AUF DEM ABSTELLGLEIS?
Die alte Bahntrasse von Augsburg nach Westheim
Auch wenn es auf den Bildern nicht immer so aussieht, aber die historische Bahnstrecke von Augsburg in Richtung Ulm über Neusäß und Westheim ist theoretisch immer noch in Betrieb und befahrbar. Diese ursprüngliche Trasse zweigt in Augsburg-Oberhausen auf Höhe des Gaskessels in Richtung Westen ab, durchquert im Bärenkeller das weitläufige Gelände des heutigen Gleisbauhofs der DB Bahnbau, erreicht schließlich Neusäß und überquert dort südlich des ehemaligen Gasthofs Schuster die Augsburger Straße und trennt diese von der Hauptstraße. Gleich daneben befand sich damals auch der Haltepunkt Neusäß. Heute hätte man hier vom Zug aus einen schönen Blick auf die geplante "Neue Mitte" der Stadt einerseits und den Beethovenpark andererseits. Weiter westlich kreuzt das noch verbliebene Gleis zunächst die Fahrbahn der Oskar-von-Miller-Straße auf Höhe der Firma ABB und nur ein Stückchen weiter den Radweg, bevor die Trasse schließlich in die jetzige Hauptstrecke einmündet. An dieser Stelle hatte einst das Wärterstellwerk des Bahnhofs Westheim gestanden. Vielen ist auch noch die Halle der Firma Attinger bekannt, die ebenfalls dort ansässig war. Seit 1853 fuhren auf diesem Weg die Züge von Augsburg nach Westheim und weiter Richtung Ulm, aber auch die "Weldenbahn" durchquerte Neusäß seit ihrer Einweihung 1903 auf dem selben Bahndamm. Mit der Neukonstruktion der Überwerfung östlich der "Abzweigung Hirblinger Straße" im Jahre 1931 wurde die Streckenführung für beide Linien auf die neugebaute Trasse verlagert. Eines der alten Gleise verbindet aber immer noch den Bahnhof Westheim mit Augsburg-Oberhausen. Es wird jedoch nur für sehr seltene Sondertransporte genutzt oder man sieht dort gelegentlich auszubildende Gleisfacharbeiter der DB im Training.
Bürgerreporter:in:Helmut Weinl aus Neusäß | |
Helmut Weinl auf Facebook |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.