myheimat Neusäß: HOHLE GEDANKEN
Unterwegs auf zwei besonderen Wegen am Dorfrand
Hohlwege sind mehr oder weniger tief in das umliegende Gelände eingeschnittene Wege, die durch natürliche Gegebenheiten, Verwitterung, Auswaschung durch Regenwasser oder jahrhundertelange Benutzung entstanden sind. In den Wäldern westlich von Hainhofen oder auf dem Weg dorthin, finden sich einige dieser Hohlwege, z.B. der in Sommernächten stockfinstere Starenweg vom Torbogen am Pfarrhof hinauf zum „Schwäbischen Himmelreich“, der nicht einmal das Sternenlicht durchläßt und schon manchen heimwärts wankenden Weinfestbesucher im Morast neben der Fahrspur versinken ließ. "Durch diese hohle Gasse mußt Du kommen" lautet demnach die Wilhelm Tellsche Devise für unbeleuchtete Spätheimkehrer, bevor sie den sicheren Asphalt am Kirchberg erreichen. Bis dahin müssen sie immerhin eine Strecke von fast 1 Kilometer und 40 Höhenmeter schadlos überstehen, wie man auf der nagelneuen Infotafel nachlesen kann. Zur Not kann man die gütige Muttergottes an der Mariengrotte auf halbem Weg um Beistand bitten.
Ein völlig anderes Ambiente bietet dem Wanderer ein sehr schöner offener Hohlweg, der südwestlich vom Dorf mitten durch die Felder zur sog. "Schönen Aussicht" führt, wo rechter Hand auf steiler Böschung einstmals Dauners diebstahlgefährdete Kirschbäume standen. Wenn man dort dem Waldrand entgegen spaziert, könnte so manchem das uralte Gedicht in den Sinn kommen: "Kommt dr Fuchs da Hohlweg ra, um und um voll Letta ..." Und Alteingesessene werden noch wissen, was "Letta" bedeutet und wie der Text weitergeht? Uns sie werden Dir erzählen können, wo sich das Gebiet mit dem Flurnamen "Fuchshohl" befand, das eben nach den Fuchshöhlen benannt ist und im Hainhofer Dialekt kurz "Fuchsol" ausgesprochen wurde.
Bürgerreporter:in:Helmut Weinl aus Neusäß | |
Helmut Weinl auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.