myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

FRAU NEFEDOV UND DER TOD DES RIESEN

  • Beeindruckende Daten, doch lange wird die mächtige Fichte nicht mehr stehen
  • hochgeladen von Helmut Weinl

VOM UNAUFHALTSAMEN STERBEN EINES NATURDENKMALS

Wenn man mit dem Fahrrad den schnurgeraden Fahrweg in den Wäldern hinter dem „Schwäbischen Himmelreich“ aus Richtung Biburg nach Hainhofen hinuntersaust, kann man die mächtige Fichte am Wegrand leicht übersehen. Zumindest war das so, bis sie von ihrer unheilbaren Krankheit befallen wurde. Nun hat sie all ihre Nadeln verloren, die leblose Rinde blättert in großen Stücken ab und sie ragt vom Tod gezeichnet wie ein vertrocknetes Skelett immer noch höher als ihre grünen Schwestern ringsum in den Himmel. Aber genau deshalb fällt sie nun schon von weitem aus auf und man hält inne und liest unweigerlich das Schild an ihrem Stamm, welches von ihrer Größe und Stärke berichtet und bald nur noch ein trauriger Nachruf sein wird. Es ist schon beißende Ironie des Schicksals, daß ausgerechnet dieser Baumriese, dem als einzigem in diesem Wald (forst-)amtlich ein langes Leben garantiert wurde, nicht durch die Kettensäge eines Waldarbeiters fällt, sondern daß er unter den Händen von Mutter Natur einen langsamen, qualvollen Tod erleidet.

Vielen älteren Menschen unter uns wird in solchen Minuten unweigerlich eine ganz bestimmte Melodie in den Sinn kommen, interpretiert von der markanten, rauchigen Frauenstimme der viel zu jung verstorbenen Sängerin „Alexandra“, die eigentlich Doris Nefedov hieß und in den Sechziger Jahren mit melancholischen Liedern begeisterte, die abseits der gängigen, seichten Schlagerwelt auch ein anspruchvolleres Publikum erreichten. Sie sang vom „Zigeunerjungen“, der „Sehnsucht“ und vom Sterben ihres Freunds des Baums:

Und wenn auch viele Jahren geh'n
Er wird nie mehr der selbe sein
Mein Freund der Baum ist tot
Er fiel im frühen Morgenrot

(Alexandra, 1942 - 1969)

https://www.youtube.com/watch?v=bADHWv-EDF8

  • Beeindruckende Daten, doch lange wird die mächtige Fichte nicht mehr stehen
  • hochgeladen von Helmut Weinl
  • Bild 1 / 5
  • Durch die Krankheit gezeichnet hebt sich der Baum von der Umgebung ab
  • hochgeladen von Helmut Weinl
  • Bild 2 / 5
  • Das Schild des Forstamts Biburg garantierte ihm unbegrenzten Aufenthalt in diesem Wald
  • hochgeladen von Helmut Weinl
  • Bild 5 / 5

Weitere Beiträge zu den Themen

Hainhofen damalsHainhofenNeusäßDorfgeschichte

2 Kommentare

Helmut, das hast du unendlich beeindruckend geschrieben,
lieben Dank dafür !
Romi

Hallo Romi, es freut mich ganz besonders, wenn ich mit Bildern oder Gedanken aus meiner engeren Heimat Menschen erreichen kann, die zu den Motiven selbst keinen direkten Bezug haben!

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

TSV NeusäßSchützenJubiläumJahresrückblickTSV SteppachJustusWeihnachtsmarktNeusäßSportHandballSchuleGymnasium

Meistgelesene Beiträge