myheimat Schmuttertal: KEINE KINDHEITSERINNERUNG
Als Kinder sind wir oft hierher in den Wald hinter dem "Schwäbischen Himmelreich" gekommen, um Pilze zu sammeln oder einfach nur um zum "Glöckle" zu radeln und dort mit dem kleinen Wasserrad zu spielen. Heute muß man sich anstrengen, um die alten Plätze überhaupt wiederzuerkennen. Wo wir einst ins undurchdringliche Dickicht gekrochen sind, bei der frühmorgendlichen Jagd nach den schönsten Steinpilzen, erhebt sich heute lichter Hochwald. Aber der größte Unterschied befindet sich neben den Wegen. Dort leuchten überall rotweiße Blüten auf mannshohen Pflanzen, die wie Unkraut ganze Lichtungen füllen. Das verleiht den langweiligen Fichtenschonungen einen fast exotischen Touch und zieht bunte Schmetterlinge und allerlei andere brummende Insekten an. Diese bunten Blütenfelder gab es vor Jahrzehnten in unseren heimischen Wäldern nicht. Das "Drüsige Springkraut" stammt ursprünglich aus Indien und hat sich, zunächst als Zierpflanze für Garten und Parken importiert, einmal ausgewildert ungezügelt verbreitet. Man findet es nicht nur im Wald, sondern auch an den Flußufern und in sonstigen Feuchtgebieten. Seinen Namen hat das "Springkraut" erhalten, weil es seine Samen durch einen Schleudermechanismus verbreitet, der die Kapseln mehrere Meter weit schiessen kann. Und ein wahres Unkraut ist es leider auch, welches andere Konkurrenten schnell überwuchert und viel Wasser für das eigene Wachstum beansprucht. Das wirft kein gutes Licht auf dieses exotische Kraut mit Migrationshintergrund, aber im Schein der Mittagssonne ist es trotzdem hübsch anzusehen.