Die Wahrheit über Geld (Rezension)
Im Börsenbuchverlag ist „Die Wahrheit über Geld“ von Finanzjournalist Raimund Brichta und Wirtschaftsjournalist Anton Voglmaier erschienen. Darin liefern die Autoren erstaunliche und verständlich geschriebene Informationen über unser Zahlungsmittel. Neben der Erklärung komplexer Zusammenhänge unseres Geldsystems gehen die Autoren unter anderem der Frage nach, wo sich das Gold der Bundesrepublik Deutschland befindet und warum der Euro-Untergang nur hinausgeschoben wird.
Faszinierend ist gleich das erste Kapitel über die Geldproduktion, die demnach ein legales Schneeballsystem ist. Brichta und Voglmaier erläutern, warum Banken vom Staat gerettet werden und packen das Protokoll der Krisensitzungen der Rettung der Hypo Real Estate in den Anhang. Dort finden sich auch journalistische Artikel, die ganz gut in den Fließtext gepasst hätten. Dabei bedienen sich die Autoren auch herrlicher Metaphern. Beispielsweise müssen Drogensüchtige als Bildvergleich für die Euro-Politik herhalten. Der Leser erfährt zudem, warum Schulden zwingend notwendig sind, welche Auswirkungen Bruchteil-Banking, Inflation und der Onkel-Dagobert-Effekt auf unser Geldsystem haben. Eine Erkenntnis: Solange das Zinseszins-System weiterhin zu Reichtum verhilft, steht das Geldsystem permanent kurz vor dem Zusammenfall.
Brichta und Voglmaier nehmen öffentlich diskutierte Rettungsvorschläge unter die Lupe und stellen fest, dass keiner Erfolg haben kann, da sie nie an den drei elementaren Stellschrauben, die für eine Heilung maßgeblich sind, gleichzeitig greifen. Die einzelnen Kapitel in „Die Wahrheit über Geld“ werden mit Zitaten eingeleitet, während einzelne Themen in Dialogform präsentiert werden. Zusätzlich zu ihrem eigenen Verständnis von Geld und Währung sowie diesbezüglichen Recherchen, fließen in dieses Buch gemäß der im Anhang abgedruckten Liste an Gesprächspartnern auch Informationen von hochrangigen Bankern, Wirtschaftswissenschaftlern, Wirtschaftsmathematikern, Bilanzexperten und Analysten ein.