Abwasserzweckverband Schmuttertal (AZS)
Sanierung der Belebungsbecken abgeschlossen
Im Zuge der Generalsanierung des Klärwerks Hirblingen wurden nun die Sanierungsarbeiten an den Belebungsbecken abgeschlossen.
Das Belebungsbecken ist Teil der biologischen Reinigungsstufe. Hier wird mithilfe von Mikroorganismen das mechanisch vorgereinigte Wasser in seine Einzelteile verstoffwechselt. Die im Belebtschlamm enthaltenen Bakterien und Kleinstlebewesen benötigen Sauerstoff, um die organischen Schmutzstoffe des Abwassers abbauen zu können.
Hohe Energieeinsparungen durch energieeffiziente Gebläse
Für die Versorgung der Belebungsbecken mit Sauerstoff entfallen circa 30% des Energiebedarfs einer Kläranlage.
„In den vergangenen Jahren wurden auf dem Kläranlagengelände mehrere Optimierungsmaßnahmen durchgeführt“, erklärt Martin Schwab, Betriebsleiter der Kläranlage Hirblingen. „Neben der Errichtung eines dritten Nachklärbeckens und der Erneuerung des Gasmotors. Neubau eines zweiten Regenüberlaufbeckens (dies ist erst in Planung) stand vor allem die Ertüchtigung der Belüftungseinrichtungen in den vorhandenen Belebungsbecken im Fokus. Die alten Gebläse waren seit über 30 Jahren in Betrieb. Aus energetischen Gründen mussten diese ausgetauscht werden.“ Deshalb wurden nun besonders effiziente und energiesparende Gebläse eingebaut, die auch über eine integrierte Steuerung verfügen, welche ein umfassendes Monitoring der Anlagen ermöglichen. Dadurch können Energiekosten gesenkt und Ausfallzeiten verhindert werden.
Die Kosten für die Sanierung der Belüftungsanlagen für die drei Belebungsbecken betrug rund 600.000 Euro, wovon 30% vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert wurde.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Wird denn der anfallende Klärschlamm auch zur Methanproduktion herangezogen? Die Kläranlage EBS Wien ist deswegen inzwischen Netto-Energieproduzent. Allerdings wird dort das Methan verstromt. Dies führt zum Verlust von mindestens 60% der Verbrennungsenergie des Gases (Carnotscher Kreisprozess). Würde das erzeugte Gas direkt ins Gasnetz eingespeist und zu Heizzwecken verwendet, kämen naturgesetzlich (2. Hauptsatz der Thermodynamik) 100% des Energieinhalts zu Wirkung. Zudem säßen die Endverbraucher in der unmittelbaren Umgebung. Würden alle Kläranlagenbetreiber so verfahren, bestünde keine Notwendigkeit mehr zum Import superteuren Frackinggases mit gigantischem logistischen Aufwand!