Aktion „Guter Zweck“: Kaoukis Lachen ist ein Dank an alle Helfer!

Die glücklichen Eltern: Vater Faouzi, Mutter Damia und Kaouki Cherchar nach erfolgreichen Operationen und dankbar über die vielen Helfer.
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Engagierte, selbstlose Helfer aus unserer Region haben sich vorbehaltlos zusammengefunden um einem kleinen Jungen zu helfen. Allein schon dafür gebührt allen, auch den vielen anonymen Spendern, ein herzliches Dankeschön!
Kaouki ist das 4. Kind einer jungen algerischen Familie aus der Stadt Constantine. Er wurde im April 2010 geboren und seine drei Brüder erleben die Geburt des Geschwisterkindes erwartungsvoll mit und werden vom Schicksal ihres Bruders ebenso überrascht wie die Eltern. Er kommt mit einer ausgeprägten Kiefer-Gaumen-Spalte zur Welt und wird die nächsten Monate unter schier unmöglichen Umständen von seinen Eltern liebevoll umsorgt. Die Ernährung des Kindes ist schwierig, denn ein normales Saugen an einer Flasche war nicht möglich ist. „Jede Stunde musste ich Kaouki vorsichtig füttern und danach litt er unter heftigen Bauchschmerzen, da er viel zu viel Luft schlucken musste“, so erklärte mir Mutter Damia das mühevolle Procedere. Die Entstellung war so ausgeprägt, dass er niemals hätte sprechen lernen können. Obwohl beide Eltern in einer großen Klinik in ihrem Heimatland arbeiten ist eine Hilfe dort nicht möglich.
Ein umtriebiger Bruder des Vaters nimmt sich der Sache an und schreibt unermüdlich Briefe an alle ihm bekannten medizinischen Einrichtungen in Deutschland und hofft so auf Hilfe für den Neffen. Die Aktion zeigt erfolgt und so erhält er Kontakt zum Interdisziplinären Behandlungszentrum für Lippen-Kiefer-Gaumen-Segelfehlbildungen am Josefinum in Augsburg.
Ein erster Antrag auf ein Einreisevisum war im Juli abgelehnt worden. Erst der zweite Versuch war erfolgreich. Im September hatten die Familie die Bewilligung erhalten. Da bis jetzt noch kein Wohnraum für den Vater des Kindes gefunden war, drohte der Aufenthalt zu scheitern, denn ohne Wohnungsnachweis hätte Vater Faouzi nach 10 Tagen in die Heimat abreisen und Mutter Damia mit Kaouki alleine mit der riesigen Belastung zurücklassen müssen. Doch das Glück half mit und Hilfe kam ausgerechnet aus Neusäß. Der Zufall wollte es, dass eine Steppacher Bürgerin dieser Familie helfen konnte. Die verständnisvolle Vermieterin nahm sich der Sache an und innerhalb weniger Tage wurde eine leere Wohnung komplett möblierte und zum Anreisetag den Kühlschrank mit leckeren regionalen Spezialitäten gefüllt. Außerdem unterstützte sie die Familie mit einem großzügigen Geldbetrag aus eigener Tasche. Jetzt konnte auch der Aufenthalt beider Elternteile bis zum Jahresende verlängert werden. Das war auch dringend nötig, denn der Operationsplan zog sich bis zum 23. Dezember hin. Doppeltes Glück für Kaoukis Eltern, denn die Steppacherin spricht auch noch ausgezeichnet französisch, sodass die sonst unüberwindbare Sprachbarriere gemeistert werden konnte.
Eine Vielzahl an kleinen und größeren Geldspenden ermöglicht es der Familie die Reisekosten, den Aufenthalt und die Versorgungskosten finanziell zu bestreiten. Der Dank der Familie gilt besonders dem behandelnden Mund- und Kieferchirurg Dr. Kaus Roth, der diese Behandlung kostenfrei durchführt. Alle Begleitkosten übernahm der Rotary-Club Augsburg Römerstadt und die Katholische Jugendfürsorge. Das Josefinum erklärt sich bereit, die Kosten für den Klinikaufenthalt zu übernehmen. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Kinderkrankenschwestern und des gesamten Personals dort sind ein Wohltat für die Familie. Eine unverhoffte Barspende einer älteren Dame wurde dankbar angenommen. Sie hatte vom Schicksal des kleinen Kaouki gehört und dieser Familie spontan gespendet. Diese selbstlose Hilfe ist es, die die Familie völlig überraschte. Nur durch die Vielzahl an Menschen, die völlig unabhängig voneinander guten Willens sind und helfen, gelingt alles reibungslos und gleicht fast einem kleinen Wunder.
Der Dank der Familie Cherchar geht an alle, die bei der Behandlung ihres Kindes geholfen haben und noch immer helfen. Zwischenzeitlich ist die Familie zurück in ihre Heimat gereist und es geht alle gut. Ein Meilenstein war für Kaouki geschafft und glücklich konnte die Familie gemeinsam ins Neue Jahr feiern. In etwa 3 Jahren muss Kaouki erneut operiert werden und auch dieses Mal ist er auf Spendengelder angewiesen, damit er in eine glückliche Kindheit blicken kann.
"myheimat" hat eine Aktion gestartet, dass gemeinnützige, karitative Einrichtungen oder sonstige Hilfsaktionen mit einer einmaligen Spende in Höhe von 500,- € unterstützt werden. Sollte der Zufall die Spende für Kaouki ergeben, dann wäre dieser Beitrag für seinen zweiten Aufenthalt und für die weiteren noch anstehenden Operationen reserviert.

Bürgerreporter:in:

Sigrid Wagner aus Neusäß

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