Der Kobelwald – ein Ort der Erholung
Pensionisten der Stadtforstverwaltung Augsburg im Kobelwald

Gemeinsam begutachteten die Pensionisten der Augsburger Stadtforstverwaltung den Kobelwald. | Foto: Hermann Stadler
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Im Sommer trafen sich traditionsgemäß die Pensionisten der Augsburger Stadtforstverwaltung zu ihrem jährlichen gemeinsamen Waldbegang, dieses Mal im Kobelwald in Neusäß-Westheim. Die Führung erfolgte durch Ltd. FD a.D. Hartmut Dauner, ehemaliger Leiter der Stadtforstverwaltung, des Fürstlich und Gräflich Fugger´schen Stiftungsforstamtes Laugna und anderer Forstbetriebe.

Der Kobelwald gehörte zum größten Teil mit knapp 13 Hektar seit 1952 der Stadt Augsburg, davor Baron von Rehlingen. Er wurde im Jahre 2005 von der Stadt an den Unternehmer Hans Sailer verkauft. Nach dessen Tod entstand daraus die Hans und Hermine Sailer Stiftung. Für den Verkaufserlös erwarb die Stadt im letzten Jahr einen rd. 60 Hektar großen Waldbesitz im Raum Biberbach.
Weitere Eigentümer im Kobelwald sind der Kobelschutzverein mit 3,2 ha, einige Privatwaldbesitzer mit rund einem Hektar sowie die Stadt Neusäß mit ca. 0,5 Hektar. Der Wald der Hans und Hermine Sailer Stiftung und der Wald des Kobelschutzvereins werden seit Jahren vom früheren Leiter der Stadtforstverwaltung über die WBV Region Augsburg e.V. betreut.

Im Sommer 2013 vernichtete ein orkanartiger Gewittersturm in wenigen Augenblicken rund 60 Prozent des Waldbestandes. Insgesamt mussten seinerzeit rund 4.300 fm (m³) Schadholz aufgearbeitet, verkauft und abtransportiert werden. Außer einigen Sachschäden (Gartenzäune, Garagen etc.) gab es im viel besuchten Kobelwald Gott sei Dank keine Personenschäden.
Die kahlgelegten Flächen verursachten einen sehr traurigen Eindruck. Neben der Aufarbeitung und dem Verkauf plante und organisierte Herr Dauner die Wiederaufforstung. Ziel war es einen kleinflächig gemischten Wald zu begründen, der den Anforderungen eines Erholungswaldes, den standörtlichen Verhältnissen und der Klimaveränderung gerecht wird.
Die Wiederaufforstung erfolgte mit 35.000 Bäumchen, davon 77 Prozent Laubholz im Folgejahr.

Anlässlich des Waldbeganges konnten sich die Teilnehmer vor Ort ein Bild von der gelungenen Wiederaufforstung machen. Die einst vom Sturm geschlagenen Wunden sind gut verheilt. Seit einigen Jahren erfolgten bereits zielgerichtete Pflegemaßnahmen in den Beständen. Dabei fallen Kosten an, denen nur bescheidene Einnahmen durch den Holzverkauf gegenüberstehen.
Für die Finanzierung all dieser Maßnahmen (Pflege, Wegeunterhalt, Ersatz von Bänken, Verkehrssicherung etc.) gilt es der Hans und Hermine Sailer Stiftung, dem Kobelschutzverein und der Stadt Neusäß Dank zu sagen.

Das Gesamtprogramm beinhaltete zu Beginn eine Führung durch die Kobelkirche. Kirche und Wald mit den Kreuzwegstationen bilden in ihrer Gesamtheit einen besonderen, einen „heiligen“ Ort. 

Die Wiederaufforstung und der Anwuchserfolg waren nach Meinung von Herrn Dauner von einem göttlichen Segen begleitet. Denn trotz des schwierigen Standorts (trockener Hügel), der teils niederschlagsarmen Folgejahre, sind 95 Prozent der bepflanzten Bäumchen bestens angewachsen und haben sich prächtig entwickelt.

Möge der Kobelwald in Verbindung mit der Kobelkirche auch künftig ein besonderer Ort für Einkehr und Erholung sein.
Der Abschluss der Veranstaltung fand in geselliger Runde im traditionsreichen Gasthof Fuchs in Steppach statt.
Im Herbst 2024 ist ein weiterer Waldbegang der Pensionisten im Forstgut Landstrost bei Offingen/Günzburg geplant.

(Text: Hermann Stadler)

Bürgerreporter:in:

Florian Handl aus Augsburg

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