arbeiten und hierdurch ebenso dem kindlichen Bewegungsdrang gerecht zu werden.
Richtig sei, dass Kinder in diesem Alter zu jung für Selbstverteidigung im herkömmlichen Sinne seien. „Kinder brauchen keine Selbstverteidigung, sie brauchen Selbstbewusstsein und Sozialkompetenz; wenn die Eltern nicht verfügbar sind, sollen sie in der Lage sein, Betreuer oder andere Hilfspersonen zu finden und anzusprechen – das wird dem Kind oft weiterhelfen und ihm Selbstsicherheit geben“.
Die Kinder können – wenn sie aus der Gruppe herauswachsen – in der Jiu-Jitsu-Kindergruppe des Vereins (ab 7 Jahren) weitertrainieren. Die Inhalte der „Nami-Budô-Kids“ sind allerdings nicht darauf festgelegt. „Budô“ steht für japanische Kampfkunst, und die Kinder erlernen Basisbewegungen, die auch aus dem Judô, Aikidô, Karate oder ähnlichen Systemen stammen, damit ihnen der Weg in jede Kampfkunst offensteht.
Bis es losgehen kann, wird es allerdings aufgrund der aktuellen Situation noch einige Wochen, wenn nicht Monate dauern. Wer Interesse hat, sollte sein Kind bereits vorab unverbindlich registrieren, da die Trainingsplätze begrenzt sind, erklärt Melanie Keller. Die Zeit überbrücken wir mit Newslettern und ähnlichem, damit sich Eltern und Kinder genauso auf den Start freuen wie wir.
Interesse oder Fragen: nami-concepts@gmx.de
Bürgerreporter:in:Lukas Höhnle aus Neusäß |
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